U23 mit Auftakt nach Maß / 5:0 in Mainz

Kramer bot Neuzugang Michael Gregoritsch als einzige Spitze auf, hinter ihm ein Dreier-Mittelfeld mit Andreas Ludwig, Denis Thomalla und dem talentierten Vincenzo Grifo, das von der Doppel-Sechs Denis Streker und Kai Herdling unterstützt wurde. Der Kapitän lieferte auf der für ihn ungewohnten Position eine starke Partie ab und setzte jede Menge Akzente. „Kai hat sein Laufpensum gegenüber dem Vorjahr verbessert und kann den Jungs von hinten viel mehr helfen, als auf der Zehn“, begründete Kramer das Experiment, das wohl in dieser Form fortgeführt wird.

Die Hoffenheimer fanden vor 430 Zuschauern schnell in die Partie, nach nur fünf Minuten tauchte Gregoritsch nach Thomallas Zuspiel allein vor 05-Keeper Yannik Dauth auf und spitzelte den Ball zum 1:0 ins Netz. „Wenn man so früh in Führung geht, gibt das natürlich Sicherheit und wird die Aufgabe einfacher“, so Kramer, der sich in der Folge an der aggressiven Spielweise und dem konsequenten Umschaltverhalten seines Teams erfreuen durfte. Nach einem Foul an Gregoritsch hämmerte Ludwig den Freistoß direkt aufs Tor, ein Mainzer fälschte ab – 0:2 (17.). Erst nach einer halben Stunde konnten sich die Hausherren etwas befreien, gefährlich wurden sie aber nur einmal, als 1899-Keeper Koen Casteels einen Freistoß von Jared Jeffrey nicht festhalten konnte, dann aber den Nachschuss Jaineil Hoiletts aus kurzer Distanz glänzend entschärfte (33.). „Die Schlussphase der ersten Hälfte war unsere beste Phase“, sagte der Mainzer Trainer Martin Schmidt. „Ansonsten haben wir aber leider keinen Zugriff auf die Partie bekommen.“

In der Pause nahm Schmidt zwar einige taktischen Änderungen vor und zog unter anderem den bundesligaerfahrenen Elkin Soto ins defensive Mittelfeld zurück, doch auch der Kolumbianer konnte den „Nackenschlag“ (Schmidt) nicht verhindern. Herdling hatte zum wiederholten Mal einen Ball im Mittelfeld erobert, Thomalla auf der rechten Seite bedient und dessen Hereingabe verwertete Ludwig direkt zum 3:0 (51.). Im Anschluss ließ die Mainzer Gegenwehr etwas nach. Wieder leitete Herdling den nächsten Treffer ein, von seinem Zuspiel profitierte Thomalla, der nur noch an Dauth vorbeischieben musste (63.). Eine Minute später zog Casteels den Mainzern endgültig den Zahn, als er gegen den frei vor ihm auftauchenden Hoilett stark parierte.

„Wir haben heute eine Lehrstunde in Sachen Umschaltverhalten und Effizienz vor dem Tor erhalten“, stellte Schmidt ernüchtert fest. „Wir wollten dann einfach nur noch ohne weiteren Gegentreffer durchkommen, selbst das ist uns nicht gelungen.“ Weil Robin Szarka, der ein ums andere Mal in den Strafraum spazieren durfte, in der Schlussminute noch mit einem trockenen Linksschuss Dauth tunnelte.

„Klar war das ein Start nach Maß“, war Kramer mit dem ersten Auftritt seiner Truppe sehr zufrieden. „Aber ich habe schon noch einige Dinge gesehen, an denen wir arbeiten müssen.“ Verfrühter Euphorie schob der angehende Fußballehrer sofort den Riegel vor. „Wir können uns nach fünf oder zehn Spielen darüber unterhalten, ob wir einen guten Saisonstart hingelegt haben.“

1.FSV Mainz 05 II – 1899 Hoffenheim II 0:5 (0:2)

Mainz: Dauth – Schmitt (69. Darcan), Kramer (46. Kaercher), Kalig, Rossbach – Schneider – Knopp, Jeffrey, Soto (77. Müller) – Hoilett, Röser.

Hoffenheim: Casteels – Conrad, Jensen, Thesker, Szarka – Herdling, Streker – Ludwig (69. Chabbi), Thomalla (69. Schäfer), Grifo (57. Schön) – Gregoritsch.

Tore: 0:1 Gregoritsch (5.). 0:2 Ludwig (17.), 0:3 Ludwig (51.), 0:4 Thomalla (63.), 0:5 Szarka (89.). Zuschauer: 430. Schiedsrichter: Steffen Rabe (Simtshausen). Karten: Gelb für Knopp, Darcan / Jensen.

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