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MÄNNER
16.02.2012

Vukcevic: „Auf die Leistung kann ich aufbauen“

Turnusmäßige Frage- und Antwortstunde im Presse-Raum in Zuzenhausen. Neben Markus Babbel nimmt Boris Vukcevic auf dem Podium Platz. Eine halbe Stunde muss der U21-Nationalspieler warten, ehe alle Fragen der Journalisten an den Cheftrainer beantwortet sind. Boris lauscht derweil den Ausführungen seines Übungsleiters, der ihm am vergangenen Wochenende zu seinem ersten Spiel über die volle Distanz verholfen hatte.

„Darauf lässt sich doch aufbauen“, sagt Boris, „für das erste Spiel über 90 Minuten seit rund zehn Monaten war das schon ganz ordentlich“, urteilt er. Vukcevic war wahrlich überall zu finden, ging weite Wege, stellenweise sogar bis zur eigenen Grundlinie. Das Vertrauen von Babbel dürfte er mit seiner Leistung in Bremen zurück gezahlt haben. Daher kann der 20-Jährige der Rückkehr von Sejad Salihovic und Ryan Babel, die ihre Gelbsperren abgesessen haben, entspannt entgegen blicken. „Ich setze mich nicht unter Druck, sehe es positiv, wenn Qualität zurück in die Mannschaft kommt.“

Verletzungspause und Comeback

Für den 20-Jährigen war das Startelfdebüt ein wichtiger Schritt nach vorne, denn in den letzten Monaten war er nicht gerade vom Glück verfolgt. Im Spiel gegen den Hamburger SV am 2. April 2011 brach sich Vukcevic das Wadenbein – eine schmerzhafte Verletzung, wie er berichtet: „Ich habe gleich gespürt, dass da was nicht in Ordnung war.“ Die Diagnose bedeutete eine monatelange Pause und damit einen herben Rückschlag in seiner Karriere. Es folgten Monate, in denen der sportverrückte Vukcevic zum Zuschauen verdammt war. „Das war wirklich eine harte Zeit. Am Anfang durfte ich noch nicht mal joggen.“ Langsam kämpfte er sich wieder heran, erhöhte die Belastung und stand kurz vor dem Start der neuen Saison wieder bereit um ins Mannschaftstraining einzusteigen. Dann die nächste Hiobsbotschaft. Der Heilungsverlauf war noch nicht weit genug vorangeschritten und für Boris hieß das: eine erneute Operation, danach wieder Reha. „Das war ganz bitter. Gerade als ich dachte, ich könnte wieder angreifen, ging das Ganze von vorne los.“ Doch Boris gab nicht auf, arbeitete und kämpfte sich durch die nervenzehrende Zeit. „Ich hatte gottseidank ein Umfeld aus Freunden und Familie, die an mich glauben und mir in dieser Zeit den Rücken gestärkt haben.“

Mit Lakic auf Kroatisch

Die Früchte der harten Arbeit erntete Vukcevic beim Spiel in Bremen – an der Seite von Srdjan Lakic. Der ist wie der Vater von Boris Kroate. Er selbst besitzt nach wie vor beide Staatsbürgerschaften, die Deutsche und die Kroatische. Ob er je für das Land seines Vaters spielen würde, kann er jetzt noch nicht beantworten. Der neue Mitspieler aus seinem Geburtsland eröffnet ihm aber auf alle Fälle eine Möglichkeit: „Dann kann ich endlich wieder mehr kroatisch sprechen“, sagt er lachend.

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