FRAUEN
27.05.2025

TSG Hoffenheim sorgt für Novum im Frauenfußball in Deutschland: Automatische Vertragsverlängerung bei Schwangerschaft

Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim setzt ein Ausrufezeichen zur Vereinbarkeit von Profisport und Familie. Die Bundesligaspielerinnen der TSG können bei einer Schwangerschaft ihren Vertrag einseitig zu mindestens gleichbleibenden wirtschaftlichen Konditionen um ein Jahr verlängern, um so Planungssicherheit zu gewinnen.

Die TSG Hoffenheim sorgt für ein Novum im Frauenfußball in Deutschland. Der Klub garantiert Bundesligaspielerinnen ab der Saison 2025/26 im Falle einer Schwangerschaft in der letzten Saison ihres Vertrages eine Vertragsverlängerung um ein Jahr zu den gleichen wirtschaftlichen Bedingungen.

„Dieser Schritt ist für uns als Klub folgerichtig, denn in den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Profi-Fußballerinnen während ihrer aktiven Karriere für die Gründung einer Familie entschieden. Auch bei uns wird das sicherlich in Zukunft an Relevanz gewinnen. Schon seit vielen Jahren ist es unsere Philosophie, unsere Spielerinnen nicht nur sportlich bestmöglich auszubilden, sondern ihnen auch berufliche Perspektiven aufzuzeigen, Lebenswege mitzugestalten und ihnen in einem familiären Umfeld den Rahmen zur persönlichen Entfaltung zu bieten“, sagt Ralf Zwanziger, Leiter für den Frauen- und Mädchenfußball bei der TSG. 

Außerhalb von Deutschland gibt es beim italienischen Serie-A-Klub AC Mailand sowie in Norwegen bereits konkrete unterstützende Maßnahmen für Spielerinnen, die Nachwuchs erwarten. Auch in den USA beschäftigen sich die Klubverantwortlichen der National Women's Soccer League (NWSL) bereits seit längerem mit dem Thema Mutterschutz. So gibt es beispielsweise neben Tarifverträgen für Profispielerinnen auch Zuschüsse für die Kinderbetreuung.

„Die Option zur Verlängerung des Vertrages gibt unseren Spielerinnen die Möglichkeit, sich auf ihre Familie zu konzentrieren, ohne ihre berufliche Zukunft zu gefährden. Wir als TSG schließen mit dieser Regelung die Lücke, die es aktuell noch zwischen FIFA-Vorgaben, DFB-Umsetzungen und der Arbeitsrealität von Fußballerinnen gibt“, sagt TSG-Geschäftsführer Dr. Markus Schütz. „Der TSG geht es nicht nur um den sportlichen Erfolg, sondern auch um das Wohl unserer Spielerinnen. Wir möchten ihnen die Sicherheit und Unterstützung bieten, die sie verdienen.“

Unterstützung erhält die TSG von der Initiative FUSSBALL KANN MEHR (FKM). Mit FKM-Beiratsmitglied Almuth Schult, die als ehemalige Welttorhüterin zahlreiche Titel mit dem VfL Wolfsburg sowie der Nationalmannschaft gewann, gibt es zudem eine prominente Fürsprecherin. „Mit der TSG Hoffenheim wagt nun auch endlich ein Deutscher Verein diesen Vorstoß, ich freue mich darüber ungemein. Als Mutter kann ich sagen, dass dies Spielerinnen Sicherheit und Unterstützung gibt, die man sich wünscht. Des Weiteren unterstreicht der Verein die Wichtigkeit des Themas von Müttern im Sport und dass es Veränderungen braucht. Ich wünsche mir, dass viele Vereine der TSG folgen“, sagt Schult.

Seit November 2023 gibt es eine Kooperation zwischen der FKM-Initiative und der TSG. Im Mittelpunkt dieser Zusammenarbeit stehen die Themen Geschlechtergerechtigkeit, Diversität sowie die Förderung von Frauen.

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