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02.04.2023

U17 gewinnt Hinspiel-Spektakel

In einem mitreißenden Spiel hat die U17 der TSG Hoffenheim das erste Halbfinale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft mit 4:3 (3:2) gewonnen. Die 1.660 Zuschauer im Dietmar-Hopp-Stadion erlebten ein wahres Wechselbad, das die Elf von Cheftrainer Carsten Kuhn durch zwei Tore von Marlon Faß, Rafail Savvidis und Leonard Krasniqi für sich entschied und sich somit eine gute Ausgangslage für das Rückspiel am Ostermontag verschaffte.

Eine vierstellige Zuschauerzahl, Live-Übertragung, 40 Scouts aus ganz Europa, und ein bisschen Fritz-Walter-Wetter im Kraichgau … ein besseres Setting hätte sich die U17 nicht malen können. Es war aber nicht alles perfekt, so musste Kuhn in der Woche den krankheitsbedingten Ausfall seines Angreifers Blessing Makanda verkraften.

Die ungewohnte Umgebung und der große Rummel brachten die U17 nicht aus der Ruhe. Allerdings mussten die Hoffenheimer nach gerade mal einer Zeigerumdrehung eine Schrecksekunde überstehen, als Wolfsburgs Top-Stürmer Alexander Georgiadi entwischt war und die Riesenchance zum 0:1 hatte. Doch TSG-Keeper Ferdinand Gebert klärte stark per Fußabwehr.

Doppelpack Marlon Fass

Im direkten Gegenzug dann die Führung für die TSG. Während der VfL noch der vergebenen Führung nachtrauerte, zog Marlon Faß Tiago Pollers starken Steckpass direkt aufs Tor – zwar konnte Schlussmann Benedikt Börner den Ball nach oben wegfausten, doch die Kugel senkte sich hinter seinem Rücken ins Tor – 1:0 für die TSG!

Kuhn hatte im TV-Interview vor der Partie angekündigt, dass seine Mannschaft mit offenem Visier spielen würde, und sah sich bestätigt. Leonard Krasniqi eroberte den Ball an der Mittellinie, doppelpasste mit Poller und bediente schließlich Faß, dessen Schuss von Leo Klipphahn abgefälscht zum 2:0 im Netz zappelte (10.).

Wolfsburgs Trainer Dennis da Silva Félix hatte im Vorfeld erfrischend selbstbewusst sein Team zum Favoriten erklärt. „Wir haben nicht umsonst 13 Siege in Folge und staffelübergreifend die meisten Punkte geholt“, so der Coach, der in der 19. Minute mit ansehen musste, wie Jamie Wähling Krasniqi auf die Reise schickte und der Linksaußen erneut Speed aufnahm. Seine Hereingabe verpasste Faß nur knapp, doch am langen Pfosten ließ sich Rafail Savvidis nicht zwei Mal bitten und schob mit links ein – 3:0!

"Wölfe" schlagen zurück

Die ersten 25 Minuten waren aus Hoffenheimer Sicht ein Traum. Linksverteidiger David Girmann jubelte nach gelungenen Defensivaktionen wie bei einem Tor, Poller beeindruckte mit feinen Zuspielen, wie zum Beispiel auf Marcello Maier, dessen Kopfball das Ziel knapp verfehlte (26.).

Dann aber schlugen die „Wölfe“ zurück. Georgiadi verkürzte mit einem sehenswerten Seitfallzieher auf 3:1 (30.) und sendete ein Lebenszeichen. Angetrieben von ihrem auffälligen Spielmacher Bennit Bröger wurden die Niedersachsen nun immer wieder gefährlich – und verkürzten nach einer Bröger-Ecke schließlich auf 3:2. Oliwier Bosacki köpfte am kurzen Pfosten ein (39.). Fünf Tore in einer Halbzeit, für den neutralen unter den 1.660 Zuschauern war es eine äußerst attraktive Partie.

