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U23
05.05.2021

„Hoffe zwo“-Serie (26): Die Regionalliga-Jahre

TSG Hoffenheim II, U23 oder einfach nur „Hoffe zwo“ – der Unterbau unseres Bundesliga-Kaders hat viele Bezeichnungen, aber nur ein Ziel: den TSG-Talenten beim Sprung von den Junioren zu den Senioren den letzten Schliff zu verpassen. In den „U23-Wochen“ blicken wir auf ehemalige wie aktuelle „Hoffe zwo“-Protagonisten und denkwürdige Ereignisse. Analog zu Teil 15 „Die Oberliga-Jahre“ werfen wir heute einen Blick auf die Regionalliga-Spielzeiten.

Als letzter der 18 Bundesligisten konnte zur Saison 2010/11 endlich auch die TSG Hoffenheim eine U23 vorweisen, die mindestens viertklassig spielte. „Hoffe zwo“ hatte im Frühjahr 2010 mit Trainer Markus Gisdol und einer neu formierten Mannschaft die Meisterschaft der Oberliga Baden-Württemberg gewonnen. Zum ersten Mal überhaupt durfte der Profi-Unterbau in der Regionalliga (Staffel Süd) ran, der Kader wurde zum Großteil zusammengehalten. Gisdol absolvierte in der Premieren-Saison seine Ausbildung zum Fußballlehrer, während seiner Fehlzeiten schlüpfte Co-Trainer Otmar Rösch in die Chefrolle und wurde von U15-Trainer Frank Fröhling unterstützt.

2010/11

Der Start in das Abenteuer Regionalliga verlief besser, als es Optimisten hätten erträumen können. Pascal Groß, Philipp Klingmann, Marco Terrazzino und Christoph Hemlein schossen am 7. August 2010 einen 4:0-Sieg gegen den FSV Frankfurt II heraus. FSV-Trainer Ramon Berndroth philosophierte später: „Das war Fußball, wie er mir vorschwebt. Nur sind wir noch bei den Vokabeln, während in Hoffenheim schon in verschachtelten Nebensätzen gesprochen wird.“ Die Gisdol-Elf legte ein 5:1 in Worms und ein 6:0 gegen den FC Memmingen nach – dann war der Höhenflug aber vorerst vorbei. Am 12. Dezember 2010 absolvierte Alexander Rosen beim 1:2 gegen den SC Pfullendorf im Dietmar-Hopp-Stadion das letzte Spiel seiner Karriere und übernahm im Anschluss die sportliche Leitung der TSG-Akademie. Am Saisonende landete „Hoffe zwo“ auf Platz fünf – da saß Gisdol allerdings nicht mehr auf der Bank: Im März 2011 wurde der frischgebackene Fußballlehrer Co-Trainer Ralf Rangnicks beim FC Schalke 04. Kai Herdling krönte sich mit 18 Treffern zum Liga-Torschützenkönig.

2011/12

Als Gisdol-Nachfolger bereitete Frank Kramer, der von der SpVgg Greuther Fürth II nach Hoffenheim kam, die U23 auf die Spielzeit 2011/12 vor – und unterlag am dritten Spieltag zu Hause ausgerechnet der Kleeblatt-Reserve mit 1:2. Was folgte, war die bis heute stärkste Serie, die „Hoffe zwo“ in der Regionalliga hinlegte: sechs Siege hintereinander bei 32:1 Toren, darunter ein 8:0 gegen den SC Pfullendorf, der neun Monate zuvor noch Rosens Karriereende verdorben hatte. Bis zum Ende der Hinrunde blieb „Hoffe zwo“ ein ernsthafter Titelaspirant, doch dann schwanden die Kräfte. Der Busunfall in Namibia, bei dem sich mehrere Spieler schwer verletzten und der die Verlegung einiger Begegnungen nach sich zog, tat sein Übriges. Nicolai Groß wurde mit 14 Toren bester TSG-Torschütze, am Ende stand für die Kramer-Elf Rang sieben zu Buche.

