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U23
16.12.2020

Mein TSG-Moment (19): Thorsten Stoll und das alte Klubhaus

Der Fußball steckt voller Emotionen, vor allem, wenn der eigene Verein beteiligt ist. In unserer Serie „Mein TSG-Moment“ blicken aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Trainer und Spieler der Akademie auf ihre ganz besonderen Momente mit der TSG zurück – ob als aktiv Beteiligte oder als Zuschauer. Heute: Thorsten Stoll. Der Co-Trainer des Regionalligisten FC-Astoria Walldorf war einst Spieler der TSG und später Co-Trainer in der Akademie – und erinnert sich an die Zeiten im alten Klubhaus.

»Meine aktive Karriere neigte sich dem Ende entgegen und als ich 1997 das Angebot von der TSG erhielt, wollte ich noch einmal etwas Neues wagen. Also wechselte ich von der SG Heidelberg-Kirchheim an die Silbergasse. Beide Vereine spielten damals in der Verbandsliga, von daher war es sportlich kein großer Unterschied, wobei sich die TSG bereits auf dem aufsteigenden Ast befand.

Ich erinnere mich noch genau an die damaligen Umstände. Das Dietmar-Hopp-Stadion gab es noch nicht, nur den Rasenplatz ohne Zuschauerränge. Soweit ich weiß, hieß es einfach nur Waldstadion. Am Spielfeldrand befand sich eine Lokalität, die als Klubhaus diente. Wir zogen uns in den Katakomben um und gingen raus zum Trainieren. Ich spielte auf der Position des Manndeckers, Trainer war Roland Schmitt, den ich von unserer gemeinsamen Zeit beim VfB Leimen kannte.

Unsere Mannschaftsbesprechungen hielten wir im Klubhaus ab. Das war ein beliebter Treffpunkt für die Dorfbewohner, so wie man das eben von Dorf- oder Stadtteilklubs auch heute noch kennt. Rauchschwaden hingen in der Luft, Biergläser standen auf den Tischen – und alle konnten unseren Teamsitzungen lauschen. Es gab sogar vereinzelt Zwischenrufe und Bemerkungen. Diese Momente habe ich immer noch in meinem Kopf. Wenn ich an meine Zeit bei der TSG denke, muss ich vor allem daran denken.

Vor der Lokalität gab es eine große Terrasse, die so etwas wie die Haupttribüne war. Da standen dann erste kleinere Zuschauermengen und feuerten uns an. Aus meiner Sicht „tragisch“: Wir wurden in dieser Saison Dritter, während mein alter Klub SG Kirchheim als Meister in die Oberliga aufstieg. Unser Kader wurde anschließend nach und nach verstärkt. Spieler wie Marc Rapp, Xaver Zembrod oder Guido Streichsbier kamen hinzu. Im Frühjahr 2000 waren wir an der Reihe, den Titel und den Sprung nach oben zu feiern. Für mich ging es danach in der zweiten Mannschaft weiter, ich war schließlich schon 31.

Nach meiner aktiven Zeit wurde ich Trainer, zunächst als Chefcoach der U17 des FC-Astoria Walldorf, später als Assistent Guido Streichsbiers in der TSG-Akademie. Auch hier habe ich schöne Momente erlebt mit dem Gewinn der Deutschen B-Junioren-Meisterschaft 2008 oder dem DFB-Pokalsieg zwei Jahre später. Mit dem jungen Julian Nagelsmann, der 2010 zu uns stieß, habe ich vormittags noch das Training für die Eliteschüler geleitet.

Der Klub hat in den vergangenen Jahren eine atemberaubende Entwicklung genommen, die ich weiterhin verfolge. Und natürlich bin ich auch stolz darauf, mal ein Teil gewesen zu sein. Damals, als wir nach den Spielen auf die Terrasse des Waldstadions gingen, uns mit den Zuschauern unterhielten und die Dorfbewohner im alten Klubhaus unseren Besprechungen lauschten.«

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