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MÄNNER
17.04.2012

Was passiert bei der Videoanalyse?

Bei jedem Spiel der TSG 1899 Hoffenheim ist Johannes Spors mit von der Partie. Sein Arbeitsplatz ist aber nicht an der Außenlinie, sondern hoch oben unterm Stadiondach. Sein Job bei 1899: Spiel- und Videoanalyst.

Bei der TSG begonnen hat der Heidelberger 2006. „Ich war erst studentischer Mitarbeiter, dann für die U23 zuständig und bin schließlich zu den Profis gewechselt.“ Einen klassischen Ausbildungsweg zum Videoanalysten gibt es laut Spors aber nicht: „Ein Studium der Sportwissenschaften bietet zwar eine gute Grundlage, zwingend notwendig ist das aber nicht.“ Das berühmte Zitat von Sepp Herberger („Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“) gilt auch bei der Videoanalyse. „Am Anfang jeder Woche beginnen wir damit, den nächsten Gegner zu analysieren und uns auf ihn vorzubereiten“, sagt Spors. Wichtig sind dabei ganz unterschiedliche Quellen. Gerade in den letzten Jahren hat eine rasante Fortentwicklung und Professionalisierung auf dem Gebiet der computerunterstützten Spielanalysemöglichkeiten stattgefunden. Die auf diese Art gewonnenen Daten dienen der Untermauerung der eigenen Eindrücke. Diese sind niemals zu ersetzen, wie der Analyst betont: „Das Wichtigste sind das eigene Auge und die eigenen Eindrücke, die man von einem Spiel gewinnt.“

Seine Erkenntnisse gibt Spors weiter an das Trainerteam um Markus Babbel: “Vor allem mit unserem Co-Trainer Rainer Widmayer bin ich im Grunde im täglichen Austausch. Wir haben zwar feste Termine, doch es passiert auch mal, dass wir uns auf dem Flur treffen und dort etwas kurz besprechen.“ Neben der Gegneranalyse gibt es weitere Arbeitsinhalte im Alltag eines Videoanalysten. Dazu gehören Motivationsvideos für die Spieler, in denen ihre besten Szenen aus den vergangenen Spielen zusammengeschnitten werden oder auch die Bewertung von Spielervideos in der Scouting Abteilung.

Bei der Nachbearbeitung der Begegnungen und bei der Vorbereitung auf die kommenden Partien kommt den Videoanalysten ebenfalls eine wichtige Rolle zu. Die Präsentation vor der Mannschaft fordert „Fingerspitzengefühl“, sagt Spors: „Man muss aus einer Vielzahl an Informationen die Wichtigsten herausfiltern. Visualisierungen sind ein modernes Lehrmittel, das uns dabei hilft, komplexe Sachverhalte einfach und deutlich darzustellen.“ Das gelte auch für die Einzelgespräche, die von den Spielern gerne wahrgenommen werden: „Die Spieler schätzen die Analyse, da sie optimal vorbereitet sein und sich selbst weiterentwickeln wollen.“

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