AKADEMIE
15.05.2025

U17-EM mit Creta und Čížek

Die TSG-Akademie ist bei der U17-EM in Albanien (19. Mai bis 1. Juni) gleich zweimal vertreten: Stürmer David Creta und Mittelfeldspieler Kryštof Čížek stehen bei der Runde der letzten Acht in den Kadern der deutschen bzw. der tschechischen Nationalmannschaft. Auf wen die beiden Hoffenheimer treffen, welche Titelchancen sie haben und vieles mehr haben wir in unserer Vorschau zusammengefasst.

Die beiden Hoffenheimer

David Creta ist bereits seit Sommer 2021 ein Hoffenheimer. Der gebürtige Rumäne kam vor vier Jahren von der SG Kirchardt zur TSG und pflasterte seinen Weg in den vergangenen Spielzeiten mit Toren. Im vergangenen Jahr, als die U16 souverän zur Meisterschaft in der Oberliga Baden-Württemberg stürmte, wurde er mit 20 Treffern Torschützenkönig. In dieser Runde, die leider am vergangenen Sonntag in Mönchengladbach im DM-Viertelfinale ein unglückliches Ende fand, traf er 29 mal – in 24 Einsätzen. Zudem kam Creta auch einmal in der UEFA Youth League zum Einsatz.

Kryštof Čížek kam im vergangenen Sommer von Slavia Prag an die Sinsheimer Straße, integrierte sich schnell und gehörte in dieser Saison zu den Leistungsträgern. Neben seinen 24 Spielen für die U17 (neun Tore) absolvierte der Tscheche zehn weitere für die U19 – zwei davon in der UEFA Youth League, wo er beim 4:1 gegen Göteborg auch ein Tor erzielte.

Das deutsche Team

Naturgemäß hat sich U17-Nationalcoach Marc-Patrick Meister, der seit Sommer 2024 für diese Altersklasse verantwortlich ist, für seinen Kader deutschlandweit flächendeckend ein Bild über die infrage kommenden Talente gemacht – in der Zusammenstellung des Aufgebots spiegelt sich das wider: Die 20 Akteure verteilen sich auf elf Klubs. Drei weitere Hoffenheimer gehören zum erweiterten Kader – stehen also auf Abruf bereit: Tom Fiederer, Neno Žeželj und Zain Biazid.

Bekannt aus Hoffenheimer Sicht sind die vier Mönchengladbacher, auf die die U17 im DM-Viertelfinale getroffen war. Neben Keeper Marcello Trippel sind das Innenverteidiger Elias Vali Fard sowie die Offensiven Armando Güner und Mathieu Nguefack.

Der Spieler mit den meisten Einsätzen (14) und Toren (12) ist der Frankfurter Alexander Staff. Der Hoffenheimer Creta bringt es immerhin auch schon auf bislang elf Einsätze und drei Treffer – weitere sollen nun in Albanien hinzukommen.

Modus und Termine

Nachdem seit 2015 16 Nationen an der Europameisterschaft teilnehmen durften, wurde die Zahl wieder auf acht beschränkt. Diese Teams verteilen sich auf zwei Gruppen. Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten der Gruppen qualifizieren sich für das Halbfinale. Bei Punktgleichheit zählt zunächst die höhere Punktzahl aus den Direktbegegnungen der betreffenden Mannschaften. Anschließend wird die bessere Tordifferenz aus den Direktbegegnungen zu Rate gezogen.

Im Viertelfinale steht für alle qualifizierten Teams bereits das erste Endspiel an, denn die vier Teams, die den Weg ins Halbfinale einschlagen, lösen automatisch das Ticket für die U17-WM (Ort noch offen).

Zu den Terminen: Das deutsche Team spielt zunächst am Montag, 19. Mai, um 20:30 Uhr in Elbasan gegen Frankreich.

Die Tschechische Republik greift einen Tag später in Durres ein. Gegner ist Titelverteidiger Italien.

Die Halbfinals werden am 29. Mai ausgespielt. Das Endspiel beschließt das Turnier am 1. Juni in Tirana.

Die Gegner

Frankreich, Albanien und Portugal – in dieser Reihenfolge – heißen die Gegner der deutschen U17 in Gruppe A. Bei allem Respekt vor dem Ausrichter dürfte sich die DFB-Elf mit Frankreich, das immer zu den Favoriten gezählt werden muss, und dem amtierenden Vize-Europameister Portugal um die beiden Halbfinalplätze streiten. Sowohl die Portugiesen als auch die Franzosen marschierten ungeschlagen durch die Qualifikation. Albanien ist als Gastgeber automatisch dabei.

In der Équipe Tricolore stach in der Qualifikation Außenstürmer Djylian N'Guessan von der AS St.-Étienne mit fünf Toren heraus. Bei Portugal war es Anísio Cláudio Fernandes Reis Cabral – kurz: Anísio – aus dem Talente-Reservoir von Benfica Lissabon.

Die Tschechische Republik bekommt es gleich zum Auftakt mit Titelverteidiger Italien und schließlich noch mit Belgien und England zu tun. Eine alles andere als einfach Gruppe für Čížek und Co., die vom ehemaligen Bundesliga-Profi Pavel Drsek (MSV Duisburg, VfL Bochum) trainiert werden.

EM-Fakten

Die U17-Europameisterschaft wird seit 1982 jährlich (einzige Ausnahme: 1983) ausgetragen, 2020 und 2021 wurde das Turnier pandemiebedingt abgesagt. Rekordchampion ist Spanien mit neun Siegen, aktueller Titelverteidiger ist Italien, die bei der jüngsten Ausgabe 2024 Portugal im Endspiel mit 3:0 bezwang. Die bevorstehende U17-EM ist die insgesamt 41. Auflage, Albanien ist zum zweiten Mal Ausrichter und dadurch automatisch qualifiziert – zum zweiten Mal nach 1994.

Deutschland hat sich bislang vier Mal (1984, 1992, 2009, 2023) in die Siegerliste eingetragen. Vor zwei Jahren mit dem heutigen TSG-Profi Max Moerstedt. Auch zuvor waren immer wieder Hoffenheimer Jungs beim Kontinentalwettbewerb dabei: Niklas Süle erreichte 2012 mit der DFB-Elf in Slowenien das Finale, scheiterte aber im Elfmeterschießen an den Niederlanden. Der heutige TSG-Profi Dennis Geiger kehrte 2015 mit der Silbermedaille aus Bulgarien zurück. 2019 feierte Melayro Bogarde mit den Niederlanden den Titel, 2022 waren gleich vier Hoffenheimer am Start: Tom Bischof und Tim Drexler für Deutschland (Viertelfinal-Aus im Elfmeterschießen gegen Frankreich) sowie Diren Dağdeviren und Ali-Eren Ersungur für die Türkei (Gruppenphase).

In der Liste der Torschützenkönige oder der als „Golden Player“ gekürten besten Spieler finden sich spätere Top-Stars, wie Jadon Sancho (2017), Mario Götze (2009), Cesc Fàbregas (2004) oder Wayne Rooney (2002), aber auch solche, deren Karrieren anschließend nicht so in Fahrt kamen.

2023, als Moerstedt als Europameister nach Hause kam, wurde sein Teamkollege Paris Brunner (heute Cercle Brügge) zum besten Spieler gewählt. Mit vier Treffern war er auch bester Torschützen. Zusammen mit Lamine Yamal vom FC Barcelona.

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