Das sollte sich im zweiten Abschnitt nicht ändern. Es ging hoch und runter und es hagelte Torraumszenen am Fließband. Der bullige Georgiadi tankte sich „haalandhaft“ durch, scheiterte aber am Pfosten (49.). Auf der Gegenseite klärte Klipphahn Savvidis‘ Distanzschuss für den geschlagenen Börner auf der Linie (52.). Und schließlich war es wieder Georgiadi, der in einen Querpass sprang, Gebert ausspielte, aber glücklicherweise im Fallen verzog (59.).

Das 3:3 lag in der Luft – und fiel in der 61. Minute, als Elijas Aslanidis Luca Erlein entwischte und in die kurze Ecke traf. 3:3 nach 3:0, der Stachel saß tief. Aber die Hoffenheimer ließen die Köpfe nicht hängen und pushten sich noch einmal.

Gebert auf Krasniqi - 4:3

Bemerkenswert, was beide Mannschaften spielerisch und läuferisch ablieferten. Tebo Gabriel brachte den Ball in die Mitte auf Poller, doch dessen Direktabnahme aus fünf Metern parierte Börner, kurz zuvor bereits gegen Krasniqi zu Stelle, stark (64.). Dann bewahrte noch einmal der Pfosten die Hoffenheimer vor dem Rückstand, als er dem Kopfball des eingewechselten Eryk Grzywacz im Weg stand (68.).

Dann die 82. Minute. Gebert angelte sich eine Hereingabe und lieferte mit seinem Abschlag einen perfekten Assist für Krasniqi, der an der Mittellinie lauerte und von einem Patzer Jan Bürgers profitierte. Nach seinem Sololauf behielt der Angreifer die Nerven und netzte zum vielumjubelten 4:3 ein. Das Dietmar-Hopp-Stadion stand kopf.

Rückspiel am Ostermontag

"Ein Riesenkompliment an die Jungs, dass sie nach dem 3:3 wieder zurückgekommen sind", freute sich Kuhn nach den nervenaufreibenden 90 Minuten. "Wir wussten, was auf uns zukommt und dass der VfL eine hohe Qualität hat. Jetzt gehen wir mit einem kleinen Vorsprung ins Rückspiel, auf das wir uns sehr freuen." Das Wiedersehen feiern beide Teams am Ostermontag um 13:15 Uhr im Wolfsburger AOK-Stadion.

Kapitän Tiago Poller zeigte sich nach dem Schlusspfiff von der Leistung des gesamten Teams hellauf begeistert. "Wir ziehen uns immer gegenseitig hoch, auch und erst recht wenn es nicht läuft. Natürlich war das heute eine besondere Kulisse und am Anfang ungewohnt, aber dann blendet man das aus. Wir sind stolz auf unsere Leistungen, bedanken und bei den Zuschauern für die Unterstützung und fahren zuversichtlich nach Wolfsburg."

TSG 1899 Hoffenheim – VfL Wolfsburg 4:3 (3:2)
Hoffenheim: Gebert – Morel, Maier, Erlein, Girmann – Gabriel, Wähling (87. Mlinarić) – Savvidis (62. Hajrizaj), Poller (84. Bernsee Villiers), Krasniqi (84. Alagi) – Faß.
Wolfsburg: Börner – Bürger, Odogu, Klipphahn, Celik – Köhler (67. Grzywacz), Prokopp – Aslanidis (86. Grobauer), Bröger, Bosacki (86. Mohamadou) – Georgiadi (73. Benedict).
Tore: 1:0 Faß (2.), 2:0 Faß (10.), 3:0 Savvidis (19.), 3:1 Georgiadi (30.), 3:2 Bosacki (39.), 3:3 Aslanidis (61.), 4:3 Krasniqi (82.). Zuschauer: 1.660. Schiedsrichter: Matti Lambertz (Viersen). Karten: Gelb für Wähling, Poller / Georgiadi, Köhler, Klipphahn.

Daten & Fakten zum Spiel »

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