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U23
05.04.2021

„Hoffe zwo“-Serie (19): Als es im U23-Duell sieben Mal klingelte

TSG Hoffenheim II, TSG-Reserve, U23 oder einfach nur „Hoffe zwo“ – der Unterbau unseres Bundesliga-Kaders hat viele Bezeichnungen, aber nur ein Ziel: den TSG-Talenten beim Sprung von den Junioren zu den Senioren den letzten Schliff zu verpassen und sie auf das höchste Niveau zu bringen. In den kommenden „U23-Wochen“ blicken wir in unserer neuen Serie unter anderem auf denkwürdige Momente seit dem Oberliga-Aufstieg 2003 zurück, sprechen mit „Ehemaligen“ und stellen aktuelle Hoffnungsträger vor. Heute: Der Rückblick auf ein legendäres „Hoffe zwo“-Spiel. In der Saison 2019/20 fegte die TSG den SC Freiburg II mit 7:0 vom Rasen des Dietmar-Hopp-Stadions.

Anfang November 2019 hatte die TSG-U23 gerade erst eine Durststrecke hinter sich gebracht. Von Mitte September bis Ende Oktober war der Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn in sieben Partien kein Sieg gelungen, wodurch sie vom sechsten Platz auf Rang 13 abgestürzt war. Eine Woche vor dem Duell mit der U23 des SC Freiburg war dann zwar mit einem 2:1-Heimsieg gegen Aufsteiger Rot-Weiß Koblenz mal wieder ein Dreier gelungen, doch der Befreiungsschlag sollte erst im Duell mit dem Nachwuchs der Breisgauer erfolgen.

Im Vorfeld der Partie hatte Wildersinn noch ein enges Spiel erwartet. Und so war es in der Vergangenheit tatsächlich die Regel gewesen, wenn die beiden U23-Teams der Bundesligisten aus dem Südwesten aufeinandergetroffen waren. Zudem hatte „Hoffe zwo“ die vorangegangenen vier Duelle mit den Freiburgern nicht gewinnen können. Die Voraussetzungen für einen Kantersieg waren also ganz und gar nicht gegeben. Doch an diesem Sonntagnachmittag im Dietmar-Hopp-Stadion sollte so gar nichts wie erwartet ablaufen.

3:0 nach 16 Minuten

Die TSG war ohne Verstärkung aus dem Profikader angetreten, während die Freiburger mit dem Südkoreaner Woo-Yeong Jeong einen Rechtsaußen aus dem Bundesligateam mit nach Hoffenheim gebracht hatten. Auftrumpfen konnte jedoch weder Jeong noch einer der anderen Breisgauer. Stattdessen legte die Wildersinn-Elf einen Raketenstart hin. Schon nach fünf Minuten traf Domenico Alberico mit einem 15-Meter-Schuss zum 1:0, sechs Minuten später erhöhte Franko Kovačević auf 2:0 und als der Kroate in der 16. Minute auch noch einen Strafstoß zum 3:0 verwandelte, befand sich „Hoffe zwo“ schon früh auf Siegeskurs. Das mit dem engen Spiel schien sich bereits erledigt zu haben.

Die Zuschauer auf der Tribüne des Dietmar-Hopp-Stadions warfen sich nach dieser furiosen Anfangsviertelstunde ungläubige Blicke zu. Zwar ließ es die TSG danach etwas ruhiger angehen, doch in der zweiten Halbzeit fanden die Wildersinn-Schützlinge ihren Torhunger wieder. Acht Minuten nach Wiederanpfiff sorgte erneut Kovačević für Betrieb und legte die Kugel für den damaligen Toptorjäger der TSG, Andreas Ludwig, auf, der sich nicht lange bitten ließ und mit einem präzisen Linksschuss auf 4:0 stellte.

Gegen Ende der Partie bewies Wildersinn dann noch sein glückliches Händchen. Mit Jan Ferdinand und Rui Jorge Monteiro Mendes wechselte der U23-Chefcoach drei weitere Tore ein. Ferdinand erzielte das 6:0, Monteiro Mendes schnürte einen Doppelpack. 7:0! Der dritthöchste Sieg der „Hoffe zwo“-Geschichte in der Regional- oder Oberliga.

Ungläubiger Cheftrainer mahnt zur Besonnenheit

Wildersinn sollte nach der Partie nicht der Einzige sein, der ein wenig fassungslos war: „Mit so einem Spiel rechnet man natürlich nicht, denn gegen Freiburg sind es ja eigentlich immer Spiele auf Augenhöhe“, so der langjährige TSG-Coach, der jedoch pflichtbewusst hinterherschob. „Wir werden das jetzt aber nicht überbewerten."

Recht sollte er haben, denn in den folgenden beiden Auswärtsspielen beim FSV Frankfurt und VfR Aalen ließ „Hoffe zwo“ keinen weiteren Sieg folgen. Im Heimspiel gegen die TSG Balingen gab es mit einem 4:1-Erfolg jedoch das nächste deutliche Ergebnis. Etwas mehr als drei Monate später wurde die Spielzeit 2019/20 wegen der Corona-Pandemie abgebrochen. Ein unbefriedigendes Ende für alle. Für einige vielleicht sogar eine Saison zum Vergessen. Doch dieses eine Spiel zweier U23-Teams im November im Dietmar-Hopp-Stadion dürfte jedem, der dabei war, noch lange in Erinnerung bleiben.

TSG 1899 Hoffenheim II – SC Freiburg II 7:0 (3:0)
Hoffenheim:
Drljača – Fennell, Chana, Szarka – Elmkies – Ekene, Beyreuther – Ludwig, Alberico (75. Young) – Linsbichler (66. Ferdinand), Kovačević (66. Monteiro Mendes).
Freiburg: Zbinden – Herrmann (28. Faber), Braun-Schumacher, Keitel, Hug – Boukhalfa, Rüdlin – Nieland (57. Kammerknecht) – Jeong, Burkart (75. Schmid) – Pieringer.
Tore: 1:0 Alberico (5.), 2:0 Kovačević (11.), 3:0 Kovačević (16.), 4:0 Ludwig (53.), 5:0 Monteiro Mendes (69.), 6:0 Ferdinand (83.), 7:0 Monteiro Mendes (90.). Zuschauer: 160. Schiedsrichter: Christoffer Reimund (Groß-Gerau). Karten: Gelb für Ekene, Fennell, Elmkies.
Sinsheim, Dietmar-Hopp-Stadion, 2. November 2019

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