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AKADEMIE
17.11.2020

Mein TSG-Moment (7): Harald Steidel und die Reise nach Braga

Der Fußball steckt voller Emotionen, vor allem, wenn der eigene Verein beteiligt ist. In unserer Serie „Mein TSG-Moment“ blicken aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Trainer und Spieler der Akademie auf ihre ganz besonderen Momente mit der TSG zurück – ob als aktiv Beteiligte oder als Zuschauer. Heute: Harald Steidel, seit zwei Monaten Busfahrer bei der Akademie, der als TSG-Fan auf Europa-League-Reisen überraschenderweise das gleiche Hotel wie die TSG-Profis gebucht hatte.

»In der Saison 2017/18 durfte unsere TSG erstmals am Europapokal teilnehmen. In der Europa League war Sporting Braga einer unserer Gegner und das Auswärtsspiel in Portugal wollte ich mir nicht entgehen lassen. Also machte ich mich Ende November 2017 gemeinsam mit vier Freunden auf den Weg – darunter auch mein Busfahrer-Kollege bei der TSG, Hans Figal. Mit dem Flugzeug ging es von Frankfurt nach Porto und dann mit dem Mietwagen weiter nach Braga. Dort hatten wir uns für das Hotel Melia entschieden. Ursprünglich hatten wir vorgesehen, dass wir in einem Stadthotel in Porto absteigen, aber die Entscheidung für die Unterkunft in Braga sollte sich letztlich als goldrichtig erweisen.

Nach der 45-minütigen Fahrt vom Flughafen in Porto nach Braga bogen wir auf die Zufahrt des Hotels ein und da stand er: der Mannschaftsbus der TSG-Profis. Ohne es vorher zu wissen, hatten wir das Teamquartier unserer Mannschaft gebucht. Wir waren total überrascht und natürlich auch etwas aufgeregt. In den fünf Tagen unseres Aufenthaltes liefen wir im Hotel immer mal wieder Spielern oder Trainern über den Weg. Diese Begegnungen – etwa mit Ádám Szalai im Fahrstuhl – waren meine ganz persönlichen TSG-Momente. So nah ist man den Jungs, denen man sonst von der Tribüne aus zujubelt, ja sonst nie. Wann trifft man schon mal die gesamte Mannschaft einfach so beim Spaziergang?

Am Spieltag waren wir schon zeitig am Stadion und kehrten noch in eine portugiesische Gaststätte ein, um uns zu stärken. Auf dem Weg zu unseren Plätzen im Estádio Municipal de Braga wurden wir dann von reichlich Polizei und Sicherheitskräften in Empfang genommen. Nach den üblichen Kontrollen ging es durch ein nicht enden wollendes Beton-Treppenhaus, bis wir ganz oben auf der Tribüne auf unseren Plätzen angekommen waren.

Wir hatten uns gerade hingesetzt, da fing es fürchterlich an zu regnen. Das Wetter war also eher deutsch als portugiesisch. Zudem waren wir überrascht, wie viele Deutsche nach Braga gereist waren. Bestimmt 1.000 TSG-Fans waren da, um unser Team anzufeuern. Die Stimmung war prima und von der Lautstärke her übertrafen wir die portugiesischen Fans.

Das Stadion selbst ist traumhaft gelegen und wurde direkt an einen Felsen gebaut. Mit 10.000 Zuschauern war es zwar nicht ausverkauft, aber trotzdem waren wir voll im Europapokalfieber. Das Spiel selbst war aus TSG-Sicht dann allerdings dem Wetter angepasst. Braga ging bereits nach wenigen Sekunden in Führung und hatte auch danach die besseren Möglichkeiten. Der Ausgleich durch Mark Uth fiel dann eher überraschend, aber plötzlich war „Hoffe“ noch mal am Drücker. Doch in der Schlussphase machte Braga noch zwei Tore.

Nach dem Schlusspfiff mussten wir noch eine ganze Weile warten, bis wir das Stadion verlassen durften. Erst als der letzte portugiesische Fan auf dem Heimweg war, ging es auch für uns zurück in Richtung Hotel. In der Zwischenzeit hatte es immerhin aufgehört zu regnen. Trotz des Ergebnisses ist mir der Kurztrip nach Braga als sehr angenehm in Erinnerung geblieben – mit dem Höhepunkt, dass wir unter dem gleichen Dach wie unsere Mannschaft geschlafen haben.«

 

Ein Blick zurück: 23. November 2017 | Niederlage in Braga - Aus in der Europa League

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