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U23
20.02.2021

Punkt dank Beiers Dreierpack

Führung, Rückstand, Führung – Unentschieden. Nach einem Wechselbad der Gefühle bei der SG Sonnenhof Großaspach hat die U23 in der Regionalliga Südwest beim 3:3 (1:0) einen Zähler mitgenommen. In einer mitreißenden Partie erzielte Maximilian Beier alle Hoffenheimer Tore.

Das Personal

Kai Herdling musste auf mehreren Positionen umdisponieren. Neben Philipp Strompf, der seine Sperre aus dem Bahlingen-Spiel absaß, verletzte sich unter der Woche Robin Szarka im Training und wird mit einem gebrochenen Finger noch eine Weile ausfallen. Chinedu Ekene, Mario Erb und Sejad Salihović zogen sich ebenfalls kleinere Blessuren zu. Insgesamt nahm Herdling gegenüber dem 0:4 gegen den BSC sechs Änderungen vor: Neu in die Startelf rückten Lucas Zeller, Fabian Rüth, Quincy Butler, Semih Şahin, Emilian Lässig und Amid Khan Agha, der sein U23-Debüt gab.

Taktisch stellte sich das Ganze im gewohnten 3-5-2 dar, das sich in der Defensive in ein 5-3-2 wandelte. Beier und Khan Agha bildeten die Sturmspitze, Zeller, Rüth und Kölle, der die Kapitänsbinde trug, die Dreierkette, während Butler (rechts) und Beyreuther die Jokerpositionen besetzten.

Der Spielfilm

Gegenüber dem letzten Auswärtsspiel – dem 1:0 in Mainz vor zwei Wochen – herrschte am Samstagnachmittag in Aspach ein Temperaturunterschied von gefühlt fast 30 Grad. „Hoffe zwo“ begann sehr defensiv ohne selbst im Spiel nach vorne gefährlich zu werden, stand aber im ersten Abschnitt sehr stabil und sicher. Die ersten Gelegenheiten hatten daher die Hausherren, doch Zeller konnte mühelos zur Ecke klären (7.), der Kopfball von Sebastian Schiek flog deutlich über das Tor (19.). In der 28. Minute verzeichnete die U23 ihren ersten Eckball, von dem zwar keine Gefahr ausging, aber jetzt spielten die Hoffenheimer etwas forscher und verlagerten das Geschehen mehr und mehr in die gegnerische Hälfte. Die nächste nennenswerte Szene hatten zwar die Großaspacher, doch der 25-Meter-Freistoß von Joel Gerezgiher senkte sich zu spät und streifte die Lattenoberkante (31.).

Dann aber etwas überraschend die Führung für „Hoffe zwo“: Nach schöner Kombination mit Khan Agha passte Butler von der Grundlinie in die Mitte, wo Beier seinen Torriecher unter Beweis stellte und die Kugel in die lange Ecke beförderte – keine Chance für Sonnenhof-Keeper David Nreca-Bisinger (34.). Dass Herdling die Pausenansprache mit einer Führung im Rücken halten durfte, lag an Keeper Luca Philipp, der nach dem 1:0 zwei Mal glänzend parierte: Erst kratzte er einen Kopfball Jonas Meisers aus vier Metern von der Linie (38.), kurz darauf war er bei Kai Gehrings Schuss von der Strafraumgrenze zur Stelle und lenkte den Ball mit den Fingerkuppen über die Latte (43.).

Sonnenhofs Trainer Hans-Jürgen Boysen reagierte und wechselte in der Halbzeit gleich zwei Mal, unter anderem brachte er den Ex-Hoffenheimer Jan Ferdinand. Am Drehbuch änderte sich wenig. Großaspach machte das Spiel und suchte sein Glück in hohen Flanken, denn im Zentrum hatte die Boysen-Elf die Kopfball-Hoheit. In der 54. Minute war es schließlich soweit, als Goalgetter Marvin Cuni eine Hereingabe Schieks aus vier Metern zum 1:1 einnickte. Kurz darauf wäre es beinahe ausgerechnet Ferdinand gewesen, der auf 2:1 erhöht hätte, aber Philipp tauchte nach dessen Schuss aus zehn Metern sensationell ab und entschärfte (59.). Der Sonnenhof strotzte jetzt allerdings vor Selbstvertrauen. Gerezgiher platzierte einen Freistoß in den Winkel, doch Philipp flog herbei und brachte die Livestream-Kommentatoren der SG zur Verzweiflung (62.). Fünf Minuten später hatten sie jedoch Grund zum Jubeln. Wieder war es Gerezgiher. Diesmal zog er einfach mal aus 20 Metern ab – und die Kugel schlug unhaltbar im Winkel ein.

