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MÄNNER
11.07.2012

„Uns hat die Gier gefehlt“

Gestern wurde das neue Mannschaftsfoto der Profis geschossen, achtzehn99.de hat den Termin genutzt und Marvin Compper zum Interview gebeten

Marvin, du wolltest während der Sommerpause zum EM-Spiel Deutschland-Holland reisen, dein Flieger musste aber umkehren. Was war passiert und wie groß war die Enttäuschung?

Das Flugzeug wurde von einem Blitz getroffen. Man hat das als Passagier durchaus wahrgenommen, aber es war nicht beängstigend, es gab keine Panik an Board. Wir mussten umkehren. Es bestand zwar keine direkte Gefahr, man musste aber auf Nummer Sicher gehen und das Flugzeug warten. Es war damit klar, dass man es nicht mehr zum EM-Spiel schaffen würde. Bei einigen Passagieren, die ebenfalls zum Spiel wollten, war die Enttäuschung groß. Ich persönlich habe das aber als nicht so schlimm empfunden sondern war einfach froh, dass alles gut gegangen ist. Ich habe das Spiel zu Hause auf der Couch zusammen mit meiner Frau angeschaut.

Inzwischen seid ihr nach einem intensiven Lauftrainingslager und einer freien Woche indie zweite Phase der Vorbereitung gestartet. Hast du das Lauflager gut überstanden und wie ist dein Leistungsstand?

Die Mannschaft ist schon mit einem sehr guten Niveau in die Vorbereitung gestartet, wir haben während der freien Zeit alle unheimlich gut gearbeitet. Nichtsdestotrotz war das Lauflager sehr intensiv, wir haben sieben Tage die Woche dreimal am Tag trainiert. Jetzt sind wir auf einem hohen Niveau, auf dem man gut arbeiten kann, aber noch lange nicht am Ende.

Die Mannschaft hat einige neue Gesichter dazu gewonnen. Wie ist dein bisheriger Eindruck der Neuzugänge und der Zusammensetzung des Kaders?

Es sind Spieler dazu gekommen, die uns stärker machen, sowohl in der Spitze als auch in der Breite. Sie passen sehr gut ins Gefüge, sind jung und vor allem hungrig. Ich denke, diese Konstellation mit der Blutauffrischung des Teams wird uns zu höheren Leistungen treiben – erst im Training und dann hoffentlich auch in den Spielen.

Wie gehst du persönlich mit dem Konkurrenzkampf um?

Das ist für mich absolut motivierend. Ich denke man braucht das, um Woche für Woche an seine Grenzen zu gehen. Durch den Konkurrenzkampf ist man schon im Training tagtäglich gefordert und es wird zum Automatismus, an seine Grenzen zu gehen. Das macht es leichter, am Wochenende die Leistung abzurufen.

Das Kapitänsamt wurde noch nicht vergeben. Könntest du dir vorstellen, diese Rolle als einer der Dienstältesten zu übernehmen?

Ich würde mich nicht dagegen wehren, wenn mich der Trainer für diese Aufgabe geeignet sieht. Es ist aber ein Thema, mit dem ich mich nicht wirklich befasse. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft stärker werden, körperlich wie mental. Wenn wir es schaffen, einen starken Siegeswillen zu entwickeln, werden wir erfolgreich sein. Wer dann Kapitän ist, ist zweitrangig..

Der Trainer hat das internationale Geschäft als Saisonziel ausgegeben. Was sind deine Erwartungen und deine Ansprüche für die neue Saison?

Ich finde es gut, dass der Trainer ein offensives Ziel ausgegeben hat. Man kann jedoch viele Ziele formulieren, wichtig ist es, diese auch mit Leben zu füllen. Das haben wir in der eigenen Hand, wir müssen uns für den Aufwand, den wir im Moment betreiben, belohnen. Wir müssen es endlich schaffen, eine gute Form auch konstant zu liefern. Zuletzt waren wir einfach nicht gierig und konstant genug.

Du hast im Trainingslager mit Ahmed Sassi das Zimmer geteilt. Ahmed kommt aus der U23 und ist bislang eher ein unbeschriebenes Blatt bei den Profis. Was ist ihm zuzutrauen?

Ahmed hat große fußballerische Qualitäten. Körperlich hat er vielleicht noch Nachholbedarf, was in seinem jungen Alter aber auch normal ist. Viel wichtiger ist das technische Niveau. Hier hat er gezeigt, dass er Bundesligareife besitzt. Jetzt geht es darum, dass er noch gieriger wird, mehr Präsenz und Durchsetzungskraft zeigt und sich an das körperbetonte Bundesligaspiel anpasst. Bei mir persönlich hat er bisher einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Du wirst demnächst Vater, hast du dir bei dem einen oder anderen Mannschaftskollegen schon Tipps holen können, wie du die schlaflosen Nächte mit dem Liga-Alltag meistern wirst?

Ich hatte mich mit Tom Starke unterhalten und auch mit Peter Geigle, unserem Physiotherapeuten. Beide haben mir bestätigt, dass mir eine unvergessliche Zeit bevorsteht, in vielerlei Hinsicht (lacht). Ich bin aber der Überzeugung, dass mir das noch mehr Kraft für kommende Aufgaben verleihen wird.

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