Fakt oder Fake: Alex Stolz über Torhüter
Fakt
Torhüter haben alle einen Knall.
„Früher hat man immer gesagt, dass Torhüter und Linksaußen nicht ganz normal sind – und zumindest bei den Keepern kann ich sagen, dass es stimmt. Wir werfen uns in jeden Ball rein und dürfen keine Angst haben. Das bekommen wir wohl schon in die Wiege gelegt, damit wir jedes Tor verhindern.“
Fake
Torhüter sollten mindestens 1,90 Meter groß sein.
„Das ist ein alter Gedankengang, weil ein großer Torwart mehr darstellt, aber es gehört viel mehr zu einem guten Keeper. Sprungkraft, Agilität, Spiel mit dem Ball und noch viele weitere Dinge. Früher gab es dieses Bild von dem großen Torhüter, aber das ist nicht mehr der Fall. Unter 1,80 Meter wird es zwar schwierig, aber nichts ist unmöglich.“
Fakt
Jeder Keeper hat mindestens einen kaputten Finger.
„Das lässt sich nicht vermeiden, wenn man so viele Bälle halten muss. Da gehört ein gebrochener Finger einfach dazu. Viele vergessen, dass wir nicht nur im Spiel, sondern auch im Training die harten Schüsse halten müssen. Ich selbst hatte auch mehrere gebrochene Finger.“
Fake
Das Torwarttraining ist ganz leicht und benötigt wenig Aufwand.
„Vielleicht sieht es beim Spiel so aus, aber der Trainingsaufwand eines Torwarts ist deutlich höher im Vergleich zu einem Feldspieler. Wir sind die Ersten auf dem Rasen und die Letzten, die wieder gehen. Dazu kommen kognitives Training und viele Einheiten im Kraftraum. Für einen Keeper gibt es quasi immer zwei Einheiten: das Torwarttraining und das Mannschaftstraining.“
Fakt
Als Torwart ist man fast nie der Held, aber kann schnell zum Deppen werden.
„Man kann ein noch so tolles Spiel haben, wenn man einen Fehler macht, kostet es dem Team vielleicht die Punkte und jeder hat die vorherigen Paraden vergessen. Damit muss man umgehen können, weil jeder Fehler die größten Konsequenzen haben kann. Deshalb braucht es auch psychisches Training und Vertrauenspersonen, damit man sich selbst nicht zu viele Vorwürfe macht.“
Fake
Keeper stehen im Tor, weil sie nicht gut genug fürs Feld sind.
„Früher musste man sich Sprüche anhören, dass man nur Torwart ist, weil man nicht laufen will oder zu schlecht mit dem Ball ist. Mit der Rückpass-Regel hat sich das aber geändert. Die Torhüter machen viele Passübungen im Training mit und leiten mittlerweile Angriffe ein. Sie werden in den Spielaufbau einbezogen und es gibt viel mehr Möglichkeiten für das Team.“
Fakt
In Auswärtsspielen von den Heimfans beleidigt zu werden, spornt einen Torhüter an.
„Heimspiele sind natürlich immer top, aber wenn man auswärts von gegnerischen Fans angepöbelt wird, pusht einen das. Das Beschimpfen spornt einen an. Es muss aber natürlich immer fair bleiben.“

