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31.05.2012

Herdlings “American Way of Life” – Käthe fehlt

Seit einigen Wochen schnürt Kai Herdling die Fußballschuhe für Philadelphia Union in der Major League Soccer. Die ersten Einsätze liegen bereits hinter ihm. Für achtzehn99.de berichtet der an Philadelphia ausgeliehene Angreifer der TSG Hoffenheim ab sofort regelmäßig über das Leben und seine Erlebnisse in den USA.

Liebe TSG-Fans,

seit nun fünf Wochen spiele ich für Philadelphia Union in der Major League Soccer. Am Anfang war noch alles sehr neu und vieles ist doch anders als in Deutschland. Obwohl ich nicht zum ersten Mal in den USA bin, ist es doch ein Unterschied, ob man hier seinen Urlaub verbringt oder man versucht, seinen Alltag in einem fremden Land neu zu ordnen.

Es fiel mir nicht leicht, meine Familie zunächst in Deutschland zurückzulassen. Neben den sprachlichen Differenzen besteht auch der ein oder andere kulturelle Unterschied. Ich wurde aber sehr gut von meinen neuen Teamkollegen aufgenommen, was die erste Zeit ohne meine Familie etwas leichter gemacht hat.

Inzwischen sind auch meine Frau Anna und meine Tochter Greta hier bei mir in Philadelphia und wir freuen uns darauf, gemeinsam das Abenteuer, in den USA leben und arbeiten zu können, anzugehen. Die Stadt Philadelphia und seine Umgebung bietet viele Möglichkeiten seine Freizeit abwechslungsreich zu gestalten.

Mein Debüt für Philadelphia Union liegt schon einen Monat zurück, das war am 28. April. Wir spielten Zuhause gegen San José Earthquake. Obwohl ich erst zwei Tage zuvor von Deutschland angereist war, bekam ich von meinem Trainer das Vertrauen, der mich sogar in die Startelf stellte. Trotz müder Beine habe ich mich ganz gut geschlagen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl vor 18.000 Zuschauern zu spielen. Es fällt mir immer noch schwer zu realisieren, dass dies nun mein neuer "Arbeitsplatz" sein wird.

Die Stimmung in den Stadien ist sehr positiv. Für die Menschen ist ein Fußballspiel die Gelegenheit, mit der Familie und Freunden ein sportliches Event zu besuchen. Ich bin auf jeden Fall positiv überrascht. Beim Spiel in Seattle waren sogar über 30.000 Zuschauer im Stadion und die Stimmung war atemberaubend.

Es bestehen natürlich Unterschiede zwischen dem amerikanischen und dem deutschen Fußball und ich werde noch etwas Zeit benötigen, mich dem neuen Spiel optimal anzupassen. In Deutschland wird mehr Wert auf die Struktur und Disziplin im Spiel gelegt, man mehr aus der Ordnung heraus spielt. Hier in den USA stehen die Physis und die Athletik mehr im Vordergrund.

Vor rund drei Wochen haben wir ein Testspiel gegen den FC Schalke 04 bestritten. Ich stand eine Halbzeit lang auf dem Platz. Es war für mich etwas Besonderes, mit einer amerikanischen gegen eine deutsche Profimannschaft zu spielen. Es hat mich vor allen Dingen gefreut, alte Freunde und Bekannte zu treffen und natürlich, auch wenn es nur ein Testspiel war, mit 2:1 zu gewinnen.

Natürlich fehlen mir meine Eltern und Freunde. Vor allem aber mein Hund Käthe fehlt uns allen sehr, der bei meinen Schwiegereltern aber sehr gut aufgehoben ist. Und man wagt es kaum zu schreiben, aber auch das deutsche Fernsehprogramm fehlt mir. Aber wir werden das Beste aus der Zeit hier machen und so viele Erfahrungen und Eindrücke wie möglich für unsere spätere Zukunft zu sammeln. Wir leben nun unseren "American Way of Life".

Euer Kai

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