Zu diesem Zeitpunkt sah es nicht gut aus, Sonnenhof hatte nun klar Oberwasser, aber gezwungenermaßen drückte „Hoffe zwo“ jetzt wieder aufs Gaspedal. Und wurde in der 76. Minute belohnt, als der eingewechselte Meris Skenderović nach schöner Einzelaktion mit links abzog, Nreca-Bisinger nur abklatschen lassen konnte und Beier aus einem Meter zum 2:2 abstaubte.

Die Schlussphase hatte es dann nochmal ordentlich in sich. „Hoffe zwo“ spielte jetzt auf Sieg. Stark, wie sich Beier gegen drei Spieler im Sechzehner durchtankte und eiskalt mit dem Außenrist zum 3:2 vollstreckte (85.). Rückstand wieder gedreht, jetzt schien sogar ein Dreier möglich. Doch das Wechselbad war noch nicht zu Ende. Nur zwei Minuten später glich Großaspach wieder aus – und tatsächlich war es Ferdinand, der nach Gehrings Kopfballverlängerung alleine vor Philipp auftauchte und zum 3:3 abschloss. Wahnsinn. Die Herdling-Elf ließ die Köpfe jedoch nicht hängen und spielte weiter auf Sieg. Rüth setzte in der Nachspielzeit einen Freistoß aus 18 Metern an die Latte. Weil Nreca-Bisinger noch dran war, gab es nochmal Eckball. Es blieb aber beim 3:3.

Die Trainerstimme

„Die Jungs sind niedergeschlagen, sie hätten hier gerne drei Punkte mitgenommen“, gab Herdling die Stimmungslage aus der Kabine wieder. „Nüchtern betrachtet muss man sagen, dass wir mit dem Punkt gut leben können und er uns nach diesem Spielverlauf auch gut tut, denn nach dem Sonntagsschuss zum 2:1 kommen viele Teams nicht mehr zurück. Wie sich die Jungs danach wieder aufgerichtet und das Spiel zwischenzeitlich gedreht haben, war aller Ehren wert und stimmt uns für die kommenden Begegnungen optimistisch.“

Die Szene

Zwei Tore hatte er bereits erzielt, aber das dritte war das schönste. Hatte Beier beim 1:0 und 2:2 noch von der guten Vorarbeit seiner Mitspieler profitiert, war das 3:2 eine sehenswerte Einzelleistung. Im Stile eines abgebrühten Routiniers ließ er mehrere Aspacher stehen und schob stark mit dem Außenrist zum vielumjubelten Führungstreffer ein. Schade, dass es letzten Endes nicht zum Sieg reichte.

Die Tabelle

In der Tabelle bleibt „Hoffe zwo“ vorerst unterm Strich, ist aber auch nur zwei Zähler vom zwölften Rang entfernt. Der kommende Gegner Kickers Offenbach quälte sich derweil zu einem 1:0 gegen Pirmasens und hält seine Aufstiegshoffnung am Leben, während der SC Freiburg II mit einem Sieg in Aalen an die Spitze zurückkehrte, da der TSV Steinbach in Mainz nicht über ein 1:1 hinauskam.

Das Stenogramm

SG Sonnenhof Großaspach – TSG 1899 Hoffenheim II 3:3 (0:1)
Großaspach: Nreca-Bisinger – Schiek (73. Held), Gehring, Diakite (78. Owusu), Brändle – Jüllich, Gerezgiher – Karatas (46. Gipson), Meiser (46. Ferdinand), Ivan (78. Widemann) – Cuni.
Hoffenheim: Philipp – Zeller, Rüth, Kölle – Butler (88. Görlich), Amade, Lässig, Şahin (58. Boutakhrit), Beyreuther (73. Ott) – Beier, Khan Agha (58. Skenderović).
Tore: 0:1 Beier (34.), 1:1 Cuni (54.), 2:1 Gerezgiher (67.), 2:2 Beier (76.), 2:3 Beier (85.), 3:3 Ferdinand (87.). Zuschauer: nicht zugelassen. Schiedsrichter: Alessandro Scotece (Ginsheim-Gustavsburg). Karten: Gelb für Diakite, Jüllich / Kölle, Lässig.

Bilder (c) Magdalena Mummert

Daten & Fakten zum Spiel »

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