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AKADEMIE
09.03.2023

U17 vor „Finale“ gegen Freiburg

Der 16. und letzte Spieltag der B-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest hat es in sich. Die U17 der TSG Hoffenheim empfängt zum Abschluss der Runde 2022/23 den SC Freiburg und hat für diese Partie ganz besondere Voraussetzungen geschaffen: Sie kann am Samstag, ab 13 Uhr, in der Akademie-Arena zum zweiten Mal nach 2007/08 die Süddeutsche Meisterschaft nach Hoffenheim holen. Wir schauen auf die bisherige Saison zurück, blicken auf den Samstag und erklären die möglichen Konstellationen.

Vor zwei Wochen sah es nicht danach aus, als würde die U17 noch einmal ins Titelrennen eingreifen können. Vier Punkte lag das Team von Cheftrainer Carsten Kuhn zum Pflichtspielauftakt hinter dem ungeschlagenen Spitzenreiter FC Bayern München. Zum Auftakt der abschließenden drei Bundesliga-Partien kamen aber ausgerechnet die Roten in die Akademie-Arena, wo die U17 in den bisherigen Top-Spielen gegen Eintracht Frankfurt und den VfB Stuttgart keine guten Erfahrungen gemacht hatte. Mit Max Moerstedt (U19), Vincenzo Taschetta und Melvin Onos (beide verletzt) fehlten zudem zwei Stammkräfte. Dann aber entfaltete sich eine Eigendynamik, die die Hoffenheimer nun in die aktuelle Position gebracht hat. Doch der Reihe nach.

Der Weg

„Die U17 weiß, wie man Meister wird“, titelte der Akademie-Guide in der Vorschau auf die Saison 2022/23. Sieben Monate später könnte es nun tatsächlich so weit sein. Mit Carsten Kuhn, der die U17 von der U16 kommend im Sommer übernahm, rückten 21 Spieler auf, die gerade den Titel in der Oberliga Baden-Württemberg gewonnen hatten. Dazu gesellten sich mit Max Moerstedt und Blessing Makanda die beiden „Überbleibsel“ aus der vorangegangenen Saison sowie mit Alex Honajzer (Baník Ostrau) und Briek Morel (RSC Anderlecht) zwei externe Neuzugänge, die jedoch lange Zeit verletzungsbedingt ausfielen.

Mitte August startete die U17 mit einem 4:2 in Unterhaching und legte ein fulminantes 6:2 zu Hause gegen Mainz nach. „Wir haben immer wieder eine hohe Qualität von der Bank“, freute sich Kuhn, Ausfälle nahtlos kompensieren und generell vielen Spielern ausreichend Spielzeit geben zu können. Ende Oktober stand sein Team mit sechs Siegen und einem Remis an der Spitze, erhielt aber dann im Top-Spiel gegen Eintracht Frankfurt (1:2) einen kleinen Dämpfer. Zwar zeigte die TSG mit drei aufeinanderfolgenden Kantersiegen die richtige Reaktion, doch dann kam der 4. Dezember und ein ernüchterndes 2:8 gegen den VfB Stuttgart. Die U17 stürzte auf Rang drei, der Rückstand auf den makellosen Spitzenreiter FC Bayern betrug bei nur noch vier ausstehenden Begegnungen vier Zähler. Ab jetzt würde jedes Spiel ein Endspiel sein.

Immerhin verabschiedete sich die Mannschaft mit einem positiven Erlebnis (5:2 beim TSV 1860 München, während der VfB gegen Mainz nicht über ein 1:1 hinauskam), kletterte auf Platz zwei und hatte nun zwei Monate Zeit, sich auf das Alles-oder-Nichts-Duell mit dem FC Bayern Ende Februar vorzubereiten. Nur bei einem Sieg, so viel war klar, hätte die U17 noch eine Titelchance. Was dann passierte, war denkwürdig: In einem mitreißenden Spiel führten die Hoffenheimer lange 1:0 und ließen sich auch nicht durch den Ausgleich kurz vor Schluss aus der Ruhe bringen, sondern kamen noch einmal zurück, gewannen schließlich 3:1 und verkürzten den Rückstand auf einen Zähler.

Wie nervenstark dieser titelerprobte Jahrgang ist, stellte er eine Woche später erneut unter Beweis. Bei den Stuttgarter Kickers lag die TSG zur Pause 0:1 hinten, blieb aber geduldig und drehte im zweiten Abschnitt den Spieß um (3:1). Dann die Kunde aus München: Der FC Bayern hatte gegen Mainz verloren. Einen Spieltag vor Schluss steht die U17 somit wieder auf der Pole Position!

Der Samstag

„Die Jungs haben sich dieses Spiel verdient“, freut sich Kuhn verständlicherweise auf das „Finale“ gegen den Sportclub. „Sie haben das ganze Jahr über gut gearbeitet und sich nicht von persönlichen Rückschlägen oder der herben Niederlage gegen den VfB kurz vor Jahresschluss zurückwerfen lassen und sind wieder zurückgekommen.“

Kuhn hatte seinem kaum veränderten Kader schon vor der Saison eine „absolute Gewinnermentalität“ bescheinigt. Diese hat sie ihm nun auch bestätigt. „Klar wollen wir jetzt den Titel holen, was sollen wir denn sonst sagen? Aber wir haben an unseren normalen Abläufen nichts verändert: Wir haben diese Woche genauso konzentriert trainiert wie zuvor, werden uns weiterhin optimal vorbereiten und am Samstag alles in die Waagschale werfen. Die 90 Minuten müssen gespielt werden und der Sportclub wird uns nichts schenken“, weiß Kuhn.

Die Freiburger haben sich am vergangenen Wochenende durch ein 7:1 gegen die SpVgg Unterhaching aller Abstiegssorgen entledigt, selbst wenn sie mathematisch noch nicht ganz auf der sicheren Seite sind. Allerdings müsste der SC bei einem gleichzeitigen Sieg des SV Darmstadt mit 0:15 unter die Räder kommen…

Ein Blick auf die Statistik sollte das Hoffenheimer Selbstvertrauen zusätzlich stärken: Nur einmal, und das vor über 13 Jahren, verlor eine TSG-U17 ein Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg, seitdem gab es zu Hause acht Siege in zehn Aufeinandertreffen.

Die Konstellation

Mit einem Sieg ist die U17 ohne Wenn und Aber Süddeutscher Meister. Und: Sie hätte dann mit einem Punkteschnitt von 2,5 einen besseren als den der 2007/08er Meistermannschaft (2,42). Bei einem Unentschieden müssen die Kuhn-Schützlinge auf die anderen Plätze schauen: Dann dürfte der VfB Stuttgart in Augsburg gar nicht und der FC Bayern in Walldorf nicht höher als 11:0 gewinnen. Selbst bei einer Niederlage wäre der Titelgewinn möglich – allerdings nur, wenn der VfB und der FC Bayern Unentschieden spielen (oder verlieren).

Sollte die U17 Süddeutscher Meister werden, qualifiziert sie sich für das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Hier käme es zum Duell mit dem Nord/Nordost-Meister VfL Wolfsburg (Hinspiel am 2. April im Dietmar-Hopp-Stadion, Rückspiel am 9. April). Der Sieger dieser Partie bestreitet am 16. April das Finale beim Gewinner der anderen Begegnung, in der sich der West-Meister (FC Schalke 04) und West-Vize (Arminia Bielefeld, Bayer Leverkusen, Borussia Mönchengladbach oder Borussia Dortmund) gegenüberstehen.

TSG 1899 Hoffenheim – SC Freiburg
Samstag, 13 Uhr, Akademie-Arena

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