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MÄNNER
23.08.2018

Stadionallianz zeigt erste Ergebnisse

Im Sommer 2017 wurden beim Sicherheitsgipfel in Baden-Württemberg die bundesweit bislang einzigartigen Stadionallianzen gestartet. Anfangs noch mit Skepsis begleitet, ziehen Innenministerium, Deutsche Fußball Liga (DFL) sowie die beteiligten Klubs der TSG Hoffenheim und des VfB Stuttgart unmittelbar vor dem Start der 56. Saison der Fußball-Bundesliga eine positive Zwischenbilanz.

"Wir sind auf einem erfolgreichen Weg", sagt der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl bei einer gemeinsamen Veranstaltung in Stuttgart und fasst damit die ersten Eindrücke der vor einem Jahr auf lokaler Ebene gestarteten Stadionallianzen zusammen. Am Ziel sei man freilich noch nicht, aber dem Politiker ist es wichtig festzustellen: "Der Besuch eines Fußballspiels ist und bleibt ein sicheres Erlebnis für Jung und Alt, für die ganze Familie." Die sogenannten Stadionallianzen wurden initiiert, um ein hohes Sicherheitsniveau bei Fußballspielen zu gewährleisten. Die Initiative ist bundesweit bislang einmalig.

Auf Zustimmung stößt die Idee auch bei der DFL. Für deren Geschäftsführer Christian Seifert hat das Projekt Vorbildcharakter. "Alle Beteiligten verfolgen gemeinsam ein großes Ziel: ein gleichbleibend hohes Sicherheitsniveau rund um Fußballspiele bei angemessenem Polizeieinsatz". Dass sich die Zuschauer beim Stadionbesuch sicher fühlen und eine hohe Akzeptanz für polizeiliche Einsätze aufbringen, bestätigen aktuelle Studien.

30.000 Einsatzstunden gespart

Frank Briel, Geschäftsführer der TSG Hoffenheim weist darauf hin, "dass bei der TSG, neben den bereits seit Jahren fest und erfolgreich etablierten Sicherheitsbesprechungen, ein zusätzlicher Netzwerkdialog mit allen involvierten Stellen wie Klub, Stadt, Polizei und Fanprojekt initiiert wurde". Ziel dieser engen Verbindung ist es, das Rollenverständnis füreinander zu intensivieren und Transparenz für den Standort der WIRSOL Rhein-Neckar Arena in Sinsheim zu schaffen. "Es ist wichtig, mögliche Vorkommnisse objektiv und losgelöst vom Spieltag zu betrachten, zu diskutieren und schließlich in die Fanszene zu reflektieren", ergänzt Briel.

Innenminister Strobl lobt die beteiligten Klubs für "den Mut, die Arbeit und den entschlossenen Willen, diese Partnerschaft mit Leben zu füllen und etwas zu verändern". Dabei galt es zunächst, sich gegen "skeptische Blicke und kritische Aussagen" durchzusetzen. Es sei notwendig gewesen, "Barrieren in den Köpfen" einzureißen und die Skeptiker von dem neuen Weg zu überzeugen. Der CDU-Politiker verweist auch auf erste konkrete Ergebnisse. So seien in der vergangenen Saison in den ersten fünf Ligen mehr als 3.800 Einsatzkräfte und rund 30.000 Einsatzstunden eingespart worden, die registrierten Strafanzeigen um elf Prozent auf 602 zurückgegangen. 

Lob von Innenminister Thomas Strobl

Auch Wolfgang Dietrich, Präsident des VfB Stuttgart, zog für seinen Klub ein positives erstes Fazit: "Es freut mich sehr, dass im letzten Jahr sowohl die Zahl von sicherheitsrelevanten Vorfällen deutlich zurückgegangen ist, als auch gleichzeitig die Präsenz der Polizei verringert und deren Einsatzzeiten reduziert werden konnte. Wir werden als Verein alles tun, dass sich dieser Trend weiter fortsetzt."

"Ich begrüße die Initiativen beim VfB und der TSG. Die Fanprojekte sind wichtige Partner im Rahmen der Stadionallianzen. Wir wollen Verständnis für die Arbeit und die Bedürfnisse des anderen schaffen", erklärt Innenminister Thomas Strobl. Klar sei allerdings auch, dass es sich um eine Zwischenbilanz handle: "Wir sind sozusagen in der Etappe – es kann auch Rückschläge geben." Noch immer sei der polizeiliche Aufwand bei Fußballspielen sehr hoch.

Umlegung von Polizeikosten der falsche Ansatz

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um Polizeikosten bei Hoch-Risiko-Spielen stellte der Christdemokrat fest, dass die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit eine hoheitliche Aufgabe ist. Eine Umlegung der Polizeikosten im Rahmen von Fußballspielen sei der falsche Ansatz. "Eine Pflicht für Fußballvereine oder -verbände, die Kosten der Polizeieinsätze zu zahlen, erhöht die Sicherheit bei Fußballspielen nicht und entlastet auch nicht die Polizei. Viel wichtiger ist eine intensive und partnerschaftliche Zusammenarbeit der Sicherheitsakteure – das ist der richtige Weg", stellte Strobl klar.

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