2012/13

Es sollte ein aufregendes Halbjahr für Kramer werden: Kaum waren die Schürfwunden des Busunfalls verheilt, startete auch er in den Fußballlehrer-Lehrgang in Hennef und legte mit drei 5:0-Siegen zum Auftakt der neu eingeführten Südwest-Staffel einen noch besseren Start hin, als Gisdol zwei Jahre zuvor. Im Dezember wurde Kramer dann sogar als Nachfolger von Markus Babbel für zwei Bundesliga-Spiele Interimstrainer der Profis. Drei Monate später ernannte man ihn wenige Tage nach dem Erhalt seiner Fußballlehrer-Lizenz erneut zum Chefcoach – und zwar seines ehemaligen Klubs SpVgg Greuther Fürth. Acht Niederlagen in den abschließenden neun Partien bedeuteten schließlich den Absturz von Rang drei auf neun. Andreas Ludwig traf 15 Mal in Schwarze, kein Hoffenheimer erzielte in dieser Saison mehr Tore.

2013/14

Der bisherige U19-Chefcoach Thomas Krücken beerbte Kramer und erlebte, nunja, einen mäßigen Saisonstart. Acht der ersten neun Saisonspiele wurden verloren, nur langsam arbeitete sich „Hoffe zwo“ aus dem Tabellenkeller nach oben. Auf Rang 14 stehend musste Krücken Anfang April 2014 seinen Platz räumen, für ihn übernahm sein zu Saisonbeginn aus Karlsruhe gekommener Co-Trainer Marco Wildersinn. „Wilde“ führte „Hoffe zwo“ in der Abschlusstabelle auf Platz zehn und läutete eine kleine Ära ein: Sechseinhalb Jahre und 211 Spiele – mehr als alle anderen Regionalliga-Trainer der U23 zusammen – stand er an der Seitenlinie. Kein Spieler traf zweistellig, bester Schütze wurde der spätere Bundesliga-Profi Kingsley Schindler (8).

2014/15

Benjamin Trümner und Kevin Akpoguma drehten am letzten Spieltag ein 0:1 gegen den KSV Baunatal in einen 2:1-Sieg – ausgerechnet jene beiden Hoffenheimer, die als frisch gekürte U19-Europameister gefeiert worden und in die Runde gestartet waren. Trotz eines guten Auftakts mit nur einer Niederlage aus den ersten sieben Partien spielte die U23 eine mäßige Runde und landete am Ende auf Rang neun. Bester TSG-Schütze wurde mit acht Treffern Lucas Röser vor Trümner (6).

2015/16

Die beste Saison in der Geschichte von „Hoffe zwo“! Zwar konnte die Wildersinn-Elf nach dem 6:1 am ersten Spieltag gegen Zweibrücken nur noch zwei der darauffolgenden elf Begegnungen für sich entscheiden, stellte dann aber nach und nach mehrere TSG-Rekorde auf, die bis heute Gültigkeit haben: Die meisten Siege in Serie (5), die meisten Spiele ohne Niederlage (10), die meisten Saisonsiege (20), die meisten Tore (77) und Punkte (66) und schließlich die beste Platzierung (3.). Die Formation, die am dritten Spieltag ein 2:2 beim FC Homburg holte, war mit durchschnittlich 19,8 Jahren die jüngste, die je für die TSG in der Regionalliga auflief. Zwei Spieler, die heute in verantwortlicher Funktion bei der U23 sind, bestritten im April 2016 das letzte Spiel ihrer Karriere: Cheftrainer Kai Herdling (beim 2:1-Sieg beim SC Freiburg II) und der Sportliche Leiter Marcus Mann, der beim 5:1 gegen Kickers Offenbach in der 76. Minute die Gelb-Rote Karte sah. Bester Torschütze in dieser historischen Spielzeit war Felix Lohkemper (17).

