Nächster Gegner: Mit Stevens zurück an die Spitze
Zur gefühlten Heimat wurde der kleine Stadtteil Gelsenkirchens für Stevens von 1996 bis 2002. In den sechs Jahren absolvierte er 194 Spiele als Trainer – mehr als jeder andere seit Gründung der Bundesliga beim Revierclub. Unter Stevens erlebte Schalke die erfolgreichste Vereinsperiode in der Nachkriegszeit und gewann zwei DFB-Pokale sowie einen UEFA-Cup. Doch auch er konnte das nunmehr 53 Jahre dauernde Warten der Schalker Fans auf eine deutsche Meisterschaft nicht beenden – auch wenn er dem naher kam, als alle vor oder nach ihm. 2001 fehlten nur ein paar Sekunden. Am Ende stand der FC Bayern München auf Platz eins, Schalke musste sich mit dem Titel „Meister der Herzen“ zufrieden geben.
Nichtsdestotrotz adelten die Fans Stevens im Jahr 2004 zum hundertjährigen Bestehen des Vereins, indem sie ihn zum Trainer der Jahrhundertelf wählten. 14 Trainer versuchten bis zur Rückkehr des 57-Jahrigen ihr Glück „auf Schalke“. Zuletzt eben Rangnick. Er sollte nach fünf Jahren im Kraichgau in Gelsenkirchen eine neue Ära einleiten. Sein plötzliches Ausscheiden, vor dem Hintergrund eines Erschöpfungssyndroms, stellte Manager Horst Heldt vor eine schwierige Aufgabe, wie dieser selbst betonte: „Es ist immer schwierig, wenn man während der Saison einen neuen Trainer holen muss. Und in diesem Fall war es noch schwieriger, weil wir kurzfristig von einer Situation erfahren haben, auf die wir reagieren mussten.“ Umso erleichterter zeigten sich die Verantwortlichen der Königsblauen nach Vertragsabschluss mit Stevens.
Kader mit Spitzenpotenzial
Was der neue Trainer an Spielermaterial vorfand, kann sich sehen lassen. Raul, Klaas-Jan Huntelaar, Jefferson Farfan und Lewis Holtby sind dabei nur die prominentesten Beispiele. Es ist ein Kader, der das Zeug zur Spitzenmannschaft hat, wenn er beginnt, konstant die mögliche Leistung abzurufen – etwas, was ihnen in der laufenden Saison immer besser gelingt. Zuletzt glückte bei Bayer Leverkusen ein 1:0-Auswärtserfolg, was S04 auf Rang drei hinter Bayern München und Borussia Dortmund hievte. Mit gerade mal vier Zählern Ruckstand auf Platz eins ist für Schalke noch alles drin.
Gutes Pflaster für 1899
Die Kraichgauer erwartet also mal wieder ein schwieriges Auswärtsspiel, das aber keinen Grund bietet, den Kopf in den Sand zu stecken. Dreimal trafen die Teams in der Veltins Arena aufeinander, zweimal ging die TSG als Sieger vom Platz. Für „Stani“ und seine Elf heißt es also: Statistik bestätigen!