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FRAUEN
17.02.2015

Dóra Zeller: "Dieser Dialekt war sehr schwer zu verstehen"

Tore schießen – das ist ihre Mission. Seit Juli stürmt die Ungarin Dóra Zeller für die TSG. Über ihre Anfangsschwierigkeiten in Deutschland, warum sie zum 20. Geburtstag ein Wörterbuch „Badisch-Deutsch“ bekam und über ihre Ziele mit Hoffenheim und der Nationalmannschaft spricht sie mit achtzehn99.

Dóra, seit dem Sommer bist Du Hoffenheimerin? Wie ist Dein Eindruck bisher?

Dóra Zeller: Deutschland gefällt mir. Und die Bedingungen bei Hoffenheim sind sehr gut. Es war natürlich alles eine Umstellung. Sportlich wie privat. Ich habe zwar in der Schule Deutsch gelernt, aber trotzdem war es hier zuerst sehr schwer. Mittlerweile verstehe ich zwar fast alles, aber da ist ja noch dieser Dialekt (lacht). Vor allem wenn Co-Trainer Jürgen Grimm sprach, habe ich gar nichts verstanden. Nun habe ich zu meinem Geburtstag Anfang Januar ein Wörterbuch „Badisch-Deutsch“ bekommen.

Wie war die Umstellung sportlich?

Zeller: Hier in Deutschland sind alle schneller und kräftiger als bei uns in Ungarn. Das Tempo ist sehr hoch. Es war sehr schwer, sich da anzupassen. Gegenspielerinnen wie Nilla Fischer aus Wolfsburg sind sehr kräftig, ich habe gegen sie alles probiert. Ich hoffe, da in Zukunft besser auszusehen.


Du hast gleich im Pokal und im ersten Bundesligaspiel getroffen, seitdem aber nicht mehr. Was sind die Gründe aus Deiner Sicht?

Zeller: Ich habe einige Male sehr unglücklich gespielt und die falschen Entscheidungen getroffen. Demnächst möchte ich ein Torschusstraining machen, denn ich möchte noch mindestens drei Tore schießen und eins vorbereiten.

Warst Du in Ungarn schon immer Stürmerin?

Zeller: Nein, ich war erst Innen- und Außenverteidigerin, später habe ich im Mittelfeld gespielt. Erst bei den Frauen bin ich in den Sturm vorgerückt. Ich spiele gerne Mittelfeld, habe ich aber schon lange nicht mehr gemacht.

Wie verlief Deine Entwicklung in Ungarn?

Zeller: Ich habe mit acht Jahren als einziges Mädchen in einer Jungenmannschaft angefangen. Nach sechs Jahren bin nach Budapest in ein Frauenteam gekommen. Das war anstrengend, weil ich jeden Tag 50 Kilometer mit dem Bus pendeln musste. Mit Ferencvaros Budapest bin ich Meister in der 2. Liga geworden, danach Dritter in der 1. Liga und wir standen einmal im Pokalfinale. Ich habe in der U17 und U19 gespielt, und nun gehöre ich seit fast zwei Jahren zur Frauen-Nationalmannschaft. In 16 Spielen habe ich acht Tore geschossen.

Wie kam es zum Wechsel nach Hoffenheim?

Zeller: Meine Heimatstadt Nyergesüjfalu (Sattelneudorf) ist die Partnergemeinde von Karlsdorf-Neuthard. Deren ehemaliger Bürgermeister Egon Klefenz hat den Kontakt zu Ralf Zwanziger hergestellt. Wir haben einige gute Gespräche geführt und ich wusste sofort, dass ich hier spielen möchte.

Was machst Du außer Fußballspielen?

Zeller: Zurzeit besuche ich zur Vorbereitung aufs Studium ein Studienkolleg in Heidelberg. Das geht zwei Semester. Danach möchte ich Wirtschaftswissenschaften studieren.

Und in Deiner Freizeit?

Zeller: Ich schaue mir gerne Filme an (Comedy, Drama, Krimis) und lese gerne Bücher. Momentan aber noch alles auf Ungarisch. Und dann telefoniere ich oft mit meinen Eltern. Eventuell kommen sie zum Spiel gegen Potsdam. Darauf freue ich mich.

Was sind mittelfristig Deine Ziele?

Zeller: Ich möchte mit Hoffenheim weiter Bundesliga spielen und einen guten Platz erreichen. Sechster oder Siebter wäre toll. Und natürlich möchte ich mehr Tore schießen und vorbereiten. Mit der Nationalmannschaft möchte ich erstmals an einer Europameisterschaft teilnehmen. Im Herbst beginnt die Qualifikation dafür.

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