Starke: „Brauchen jetzt die Unterstützung aus dem Umfeld“
Tom, wie schwer liegt Dir die Partie vom Wochenende noch in der Magengrube?
Um ehrlich zu sein war sie leichter zu verdauen, als manch andere knappe Niederlage gegen einen gleichwertigen Gegner. Dortmund war uns in allen Belangen überlegen. Das muss man anerkennen. Doch das Gute im Fußball ist ja, dass man es eine Woche später schon wieder besser machen kann.
In den vergangenen Aufeinandertreffen mit Schwarz-Gelb habt ihr stets gute Spiele abgeliefert. Warum hat das am Samstag nicht funktioniert?
Wir haben die Dortmunder in ihren Aktionen unterstützt, sie förmlich durch individuelle Fehler zu den Toren eingeladen. Eine Spitzenmannschaft bestraft das eiskalt. Es war aber wichtig, dass wir in der zweiten Hälfte eine Reaktion gezeigt und uns nicht haben abschlachten lassen.
Das Umfeld in Hoffenheim beginnt so langsam unruhig zu werden. Kannst du die Medien und Fans verstehen?
Die Leute dürfen sich Sorgen machen, gerade das drückt ja die Zugehörigkeit zum Klub aus und zeigt, dass sich in der kurzen Bundesliga-Geschichte schon einiges entwickelt hat. Stani hat das in seiner Ansprache letzte Woche auch nicht angeprangert. Es ging darum, dass das Schwarz-Weiß-Denken aus den Köpfen muss. Du wirst in den Himmel gelobt, wenn du gewinnst und bist fast schon abgestiegen, wenn du zwei Spiele in Folge verlierst. Die Zeiten der Herbstmeisterschaft sind längst vorbei – wir haben einen neuen Weg eingeschlagen, müssen den Spagat aus sportlichem Erfolg und wirtschaftlicher Konsolidierung schaffen. Das geht nicht über Nacht. Da würde ich mir mehr Geduld wünschen. Die Fans aus der Kurve nehme ich da aber aus. Sie unterstützen uns, auch wenn es nicht so gut läuft.
Kurz vor Toreschluss wechselte Srdjan Lakic zu uns. Wie hat die Mannschaft die Neuverpflichtung aufgenommen und wie ist der erste Eindruck des Kroaten?
Sehr positiv. Er kann für uns eine echte Verstärkung sein. Er ist sehr kopfball- und laufstark und durch seine Präsenz ein stetiger Unruheherd. Davon können wir profitieren. Man merkt ihm auch an, dass er seine Chance nutzen will, auf die Bildfläche zurück zu kehren.
Innerhalb von vier Tagen warten nun Augsburg in der Bundesliga und Greuther Fürth im DFB-Pokal. Haben diese Partien schon richtungsweisenden Charakter?
Wir stehen in der oberen Tabellenhälfte, wollen den Blick nach vorne richten und spielen zuhause gegen den Tabellenvorletzten. Damit ist eigentlich alles gesagt: Es zählen nur die drei Punkte. Das gilt auch für den DFB-Pokal. Wir wollen unserer Favoritenrolle gerecht werden und erstmals in der Vereinsgeschichte in ein Halbfinale einziehen. In den letzten Wochen wurde genug geredet, jeder hat seinen Standpunkt klar gemacht – die Fans, die Spieler und die Verantwortlichen. Jetzt geht es nur noch um eins: um den Erfolg der TSG 1899 Hoffenheim. Dafür brauchen wir die bedingungslose Unterstützung aus dem Umfeld.