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1899

Die Vereinsgründung erfolgt am 1. Juli 1899 als Turn-Verein (TV Hoffenheim), rund 20 junge Männer bilden den aktiven Kern der 35 Mitglieder. Zwei Vereinslokale sind schnell gefunden: Die Gasthäuser „Zum Engel“ und „Zum Rössel“ dienen abwechselnd als Veranstaltungsort für Versammlungen und Tagungen. Aufgrund mangelnder Räumlichkeiten kommen die Turner auf einer gepachteten Wiese zusammen. Im Winter werden die Übungsstunden in einen Pferdestall verlegt.

1913

Die Umsetzung des im Vorjahr erstmals geäußerten Wunschs nach einer Vereinsfahne wird im April beschlossen. Der Erste Vorsitzende des TV Sinsheim, der Uhrmachermeister Julius Schick, spendet fünf Reichsmark. Die Fahnenweihe erfolgt schließlich im August anlässlich des 8. Gauturnfests in Hoffenheim. Gefeiert wird drei Tage lang, die Fahne soll fortan bei allen Festumzügen vorangetragen werden. Pedantisch genau wurde geregelt, wer die Kasse betreut, die Festrede hält, die Fahne trägt und die Festdamen führt. Aber auch, dass auf dem Festplatz nebst einem Kugel- und Waffelstand zur „Volksbelustigungseinrichtung“ auch ein Karussell und eine Schaukel zu stehen haben. Aus demselben Jahr finden sich erste Notizen über fußballerische Aktivitäten im Dorf.

1921

Nach einigen gescheiterten Versuchen, auch einen Fußballverein in Hoffenheim zu gründen, ist es am 16. Mai endlich so weit: Der FV Hoffenheim wird aus der Taufe gehoben, im Nebenzimmer des Gasthauses „Zum Engel“ wird Konrad Philipp Schilling zum Ersten Vorstand gewählt. Gespielt wird zunächst auf den Sumpfwiesen „Im Brüchel“, die aber bald aufgegeben werden müssen. Frühe Bestrebungen, mit den Turnern zu fusionieren, scheitern. Das älteste überlieferte Mannschaftsfoto stammt von 1922.

1929

Der vier Jahre zuvor beschlossene Bau einer Turn- und Singhalle ist abgeschlossen. Erstmals wird am 27. Februar 1929 darin geturnt, die Hallenweihe (Bild) muss aber noch um ein paar Monate verschoben werden, weil einige Handwerker nicht pünktlich fertig geworden sind. Die offizielle Eröffnung erfolgt im Juni, zeitgleich mit den Feierlichkeiten zum 30-jährigen Vereinsbestehen. Der TV Hoffenheim erfährt in diesen Monaten – wie immer nach solchen Veranstaltungen – einen großen Zulauf. In den Kriegsjahren kommt die auf der „Daub’schen Wiese“ in der Dorfmitte errichtete Halle in Privatbesitz, wird als Rüstungsbetrieb genutzt – und brennt gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ab.

1946

Am 7. März kommt es nach den Kriegswirren endlich zur Vereinigung zwischen Turnern und Fußballern. Die Fusion aus TV (1899) und FV (1921) nennt sich zunächst SG Hoffenheim und wird erst drei Jahre später als „Turn- und Sportgemeinschaft 1899 Hoffenheim“ eingetragen. Der Klub beendet seine erste offiziell erfasste Spielzeit in der Saison 1945/46 in der Kreisklasse (Gruppe 4) auf Rang fünf. Im selben Jahr wird auch eine Schachabteilung ins Leben gerufen, die sich 1979 auflöst. Das nebenstehende Bild entstand 1947 in Babstadt.

1948

Der Sportplatz am großen Wald wird unter großem Aufwand fertiggestellt und mit einem Sportfest eingeweiht. Unter Anleitung des Festdamenführers G. Spies laufen auch die Hoffenheimer Festdamen in Feierkleidung über den Platz. „Trotz Währungsreform kamen über 1.200 Zuschauer und sahen schöne Wettkämpfe“, heißt es in einem Zeitungsbericht. Das Fußballturnier, an dem 14 Mannschaften teilnehmen, entscheidet der TSV Sinsheim für sich. Der Hochspringer Franz Weiland aus Grombach stellt mit 1,80 Meter eine neue badische Jahresbestleistung auf.

