Tarik Elyounoussi: "Wollen den Fans etwas zurückgeben"
Hallo Tarik, wie schnell kannst du ein Spiel wie das in Nürnberg abhaken?
Tarik Elyounoussi: Ein, zwei Tage nach so einem Spiel ist es schon hart. Ich frage mich dann immer wieder, was eigentlich schief gelaufen ist, was wir anders hätten machen können. Aber im Profifußball muss man eines auch lernen - vergessen. Am Samstag steht schon das nächste Spiel an. Darauf müssen wir uns jetzt alle voll konzentrieren. Das ist alles extrem schnelllebig.
Gegen Ende der Vorrunde warst du sichtlich müde. Markus Gisdol hat dir eine Woche mehr Urlaub gegeben. Wie hast du die freie Zeit genutzt?
Elyounoussi: Markus Gisdol hat einen sehr genauen Blick für den Zustand, die Form, eines Spielers. Ich hatte lange durchgespielt und war sowohl körperlich als auch mental müde. Dass er mir eine Woche früher freigegeben hat als den anderen Spielern, hat mich sehr gefreut. Denn ich konnte der Mannschaft nicht mehr wirklich helfen. Ich war dann ein paare Tage in Norwegen in den Bergen. In einer ruhigen Hütte - da habe ich einfach nur entspannt. Dann ging es zur Familie und zu Freunden und im Anschluss nach Dubai. Dort bin ich auch noch einmal von allem weggekommen und konnte mich erholen.
Du bist in dieser Saison schon mehrmals am Pfosten gescheitert. Wann zappelt der Ball das erste Mal im Netz?
Elyounoussi: Darüber denke ich kaum nach. Für mich steht der Erfolg der Mannschaft über allem, aber natürlich will ich endlich mein erstes Bundesliga-Tor erzielen. Sich darauf zu konzentrieren, ist aber der falsche Weg. Dann würde ich verkrampfen. Vielleicht passiert es ja schon am Samstag gegen den HSV. Ich wäre natürlich glücklich darüber.
Hast du schon darüber nachgedacht, wie du deinen ersten Treffer für 1899 feiern würdest?
Elyounoussi: Nein, habe ich nicht. Aber ich würde das auf jeden Fall mit dem Team feiern. Eine Jubeltraube ist eine schöne Sache.
Am Samstag kommt der Hamburger SV nach Sinsheim. Denkst du gerne an das Hinspiel zurück?
Elyounoussi: Markus Gisdol hat uns mit einem perfekten Plan in dieses Spiel geschickt und wir konnten alles umsetzen. Es lief alles nach Wunsch und wir haben Hamburg sicherlich ein bisschen geschockt. Ich denke, sie werden vor der Partie am Samstag auch an das Spiel im August zurückdenken. Das könnte ein kleiner Vorteil für uns sein. Fußball ist auch ein psychisch sehr anspruchsvolles Spiel, bei dem solche Kleinigkeiten den Ausschlag geben können.
Das Duell mit dem HSV ist das erste Heimspiel des Jahres. Was habt ihr euch für die Partie vorgenommen?
Elyounoussi: Unsere Fans unterstützen uns großartig. Egal ob auswärts oder in unserem eigenen Stadion. Ich mag die Atmosphäre bei unseren Heimspielen sehr und wir wollen alles dafür tun, dass wir den Fans etwas zurückgeben. Sie engagieren sich so für den Verein und uns als Mannschaft. Sie kommen zum Training und warten oft abends vor den Toren, um ein Autogramm zu bekommen. Das ist großartig. Zudem schicken sie mir viele Bilder, die ich dann bei Facebook verbreiten kann. Es ist mir sehr wichtig, mit den Fans auf diese Weise in Kontakt zu sein.