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MÄNNER
20.03.2017

Die TSG-Defensive: Sicher wie die Bank von England

Am vergangenen Samstag gewann die TSG in der heimischen WIRSOL Rhein-Neckar-Arena mit 1:0 gegen Bayer Leverkusen. Der erste Heimsieg gegen Bayer in der Hoffenheimer Bundesliga-Geschichte war das neunte "Zu-Null-Spiel" der laufenden Saison.

Nur einmal war die TSG in neun Jahren Bundesliga besser - in der Premieren-Saison 2008/09. Damals kam der Klub in der gesamten Spielzeit auf zehn Spiele ohne Gegentor. Um diesen Rekord einzustellen oder gar zu übertreffen, bleiben der Mannschaft von Julian Nagelsmann noch neun Spiele. Die Chancen stehen gut, denn die TSG stellt 2016/17 nach 25 Spieltagen die zweitbeste Abwehr der Bundesliga, musste lediglich 25 Gegentreffer hinnehmen. Besser ist nur der Tabellenführer, der Titelverteidiger, der Rekordmeister aus München. Bayern-Keeper Manuel Neuer musste nur 13 Mal hinter sich greifen.

Gegen Leverkusen überzeugte die Dreierkette der TSG vor allem mit ihrer Passicherheit im Spielaufbau. Niklas Süle, Benjamin Hübner und Ermin Bicakcic kamen alle auf eine Passquote von mehr als 90 Prozent. Süle lag mit 96,6 Prozent an der Spitze, Hübner folgte mit 93,4 Prozent vor Bicakcic mit 90,2 Prozent. Alles Spitzenwerte. Dazu überzeugte am Samstag vor allem Hübner im Zweikampf - er gewann 75 Prozent seiner direkten Duelle.

Kamen die Leverkusener doch durch, stand die Hoffenheimer Nummer eins, Oliver Baumann, ihren Mann. Der Keeper glänzte mit sieben Torwartparaden. Eine Statistik, die der Hoffenheimer nach 25 absolvierten Partien bunesligaweit anführt. 89 Paraden stehen auf seinem Konto. Hinter ihm folgen Marwin Hitz (Augsburg) und Jonas Lössl (Mainz) mit 80. Ein weiterer Beleg für Baumanns starke Saison? Die Noten des Fachmagazins Kicker. Hier belegt der 26-Jährige mit einer Durchschnittsnote von 2,76 den dritten Platz unter den Bundesliga-Torhütern. Nur Rune Jarstein und Roman Bürki werden minimal besser eingestuft.

Quarterback Kevin Vogt

Beeindruckend ist die Passsicherheit vor allem, da gegen Leverkusen Kevin Vogt gelb-gesperrt fehlte. Der vor der Saison aus Köln zur TSG gewechselte Vogt überzeugt im bisherigen Saisonverlauf als mittleres Glied der Dreierkette vor allem mit seiner Passquote im Spiel nach vorne. Cheftrainer Julian Nagelsmann verglich ihn im Saisonverlauf sogar schon mit Football-Superstar Tom Brady. Vogt sagte im Interview mit achtzehn99.de folgendes zum Vergleich: "Ich weiß nicht, ob er mich mit Tom Brady verglichen hat oder meine Position auf dem Feld mit der des Quarterbacks. Das ist ein feiner Unterschied. Sicherlich gibt es da Parallelen. Es geht auf meiner Position nicht nur um die Defensive, sondern auch darum, Ideen für die Offensive zu entwickeln und den einen oder anderen Spielzug einzuleiten. Der Vergleich ist also nicht verkehrt, aber ich denke, auf den Schultern Tom Bradys lastet mehr Verantwortung für das Spiel seiner Mannschaft - jeder Angriff beginnt mit ihm."

Bei der TSG beginnen viele Angriffe in der Dreierkette; es ist also wichtig, dass die Spieler mit hoher Präzision agieren. Vogt bringt im Saisonverlauf 91,6 Prozent seiner Pässe zum Mitspieler, nur Bayern-Profi Javi Martinez (91,7 Prozent) ist besser. Auch Süle, Bicakcic und Hübner fügen sich nahtlos in das Bild das passicheren Aufbauspielers ein. Nicht nur gegen Leverkusen. Süle bringt es in seinen bisherigen Einsätzen auf eine Passquote von 89,2 Prozent (Platz 7), Bicakcic auf 88,9 Prozent (Platz 8) und Hübner auf 86,8 Prozent (Platz 17). Mit Süle, Vogt und Hübner gehören auch drei dieser Akteure zu jenen Profis, die im Saisonverlauf die meistern Pässe gespielt haben. Sie belegen die Plätze drei, zwölf und 23 in dieser Statistik.

Stark auch in der Kernkompetenz

Doch die Stärken der Spieler in der TSG-Defensive beschränken sich nicht auf das Spiel nach vorne. Auch in Sachen Kernkompetenz, also Zweikampfführung und Tacklings, können sich die Hoffenheimer Werte sehen lassen. Süle, Bicakcic und Hübner gewinnen mehr als 60 Prozent ihrer direkten Duelle, Vogt immerhin 56 Prozent. Beim Tackling bewegen sich vor allem Bicakcic und Vogt auf allerhöchstem Niveau, 90 Prozent ihrer Tacklings waren im Saisonverlauf erfolgreich.

Viele Zahlen, Daten und Fakten, die die starke Abwehrleistung der TSG an den ersten 25 Spieltagen der Saison erklären. Den wichtigsten Grund nennt aber wohl Niklas Süle im Gespräch mit achtzehn99.de: "Wir haben in der Abwehr eine sehr hohe Qualität im Kader. Wir sind nicht von unserem Stammpersonal und einem bestimmten System abhängig, sondern können flexibel agieren. Dazu kommt, dass jeder sehr genau weiß, was er auf dem Platz zu tun hat und wie er seine Stärken optimal für die Mannschaft einbringen kann. Unsere defensive Stabilität hängt aber nicht nur mit dem Personal in der Abwehr zusammen. Wir machen das mit der gesamten Mannschaft gut und haben vor allem in der Kontersicherung im Saisonverlauf einen Schritt nach vorne gemacht."

Hoffenheim steht in der Saison 2016/17 eben nicht nur für Ballbesitz-Fußball, elegante spielerische Lösungen und schnelles Umschalten, sondern auch für starke Abwehrarbeit.

 

 

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