1949

Das 50. Gründungsjubiläum begeht der Verein nach akribischer Planung und 13 Vorstandssitzungen mit einem zweitägigen Fest, das mit einem Bankett am Samstag, den 23. Juli, im damaligen Café Schmitt (später Gasthaus „Zum Ratskeller“) eingeleitet wird. Viele umliegende Vereine sind eingeladen, darunter auch die unmittelbaren Nachbarn aus Sinsheim und Zuzenhausen. Erstmals wird im Rahmen der Feierlichkeiten der Name „TSG 1899 Hofenheim“ genannt, zuvor wurde noch die Bezeichnung SG Hoffenheim verwendet. Es erfolgt die Anmeldung als eingetragener Verein beim Badischen Sportbund.

1961

Es ist das bis dahin erfolgreichste Jahr der TSG: Alle vier zu Verbandsspielen gemeldeten Teams werden Meister ihrer Klasse: Neben der ersten Mannschaft, die zum zweiten Mal nach 1957 den Titel in der B-Klasse (Gruppe Nord) gewinnt und den Aufstieg feiert, belegen auch die Zweite, die A-Jugend und die Schüler Platz eins. Besser hätte es zum 40. Jubiläum der Fußballabteilung nicht laufen können.

1971

Nach fast zweijähriger Bauphase wird pünktlich zum 50. Jubiläum der Fußballabteilung das neue Klubhaus im Februar fertiggestellt. Für einen unterklassigen Verein wie die TSG sucht es in der Region seinesgleichen. Mehrere Mitglieder, federführend Gerhard Schmitt und Hermann Zuber, waren mit rund 4.000 Arbeitsstunden am Bau beteiligt und trotzten den Unkenrufen, dass dieses Projekt den Verein ruinieren werde. Das neue Klubhaus wird der TSG und ihren Mitgliedern fast 30 Jahre lang als Heimat dienen, der Wirtschaftsbetrieb die Finanzierungsgrundlage der Vereinsausgaben bilden.

1978

Die Abteilung Rhythmische Sportgymnastik wird gegründet. In der kurzen Zeit ihres Bestehens wird sie für einen Dorfverein beachtliche Erfolge feiern. Monika Přibyl und Sonya Kayser belegen bei den Süddeutschen Meisterschaften vordere Plätze und nehmen auch an den Deutschen Meisterschaften teil. Přibyl wird sogar in die Nationalmannschaft berufen. Auch die spätere Vereinsvorsitzende Simone Engelhardt gehört zu den erfolgreichen Gymnastinnen. 1988 löst sich die Abteilung wieder auf.

1989

Der Abstieg in die Kreisklasse A ist besiegelt. Im Relegationsspiel in Elsenz unterliegt Hoffenheim dem 1.FC Stebbach mit 2:4 nach Verlängerung. Dietmar Hopp wohnt dem Spiel bei und fällt nach der Partie eine wegweisende Entscheidung. Er will seinen Heimatverein aus den Niederungen des Fußballs führen und der TSG künftig finanziell unter die Arme greifen. Es ist der Startschuss in die Neuzeit, knapp 20 Jahre später spielt die TSG in der Bundesliga.

1991

Mit einigen namhaften Neuzugängen, darunter Erwin Rupp, gelingt der TSG zum zweiten Mal nach 1988 der Aufstieg in die Bezirksliga Sinsheim. Die Mannschaft von Trainer Egon Ludwig bleibt in 30 Spielen ohne Niederlage und wird souveräner Meister der A-Klasse, in die sie nie wieder zurückkehrt.

1992

Die Bezirksliga ist nur eine Durchgangsstation: Der Aufstieg in die Landesliga Rhein-Neckar krönt eine tolle Saison. Im Dezember hatte das Team von Trainer Egon Ludwig durch ein 2:0 im Derby beim FC Zuzenhausen die Tabellenspitze erklommen, fortan lässt es sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Die Vorentscheidung in einem spannenden Saisonfinale fällt im April, als die TSG beim schärfsten Verfolger und späteren Vizemeister TSV Steinsfurt dank zweier später Tore von Michael Groß und Erwin Rupp 2:1 gewinnt. Das „Ziel der Träume“ (RNZ) erreicht sie am drittletzten Spieltag durch ein hart umkämpftes 3:2 beim VfL Mühlbach.

