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28.05.2016

Vor dem Finale: Bankett, Königsklasse, Tunnel

Der Countdown läuft. Nur noch wenige Stunden bis zum Anpfiff des 48. Endspiels um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft. Das Team von Cheftrainer Matthias Kaltenbach hat am Samstagnachmittag das Abschlusstraining in der WIRSOL Rhein-Neckar-Arena, wo sie am Sonntag auf Borussia Dortmund trifft, absolviert und sich anschließend ins Mannschaftshotel nach Walldorf zurückgezogen.

Für die Hauptdarsteller wird die Partie gegen den BVB ein unvergessliches Erlebnis, für einige sogar das größte Spiel in ihrer Laufbahn werden. Zum dritten Mal hintereinander stehen die Hoffenheimer A-Junioren im Finale, erstmals genießen sie dabei Heimrecht. 2008, als die U17 der TSG die Deutsche Meisterschaft holte, wurde zum ersten und bislang letzten Mal ein nationales Finale in Sinsheim ausgetragen. Gegner damals: Borussia Dortmund. Endstand 6:4.

Wie stark die Gelb-Schwarzen sind, belegen folgende Fakten eindrucksvoll: Die Truppe von Trainer Hannes Wolf setzte sich in der Bundesliga West mit fünf Punkten Vorsprung auf den amtierenden Meister FC Schalke 04 durch. Zuvor gewann Wolf mit seinen Jungs sowohl in 2014 als auch in 2015 die Deutsche U17-Meisterschaft. In einem Testspiel im Frühjahr 2015 bezwang seine U17 die der TSG, die zu jenem Zeitpunkt in der Süd/Südwest-Staffel um den Titel spielte, in Zuzenhausen mal eben mit 8:0. Damals waren auf beiden Seiten mehrere Akteure dabei, die auch am Sonntag auf dem Platz stehen werden. Die Hoffenheimer wissen also, was sie erwartet.

Drittes Finale für Philipp Ochs / BVB ohne Christian Pulišić

In Ehrfurcht erstarren wird die Truppe von Trainer Matthias Kaltenbach allerdings nicht, zumal sie in den jüngsten Partien trotz zahlreicher Ausfälle reihenweise beeindruckende Siege eingefahren und ausreichend Selbstvertrauen getankt hat. Die Dortmunder werden ohne ihren bundesligaerprobten Stürmer Christian Pulišić antreten, der von US-Chefcoach Jürgen Klinsmann zur Copa América beordert wurde. Kaltenbach muss hingegen ohne seinen besten Torjäger Meris Skenderović auskommen, der ebenso verletzt ist wie Johannes Kölmel und Johannes Bender.

Kaltenbach lässt sich durch die Ausfälle aber nicht beirren. „Wir haben über die gesamte Saison immer wieder mehrere Verletzte ersetzen müssen und das ist uns gut gelungen.“ So fiel Robin Hack praktisch die gesamte Runde aus und weitere Stammkräfte wie Dennis Geiger oder zuletzt Simon Lorenz waren zwischendurch zum Zuschauen verdammt. Nicht zu vergessen Kapitän Patrick Kapp, der sich in der Vorbereitung einen Kreuzbandriss zuzog. Das daraufhin ausgerufene Saisonmotto „Final4theCaptain“ ist nun in die Tat umgesetzt. Kapp, der seit März wieder einsatzfähig ist, wird nach dem verlorenen Finale 2015 sein zweites Endspiel kriegen.

Mit dabei sein werden auch die Profis Benedikt Gimber und Philipp Ochs, die bereits 2014 als U17-Spieler beim Gewinn der ersten Deutschen Meisterschaft unter Trainer Julian Nagelsmann den Titel feierten. Für Ochs ist es das dritte Endspiel, das ist vor ihm keinem Spieler gelungen. Gimber musste im vergangenen Jahr verletzt passen.

Über 10.000 Karten verkauft

Bis Freitag waren weit über 10.000 Karten verkauft, es wird noch Karten an der Tageskasse geben. Die A-Junioren hoffen auf eine großartige Unterstützung. Dortmunds Trainer Wolf sieht das nicht als Nachteil. „Ich finde es einfach cool, dass wir in einer großen Arena spielen können. Ich hoffe auf viele Zuschauer, die eine hervorragende Stimmung verbreiten. Wie sich das auf die Spieler auswirkt, kann man vorher kaum einschätzen.“ Sein Gegenüber Kaltenbach sagt: „Wir kennen das Stadion und die Atmosphäre. Selbst gespielt haben wir dort aber noch nicht. Wir sehen das Finale als Anreiz. In solchen Stadien wollen alle Spieler auch in Zukunft auflaufen.“

Am Samstagnachmittag nahmen die Kaltenbach-Schützlinge die Arena persönlich in Augenschein, freundeten sich mit der Kabine an, absolvierten ein knapp 70-minütiges Abschlusstraining – das letzte, das die Jahrgänge 1997 und 1998 gemeinsam bestritten. Anschließend zogen sich die Hoffenheimer in ihr Mannschaftshotel nach Walldorf zurück, wo am Abend das offizielle DFB-Bankett mit prominenten Ehrengästen wie DFB-Sportdirektor Hansi Flick und U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch anstand. Es wurden Filmchen gezeigt und Interviews mit den Sportlichen Nachwuchsleitern beider Vereine – Dirk Mack und Lars Ricken – geführt. „Wir hoffen, dass wir den Rückenwind aus den vergangenen vier Wochen in das Finale nehmen können“, so Mack auf die Frage, was ihn zuversichtlich stimme. Im Anschluss an den offiziellen Teil hieß es Champions-League-Finale schauen. Real gegen Atlético in Mailand, in der „Scala“ des Fußballs. Als Einstimmung. Morgen sind dann die U19-Jungs die Protagonisten. In Sinsheim.

Nervosität? „Nein“, sagt Kaltenbach, der sich gerne mit einem nationalen Titel in Richtung Profi-Trainerstab verabschieden würde. „Das Kribbeln geht erst am Sonntag los. Mit dem Spiel legt sich das dann. Dann bin ich im Tunnel.“

Finale Deutsche A-Junioren-Meisterschaft 2016
TSG 1899 Hoffenheim – Borussia Dortmund
Sonntag, 13 Uhr, WIRSOL Rhein-Neckar-Arena
Karten gibt es an der Tageskasse! Weitere Informationen hier.

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