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AKADEMIE
02.08.2023

Unsere Höhepunkte aus 60 Jahren Bundesliga (6): Terence Träber

Die Fußball-Bundesliga feiert in der Saison 2023/24 ihren 60. Geburtstag! Die TSG-Akademie gratuliert – und stellt in einer Serie die persönlichen Höhepunkte von Trainern und Mitarbeitern aus den zurückliegenden sechs Jahrzehnten vor. Diesmal blickt Terence Träber, Leiter Medien und Öffentlichkeitsarbeit in der TSG-Akademie, zurück auf sein erstes Bundesligaspiel als Zuschauer (im Berliner Olympiastadion) sowie auf mehrere Partien, deren Zeuge er in seiner Heimatstadt Mannheim wurde.

Mein erstes Spiel

Mein erstes Bundesliga-Spiel war in der Saison 1978/79. Ich wurde im Sommer 1978 durch die WM in Argentinien mit dem Fußball-Virus infiziert und eines Tages erbarmte sich mein Vater, mit mir ins Olympiastadion zu fahren. Wir wohnten damals in Berlin (West), und somit lautete meine erste Begegnung Hertha BSC gegen MSV Duisburg. Wie bitte? Langweilig? Kann sein, Fakt ist aber, dass so bieder sich diese Paarung anhören mag, beide Teams in jener Saison das Halbfinale im UEFA-Pokal erreichten! Ich weiß noch, dass das Spiel 1:0 für Hertha endete. An den Torschützen erinnere ich mich nicht mehr – auch wenn er sich im Internet-Zeitalter schnell herausfinden ließe. Woran ich mich aber auch ohne zu googeln noch sehr genau erinnere: Das Stadion war halb leer und bei der Durchsage der Pausenergebnisse in den anderen Stadien ging ein Raunen durch das Rund, weil Bayern München 5:1 in Mönchengladbach führte. Damals verstand ich noch nicht, was an diesem Halbzeitresultat so besonders ist. Mein Vater hat übrigens das Stadion eine Viertelstunde vor dem Abpfiff verlassen. Wegen des Verkehrs. Habe ich damals nicht verstanden. Heute noch immer nicht.

Meine schönste Bundesliga-Erinnerung

Da gibt es einige. Schon bevor wir in meine Geburtsstadt Mannheim zurückzogen, schlug mein Herz als Heranwachsender für den SV Waldhof. Die Relegationsspiele gegen den SV Darmstadt 98, allesamt am Fernseher verfolgt, waren nichts für schwache Nerven. Oder auch ein 3:3 gegen den FC Bayern München im Ludwigshafener Südweststadion: Ich war damals Jugendspieler des SV Waldhof, bei dieser Partie als Balljunge im Einsatz und erntete Applaus von den Rängen, als ich einen Befreiungsschlag aus dem Strafraum, der in hohem Bogen Richtung Tartanbahn flog, locker fing.

Unvergessen auch das 1:0 der Blau-Schwarzen gegen den FC Bayern München im Waldhofstadion am Alsenweg 1989. Das muss man sich mal vorstellen: Ich war gerade aus dem Sommerurlaub zurückgekehrt und hatte im Schwimmbad ein paar Freunde getroffen, die am darauffolgenden Samstag mit mir „auf den Waldhof“ gehen wollten. Also kaufte ich mir wenige Tage (!) vor dem Spiel im Vorverkauf bei einem Malergeschäft in Stadionnähe eine Karte. Für zehn Mark! Bei einem Kontingent von 15.000 – mehr gingen ins Waldhofstadion ja nicht hinein.

Ein 2:1 gegen Borussia Dortmund unter der Woche besuchte ich kurzentschlossen. Da das Waldhofstadion nicht über Flutlicht verfügte, wurde das Spiel bereits am späten Nachmittag angepfiffen. Die Straßenbahn führte mich nach der Mittagsschule direkt daran vorbei. An der Haltestelle „Waldhof-Nord“ sprang ich spontan aus der Tram, lief die paar Meter zum Stadion und kaufte mir ein Ticket. Heute unmöglich. Ich war der Erste im Stadion, sicherte mir einen Wellenbrecher und sah, wie sich das Stadion nach und nach bis auf den letzten Platz füllte.

Mein größter Moment war aber wenige Monate später ein 4:0 gegen den Erzrivalen 1.FC Kaiserslautern. Ich könnte heute noch den Quadratmeter ausdeuten, auf dem ich stand. Alle Tore fielen im ersten Durchgang, beim Verlassen des Stadions besangen wir den Europapokal und den Abstiegsplatz der Lauterer. Es war ein warmer Februar-Samstag. Was wir nicht wussten: Es war der bis heute letzte Bundesliga-Sieg des SVW, der keine seiner abschließenden zwölf Begegnungen gewann und am vorletzten Spieltag – an meinem 19. Geburtstag – durch ein 0:1 gegen Düsseldorf abstieg. Ich war dabei. Mein traurigster Moment.

Mein Hoffenheim-Moment in der Bundesliga

Die TSG habe ich als erwachsener Mann und somit weniger emotional erlebt, als man das noch als Jugendlicher tut. In meinem damaligen Beruf als Sportjournalist habe ich die erste Bundesliga-Saison im Mannheimer Carl-Benz-Stadion, also direkt vor meiner Haustür, verfolgt und den Hochgeschwindigkeitsfußball bewundern dürfen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir dabei die 4:1-Demontage Borussia Dortmunds mit einem gefrusteten Jürgen Klopp als Trainer. Mit Andi Ibertsberger, der damals als Linksverteidiger auf dem Rasen stand, durfte ich Jahre später im TSG-Betriebskick ein paar Bälle spielen.

Die bisherigen Beiträge:

1 | Jens Rasiejewski
2 | Florian Beil
3 | Manuel Ihrig
4 | Daniel Ocvirk
5 | David Limberger

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