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AKADEMIE
04.12.2020

Mein TSG-Moment (14): Kai Rosar und das 6:0 bei den Bayern

Der Fußball steckt voller Emotionen, vor allem, wenn der eigene Verein beteiligt ist. In unserer Serie „Mein TSG-Moment“ blicken aktuelle und ehemalige Mitarbeiter, Trainer und Spieler der Akademie auf ihre ganz besonderen Momente mit der TSG zurück – ob als aktiv Beteiligte oder als Zuschauer. Heute: Kai Rosar, Infrastruktur-Manager der TSG-Akademie, der sich besonders gerne an einen Kantersieg der U19 beim FC Bayern München erinnert.

»Vor allem in meiner Zeit als Teammanager der U19 und U17 habe ich viele beeindruckende und denkwürdige Spiele gesehen. Von daher gab es natürlich auch einige besondere Momente. Aber wenn ich einen aussuchen müsste, dann das Spiel der U19 bei Bayern München am 11. Mai 2014. Damals war ich noch Leiter Administration bei der Akademie, habe aber viele Spiele live vor Ort verfolgt.

Es war der vorletzte Spieltag und wir haben uns damals ein Fernduell mit 1860 München, dem VfB Stuttgart und dem 1.FC Kaiserslautern um die Tabellenführung, die Süddeutsche Meisterschaft und damit auch um die Qualifikation für die Halbfinalspiele um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft geliefert. Aber von den vier Klubs, die oben mitgemischt haben, waren wir zwei Spieltage vor Schluss Erster. Die Bayern lagen zu diesem Zeitpunkt schon acht Punkte hinter uns und hatten daher keine Chance mehr auf die Meisterschaft.

Das Spiel fand nicht an der berühmten Säbener Straße statt, sondern in Kirchheim, einem Vorort von München, auf der Anlage des Regionalligisten SV Heimstetten. Der damalige sportliche Leiter der Akademie, Michael Mutzel, und ich hatten uns morgens ins Auto gesetzt und waren hingefahren, um unsere Jungs anzufeuern. Bei den Bayern befanden sich neben Heiko Vogel als prominentem Trainer weitere große Namen unter den ersten Elf: Gianluca Gaudino, Lucas Scholl und Steeven Ribéry liefen gegen uns auf.

Schon vor dem Spiel war eine große Anspannung im Team von Julian Nagelsmann zu spüren, die sich auch auf mich übertrug. Die letzten Duelle mit den Bayern waren zwar oft eng gewesen, aber selten zu unseren Gunsten ausgefallen. Mit dem Anpfiff konnten die Jungs dann auf dem Feld aber den Schalter umlegen und die Anspannung in eine unfassbare Galligkeit und einen Siegeswillen umwandeln, dem die Bayern von Anfang an wenig entgegenzusetzen hatten.

Wir gingen durch Erdal Öztürk früh in Führung und erhöhten bis zur Pause durch Joshua Mees und Steffen Nkansah sogar auf 3:0. Die Bayern waren richtig angefressen und Heiko Vogel, der sichtbar schlecht gelaunt war, musste Steeven Ribéry schon zur Pause auswechseln, weil er stark gelb-rot gefährdet war. Die Bayern konnten unsere Jungs an diesem Tag einfach nur durch Fouls stoppen.

Besonders beeindruckt hat mich an dem Spiel, dass unsere Mannschaft auch nach der Pause bei 3:0-Führung nicht aufgehört und immer weiter Gas gegeben hat. So haben sie den Bayern durch Nicolás Sessa, Benni Trümner und Felix Schröter noch drei weitere Tore eingeschenkt und am Ende auch in der Höhe völlig verdient mit 6:0 in München gewonnen. Wahnsinn!

Da 1860 München zeitgleich auch noch in Kaiserslautern verloren hatte, war nach dem Spiel klar, dass wir sehr wahrscheinlich als Süddeutscher Meister in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft einziehen würden. Bei noch einem ausstehenden Spiel lagen wir drei Punkte und 13 Tore vor dem VfB Stuttgart, der unser einziger verbliebener Verfolger war. Und am letzten Spieltag ging es für uns zu Hause gegen den bereits abgestiegenen FC-Astoria Walldorf, während der VfB gegen die Bayern ran musste.

An diesem Tag in München hat sich für mich schon angedeutet, dass es mit der U19 der Saison 2013/14 tatsächlich klappen könnte, zum ersten Mal die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft nach Hoffenheim zu holen. Das Spiel hat für mich die von uns angestrebte Hoffenheim-Mentalität in Reinform gezeigt: aggressives Pressing tief in der gegnerischen Hälfte, schnelles Umschalten. Die Jungs hatten die Bayern mit ihrem Siegeshunger quasi aufgefressen – bis heute eines der besten Spiele, das ich je von einer Hoffenheimer Jugendmannschaft gesehen habe.«

 

Ein Blick zurück: 11. Mai 2014 | U19 nach 6:0 bei den Bayern fast am Ziel

 

DIE BISHERIGEN TSG-MOMENTE

1 | Noelle Schweizer und der perfekte Tag

2 | René Ottinger und dieses 4:2

3 | Gabriel Meister und die weiße Weste

4 | Melanie Fink und ihre KPT-Premiere

5 | Torsten Berger und das Döner-Tor

6 | Claudio Lanzillotta und der Liverpool-Trip

7 | Harald Steidel und die Reise nach Braga

8 | Martin Schenk und der Balljungenwirbel

9 | Kai Herdling und das erste Bundesliga-Tor

10 | Dominik Drobisch und das Happy End

11 | Savaş Erinç und der erste Aufschlag

12 | Marco Terrazzino und das Gänsehaut-Tor

13 | Matthias Born und der Sixpack in Berlin

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