1996

Passend zum 75. Jubiläum der Fußball-Abteilung knallen die Sektkorken. Nach vier Spielzeiten in der Landesliga schafft die TSG den Aufstieg in die Verbandsliga Nordbaden. Möglich gemacht haben das unter anderem die Verpflichtungen von Alfred Schön, dem ehemaligen Bundesliga-Spieler des SV Waldhof Mannheim, und Günter Hillenbrand, der Landesliga-Torschützenkönig wird. Als Aufstiegstrainer darf sich Roland Schmitt feiern lassen. Unter Dach und Fach kommen Meisterschaft und Aufstieg durch ein 3:1 gegen den SC Pfingstberg-Hochstätt am drittletzten Spieltag.

1999

Im August wird das schmucke Dietmar-Hopp-Stadion nebst neuem Klubhaus und einem angrenzenden Kunstrasenplatz, auf den die erste Mannschaft kurzzeitig ausweichen musste, mit einem Freundschaftsspiel gegen den FC Bayern München eröffnet. Die neue Heimat der TSG Hoffenheim ist nach knapp 15-monatiger Bauzeit auf dem Gelände des Sportplatzes am Großen Wald entstanden. Sie ist ein Geschenk des Mäzens zum 100. Vereinsjubiläum. Hier werden in Zukunft vier Aufstiege gefeiert, später tragen auch die zweite Mannschaft, die A-Junioren und die Frauen ihre Begegnungen im Dietmar-Hopp-Stadion aus.

2000

Zwölf Monate zuvor war die TSG in der Relegation gegen den SV Linx noch im Elfmeterschießen gescheitert, nun aber klappt es mit dem Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg - als Meister, ohne Umwege. Co-Trainer Alfred Schön übernimmt im März in aussichtsloser Position, lässt befreit aufspielen und fängt die eigentlich enteilten SV Waldhof Amateure dank eines rasanten Schlussspurts noch auf der Zielgeraden ab. Punktgleich mit den Mannheimern, aber mit dem deutlich besseren Torverhältnis, feiern Schön und Co. die nicht mehr für möglich gehaltene Meisterschaft.

2001

Der Bammentaler Hansi Flick wird neuer Cheftrainer. Mit jungen Spielern aus der Region wird attraktiver und offensiver Fußball gespielt, das Derby gegen den SV Sandhausen im Dietmar-Hopp-Stadion (1:1) wollen über 4.000 Menschen sehen. Am letzten Spieltag sichert sich die TSG durch ein 3:0 beim VfR Heilbronn die zweite Meisterschaft in Folge und macht den Aufstieg in die Regionalliga Süd perfekt.

2003

Dorfklub schlägt Werkself: Im Dezember gelingt der TSG eine Sensation, als sie im Achtelfinale des DFB-Pokals im ausverkauften Dietmar-Hopp-Stadion Bayer Leverkusen mit 3:2 bezwingt. Der Bundesligist hatte eineinhalb Jahre zuvor noch das Chhampions-League-Endspiel gegen Real Madrid absolviert. Die TSG Hoffenheim erfährt an diesem nasskalten Dienstagabend erstmals nationale Aufmerksamkeit - und landet endgültig auf der deutschen Fußball-Landkarte.

2005

Im Sommer 2004 wird das neue Trainingszentrum in Hoffenheim fertiggestellt, eine hochmoderne Einrichtung mit zwei Trainingsplätzen. Das Zentrum sowie die Einführung des Voll-Profitums legen den Grundstein für neue Ziele und Visionen im Kraichgau. Am Saisonende muss sich die Mannschaft mit dem siebten Platz begnügen. Im Pokal scheidet Hoffenheim in Runde eins gegen Bundesligist Hansa Rostock aus.

2007

Im Juni 2006 beginnt in Hoffenheim eine neue Ära. Mit der Vorstellung des neuen Cheftrainers gelingt der TSG eine erste Sensation. Ralf Rangnick, Vizemeister und Champions-League-Teilnehmer mit Schalke 04, unterschreibt für fünf Jahre im Kraichgau. Außerdem kommen Bernhard Peters, ehemaliger Hockey-Nationaltrainer und zweimaliger Weltmeister mit den Herren, und Nationalmannschaftspsychologe Hans-Dieter Hermann sowie Manager Jan Schindelmeiser. Doch nicht nur in der sportlichen Abteilung werden neue Strukturen geschaffen: unter Geschäftsführer Jochen A. Rotthaus wird die TSG hinter den Kulissen mit neuen Kräften verstärkt. Auf dem Feld greifen die Veränderungen nach einem langsamen Start - Platz zwei hinter dem SV Wehen Wiesbaden reicht zum Aufstieg in die zweite Liga.