2016/17

Mit einem fulminanten 4:1 gegen den VfB Stuttgart II erwischte „Hoffe zwo“ einen perfekten Start, der Lust auf mehr machte. Tatsächlich belegte die U23 fast ausschließlich einen Platz unter den ersten Fünf und wurde am Schluss Vierter, in die Nähe der Playoff-Plätze kam sie dabei allerdings nicht. Joshua Mees zeichnete sich als bester Torschütze aus (12).

2017/18

36 Spiele – Robin Szarka stellte in dieser Saison einen Einsatzrekord auf, der auch in der aktuellen Mammutsaison mit 42 Partien nur noch von zwei Spielern (Chinedu Ekene, Alfons Amade) geknackt werden kann. „Sharky“ stand 98 Prozent der möglichen Minuten auf dem Rasen. Sportlich lief es ordentlich für die U23, für die es allerdings im Vergleich zur Vorsaison nochmal zwei Plätze runter auf Rang sechs ging. Prine Osei Owusu traf 13 Mal und war somit erfolgreichster TSG-Torschütze. Trainer Marco Wildersinn absolvierte seine Ausbildung zum Fußballlehrer – und schloss sie als einer der Jahrgangsbesten im März 2018 erfolgreich ab.

2018/19

Eine durchwachsene Runde, die mit vier Niederlagen am Stück und dem Sturz auf Platz zehn endete. Die teaminterne Torjägerkanone ging an Thomas Gösweiner (10). „Hoffe zwo“ kassierte in dieser Spielzeit 62 Gegentore – im Schnitt so viele wie seit der Zeit in den unteren Ligen nicht mehr.

2019/20

Die „Corona-Saison“ endete frühzeitig nach nur 22 Begegnungen im März. Entsprechend aussageschwach sind die Zahlen. Offiziell beendete die U23 die Saison auf dem neunten Rang und dem schlechten Gefühl, im Kalenderjahr 2020 nur zwei Spiele bestritten und sie zudem zu Hause verloren zu haben.

Bilanzen & Statistiken 2010-20

Saison # Sp S U N T+ T- TD P
2010/11 5 30 13 7 10 60 40 20 46
2011/12 7 34 15 7 12 69 36 33 52
2012/13 9 36 14 9 13 62 45 17 51
2013/14 10 34 14 3 17 52 45 7 45
2014/15 9 34 15 6 13 44 46 -2 51
2015/16 3 34 20 6 8 77 39 38 66
2016/17 4 36 16 9 11 69 40 29 57
2017/18 6 36 14 14 8 57 45 12 56
2018/19 10 34 11 8 15 55 62 -7 41
2019/20 9 22 8 5 9 37 34 3 29

 

Top 25 Spiele

Szarka, Robin 244
Ludwig, Andreas 119
Herdling, Kai 94
Ruck, Florian 86
Dehm, Jannik 85
Wähling, Nicolas 84
Thermann, Yannick 78
Schindler, Kingsley 77
Atik, Barış 74
Ekene, Chinedu 73
Thomalla, Denis 72
Röser, Lucas 71
Waack, Maximilian 66
Akpoguma, Kevin 62
Rossipal, Alexander 60
Schäfer, Marco 56
Gyau, Joseph-Claude 56
Görlich, Luis 55
Klingmann, Philipp 53
Conrad, Kevin 53
Trümner, Benjamin 53
Monteiro Mendes, Rui 53
Lorenz, Simon 52
Strompf, Philipp 52
Jensen, Pelle 51

Top 10 Tore

Ludwig, Andreas 34
Herdling, Kai 28
Thomalla, Denis 20
Röser, Lucas 19
Szarka, Robin 19
Atik, Baris 18
Lohkemper, Felix 17
Trümner, Benjamin 17
Owusu, Prince Osei 17
Mees, Joshua 15

Trainer Top 5

Wildersinn, Marco 211
Kramer, Frank 57
Herdling, Kai 29
Krücken, Thomas 26
Gisdol, Markus 22

Stand: 5. Mai 2021

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