Klartext und der Blick nach vorne
Gewohnt offen und ehrlich sprach Gisdol nach dem Spiel über den Auftritt seiner Mannschaft. "Wir haben nicht dagegengehalten und hatten viel Glück, dass es zur Halbzeit nur 0:2 stand", sagte der TSG-Coach in den Katakomben der Augsburger SGL Arena und ergänzte: "So will ich meine Mannschaft nicht mehr sehen."
Doppelpack von Altintop
Die TSG-Elf erspielte sich zwar bereits nach vier Minuten die erste Chance der Partie. Aber Roberto Firmino scheiterte nach Zuspiel von Kevin Volland an FCA-Torhüter Marvin Hitz. Genauso wie Antony Modeste. Dessen Schuss drehte Hitz in der 35. Minute noch an den Pfosten. Zu diesem Zeitpunkt stand es nach einem Doppelpack von Halil Altintop (17., 23.) aber schon 2:0 für die Hausherren. Eine Halbzeit zum Vergessen, wie auch Alexander Rosen, Direktor Profifußball, konstatierte: "So kennen wir die Jungs eigentlich nicht."
Doch entgegen vorangegangener Spiele gelang es den Kraichgauern diesmal nicht, nach dem Seitenwechsel den Schalter umzulegen. Während sich die Augsburger nach Wiederanpfiff mit der Ergebnisverwaltung begnügten, fanden die Hoffenheimer nicht zu ihrem sonst so erfolgreichen Offensivspiel. Die Folge waren zähe 45 Minuten. 16 Torschüsse beider Mannschaften aus der ersten Hälfte stehen gerade mal drei aus der zweiten gegenüber.
Ehrlich wie die Einschätzung der sportlichen Leitung um Gisdol und Rosen fiel auch das Fazit der Akteure auf dem Platz aus. Kevin Volland etwa erklärte: "Was wir heute gezeigt haben, reicht nicht."
Lernen und Entwickeln
Es steht nun die Analyse der Niederlage auf dem Programm, ehe die nächsten Aufgaben gegen Werder Bremen (Samstag, 15:30 Uhr) und im DFB-Pokal gegen den FC Schalke 04 (Dienstag, 3. Dezember, 20:30 Uhr) angegangen werden müssen. Gisdol kündigte an, man werde in den kommenden Partien die eine oder andere Sache "ausprobieren", vom eingeschlagenen Weg werde man sich aber nicht abbringen lassen.
Dass bei einer jungen Mannschaft wie der Hoffenheimer Elf Leistungsschwankungen und Rückschläge dazugehören, weiß der Trainer, der nach dem Spiel, wie schon im Vorfeld der Saison, betonte: "Uns war von Anfang an klar, dass es eine schwierige Saison werden wird." Ebenso wenig wie die sportliche Leitung zu Beginn der Saison in die allseits laut werdenden euphorischen Töne einstimmte, verfällt sie jetzt in Panik. "Unser Ziel ist es nach wie vor, die Mannschaft weiter zu entwickeln", sagte Gisdol und versprach den eigenen Fans: "Es wird ein steiniger Weg bleiben, aber wir werden ihn gehen."