2008

Mit Blick auf die angestrebte Entwicklung der TSG wird besonderer Wert auf den Ausbau der Klub-Infrastruktur gelegt. Dietmar Hopp entschließt sich deshalb an der A6 ein neues Stadion für 30.000 Zuschauer zu bauen. Zudem beginnen in Zuzenhausen die Bauarbeiten für ein neues Trainings- und Geschäftsstellenzentrum. Auf knapp 7000 Quadratmetern soll bis Herbst 2009 eines der modernsten Trainingszentren in Deutschland entstehen. Auch im sportlichen Bereich tut sich etwas - mit Carlos Eduardo wird der teuerste Spieler der zweiten Bundesliga verpflichtet. Die TSG stellt nach Kaiserslautern die jüngste Mannschaft der Liga - und ist dennoch erfolgreich. Durch sieben Rückrunden-Siege nacheinander erreicht das Team erstmals einen Aufstiegsplatz. Am letzten Spieltag macht die TSG mit einem 5:0 gegen Greuther Fürth den Bundesliga-Aufstieg perfekt. 10.000 Fans kommen zur Saisonabschlussfete in die Messehalle, um ihre Helden zu feiern.

2009

Eröffnung der Rhein-Neckar-Arena.

2017

Die TSG spielt die beste Saison der Klubgeschichte, gewinnt so viele Partien wie noch nie, bleibt zuhause in der gesamten Spielzeit ungeschlagen und muss insgesamt nur vier Mal dem Gegner gratulieren. Der Architekt des Erfolgs? Julian Nagelsmann. Der Cheftrainer stattet sein Team mit großem Selbstvertrauen und unglaublicher taktischer Flexibilität aus, während er bescheiden bleibt und immer den Erfolg des Teams betont. Er dankt seiner Mannschaft, dass sie ihm diesen Karriere-Start beschert und bewundert die Lernwilligkeit seiner Profis. 16 "Dreier" und 14 Remis führen zu 62 Punkten (Rekord) und zu Rang vier. Am 30. Spieltag steht nach einem 1:1 in Köln fest, dass die TSG in der kommenden Saison #DASERSTEMAL europäisch spielen wird. Letztlich stürmt das Team in die Champions-League-Playoffs. Der Kraichgau befindet sich im kollektiven Fußball-Freudentaumel.

2018

Am 19. September spielt die TSG Hoffenheim zum ersten Mal in der Gruppenphase der UEFA Champions League. Zum Auftakt reist die Mannschaft von Julian Nagelsmann zum ukrainischen Spitzenteam Schachtar Donezk. Florian Grillitsch erzielt nach sechs Minuten das erste TSG-Tor in der Königsklasse. Am Ende darf Hoffenheim nach einem 2:2 über den ersten Punktgewinn in der Champions League jubeln. In der Gruppe F mit Manchester City, Olympique Lyon und Donezk scheidet „Hoffe“ leider in der Vorrunde ohne einen Sieg aus, sorgt aber mit attraktivem Fußball für besondere Momente bei den TSG-Fans.

2020

Am 4. September verstirbt Peter Hofmann im Alter von 61 Jahren nach schwerer Krankheit. Er führte den Verein seit 1996 als Erster Vorsitzender. Am 22. September verabschiedete sich die TSG Hoffenheim mit einer würdigen Trauerfeier im Dietmar-Hopp-Stadion von Hofmann, der mit seiner Persönlichkeit die TSG prägte wie kein anderer.

2021

Nach Platz drei in der Bundesliga erreichen die TSG-Frauen zum ersten Mal die UEFA Women´s Champions League. In der Gruppenphase treffen sie auf den FC Barcelona, den WFC Arsenal und HB Köge. Nach furiosen Auftritten scheitert das Weiterkommen nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz im Vergleich zum WFC Arsenal.