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FRAUEN
15.10.2020

Ann-Kathrin Dilfer: „Man muss manchmal zocken“

Schon in den vergangenen Monaten schnupperte Ann-Kathrin Dilfer als Ersatztorhüterin regelmäßig Bundesliga-Luft, im September feierte die 18-Jährige schließlich ihr Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse. Im Interview spricht Dilfer über ihre Erfahrungen, den Spielstil der TSG-Frauen und die Begegnungen gegen den FC Bayern München (0:4) und den SV Meppen (Sonntag, 14 Uhr im Dietmar-Hopp-Stadion).

Hallo Ann-Ka, gegen den VfL Wolfsburg hast du dein Bundesliga-Debüt gefeiert. Wie nervös warst du vor deinem ersten Einsatz?

„Eigentlich überhaupt nicht. Im Abschlusstraining am Freitag, als schon feststand, dass ich spielen würde, war ich deutlich nervöser. Mir war klar, dass wir gegen Wolfsburg nichts zu verlieren haben, außerdem hat mir die Mannschaft ein gutes Gefühl gegeben. Ich wusste, dass sie mir vertraut. Mein Debüt habe ich dann auch echt genossen. Ich war zufrieden, wie es für mich lief, auch wenn mir in manchen Situationen etwas die Ruhe gefehlt hat. Aber ich konnte mich auch auszeichnen, nur das Ergebnis hat am Ende nicht gepasst.“

Nun hast du bereits fünf Spiele in der Bundesliga absolviert, welche Erfahrungen hast du bisher mitgenommen?

„Man nimmt unglaublich viel mit. Man muss im Kopf viel schneller sein, es ist technisch etwas ganz anderes und es kommen Schüsse aus dem Nichts. Zwischen der 2. Liga und der Bundesliga ist einfach ein riesiger Unterschied. Der Fokus liegt auch viel extremer auf den Details, zum Beispiel dass die Ballmitnahme stimmt. Es wird einem in allen Bereichen mehr abverlangt.“

Den Zuschauern rutscht regelmäßig das Herz in die Hose, wenn der Ball im Spielaufbau trotz Gegnerdruck ruhig durch die Reihen läuft. Wie hast du dich in diesen Spielstil eingefunden?

„Mir macht das richtig Spaß. Ich mag es, unter Druck zu spielen und Lösungen zu finden. Ich denke auch gar nicht daran, dass das mal schiefgehen könnte. Dabei spielt auf jeden Fall das gegenseitige Vertrauen innerhalb der Mannschaft eine große Rolle. Ich weiß, dass meine Mitspielerinnen die Pässe verarbeiten können und in die freien Räume laufen. Ein bisschen zocken muss man manchmal natürlich trotzdem. Ich war lange Feldspielerin im Mittelfeld und das kommt mir nun auch ein bisschen zugute. Ich weiß, welche Räume bei welchen Laufwegen aufgehen. Lernen muss ich aber noch, die Situationen dann doch manchmal mit einem langen Ball zu lösen.“

Am Sonntag gegen den FC Bayern musstest du gleich vier Mal hinter dich greifen. Wie sehr haben dich die Gegentore geärgert?

„Das erste war absolut unnötig. Wir hatten kurz zuvor in der Kabine nochmal die starken Standards des FC Bayern angesprochen und dann kriegen wir nach drei Minuten diesen Gegentreffer. Beim zweiten hätte ich vielleicht etwas besser stehen können und wäre dann noch drangekommen. Unter dem Strich waren die Tore aber auch einfach gut gemacht. Wir sind leider von Beginn an einem Rückstand hinterhergelaufen, gegen einen so guten Gegner ist das dann schwierig. München war einfach präziser im Passspiel und im Kopf schneller. Das sollte für uns aber ein Ansporn sein, um weiterzuarbeiten.“

Der nächste Gegner ist der Aufsteiger SV Meppen. Was habt ihr euch vorgenommen?

„Wir wollen auf jeden Fall drei Punkte holen. Einfach wird das aber nicht, Meppen hat seine Qualitäten in dieser Saison schon unter Beweis gestellt. Unser Gegner wird um jeden Ball kämpfen. Wir wollen aber die Dinge auf den Platz bringen, die uns ausmachen und an unsere Stärken glauben. Wir wollen passsicher sein, und Chancen herausspielen und diese auch nutzen.“

Welche Ziele hast du dir für die kommenden Wochen gesteckt?

„Ich will einfach so viele Erfahrungen mitnehmen wie möglich und der Mannschaft helfen.“

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