„Hoffe zwo“ gewinnt das Derby

Das Personal

Herdling konnte nahezu aus dem Vollen schöpfen und änderte seine Startelf gegenüber dem 0:0 in Kassel auf fünf Positionen. Neben Marco John und Justin Che aus dem Profi-Kader fehlte auch der gelbgesperrte Maxi Zaiser, zudem nahmen Gautier Ott und Nick Breitenbücher auf der Bank Platz. Für sie rückten Lucas Zeller, Aljaž Casar, Robin Szarka, Mingi Kang und Jihad Boutakhrit in die Startelf.

Bei den Walldörfern fiel die halbe Mannschaft aus. Neben dem gelbgesperrten Andreas Schön fehlte auch Cheftrainer Matthias Born wegen einer Corona-Erkrankung, sein Stellvertreter Thorsten Stoll musste ebenfalls aufgrund von Corona auf Mirco Born, Tim Fahrenholz, Maximilian Waack, Maik Goß, Roman Hauk, Nico Hillenbrand und Niklas Antlitz verzichten.

Der Spielfilm 

Bei sommerlichen Temperaturen begann die Partie sehr zerfahren – und steigerte sich später nur unwesentlich. Dennis de Sousa Oelsner leitete die erste nennenswerte Szene ein, doch seine Hereingabe von der linken Seite fand keinen Abnehmer (11.). Überhaupt war dem FC-Astoria anzumerken, dass diese Elf in dieser Formation noch nicht zusammengespielt hat. Aber sie wehrte sich nach Kräften.

Die ersten Chancen der Hausherren verzeichneten Jihad Boutakhrit und Nick Proschwitz, die aber das Ziel knapp verfehlten (20.). Vier Minuten später versuchte es Robin Szarka mit einem Distanzschuss, der über das von Luis Idjakovic gehütete Gehäuse flog.

Nach einer halben Stunde hielt die TSG-Bank den Atem an: Nach Zusammenspiel mit Roen Fordyce Hlywka stürmte de Sousa Oelsner alleine auf Nahuel Noll zu, der aber mit dem kläglichen Abschluss keine Probleme hatte und Schlimmeres verhinderte. In einer höhepunktarmen ersten Hälfte war Felix Hagmanns Versuch aus 15 Metern die letzte erwähnenswerte Szene, sein Schuss landete jedoch direkt in Idjakovics Armen (35.).

In die zweite Halbzeit startete „Hoffe zwo“ mit deutlich mehr Druck. Andreas Ludwig nach Flanke Mingi Kangs (46.) und Proschwitz nach scharfer Hereingabe des eingewechselten Florian Bähr (55.) versuchten es mit Kopfbällen, aber ohne Erfolg. Dann das Tor des Tages: Nach Ludwigs Freistoß von der rechten Seite stieg Proschwitz am höchsten und nickte zum 1:0 in die lange Ecke ein (68.). Unglücklich aus Astoria-Sicht: Innenverteidiger Marlon Dinger war kurz zuvor verletzt ausgewechselt worden.

Um ein Haar wäre Ludwig ein zweiter Assist gelungen, doch Bambasé Conté – neben Noll, Hagmann, Bähr und Lässig der fünfte A-Jugendliche, der an diesem Tag zum Einsatz kam – köpfte knapp vorbei (80.). Die Walldorfer Versuche, doch noch einen Punkt aus dem Dietmar-Hopp-Stadion zu entführen, blieben überschaubar, am gefährlichsten war noch Emilian Lässigs Distanzschuss, der allerdings am rechten Pfosten vorbeizischte. Nach dem Schlusspfiff war die Freude über den ersten Sieg 2022 auf der TSG-Bank entsprechend groß.

Die Trainerstimme

„Bis zum 1:0 hat es leider etwas gedauert, aber unterm Strich haben wir verdient gewonnen“, so Herdling. „Wir wussten, dass Walldorf stark dezimiert hier aufkreuzen würde. Das hat es aber nicht unbedingt leichter gemacht, weil wir nicht wussten, was uns erwartet und weil man in solchen Situationen immer dazu neigt, das Ganze auf die leichte Schulter zu nehmen. Auf jeden Fall nehmen wir diese drei Punkte gerne mit, sie tun unserem Selbstvertrauen sehr gut.“

Die Szene

Als Kai Herdling in der 80. Minute Valentin Lässig einwechselte, stand der TSG-U19-Spieler erstmals mit seinem älteren, ebenfalls in der TSG-Akademie ausgebildeten Bruder Emilian gemeinsam in einem Herren-Pflichtspiel auf dem Platz. Allerdings als Gegner.

Die Tabelle

Durch diesen Sieg machte „Hoffe zwo“ einen gesunden Sprung nach oben auf Platz elf. Der Rückstand auf den ersten sicheren Abstiegsrang beträgt nun vier Punkte. Das Spitzenquartett ist hingegen durch Elversbergs Ausrutscher gegen Bahlingen (3:3) noch enger zusammengerückt, da Ulm, Offenbach und Steinbach jeweils gegentorlos dreifach punkteten.

Das Stenogramm

TSG 1899 Hoffenheim II – FC-Astoria Walldorf 1:0 (1:0)
Hoffenheim: Noll – Zeller (46. Bähr), Kölle, Geschwill – Hagmann, Casar (81. V. Lässig), Ludwig (86. Erb), Szarka – Kang (56. Gollnack) – Proschwitz, Boutakhrit (56. Conté).
Walldorf: Idjakovic – Becker, Dinger (60. Nyenty), Stich, Manduzio – Politakis (73. Hanek), E. Lässig, de Sousa Oelsner (79. Safranek) – Krüger – Yörükoglu (73. Boziaris), Fordyce Hlywka.
Tor: 1:0 Proschwitz (68.). Zuschauer: 170. Schiedsrichter: Joshua Herbert (Nüsttal). Karten: Gelb für Kang / Politakis, Safranek, Boziaris, E. Lässig.

Daten & Fakten zum Spiel »