Weber: „Klare Spielweise entwickelt“
Nach zwölf Spielen steht deine Mannschaft in der Regionalliga mit zehn Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage auf dem zweiten Tabellenplatz. Mit 47 Toren stellt ihr die zweitbeste Offensive, in der Defensive zählt ihr mit 16 Gegentreffern ebenfalls zur Ligaspitze. Wie zufrieden bist du mit diesen Zahlen?
„Das ist eine hervorragende Ausbeute. Für mich geht es jedoch viel mehr um die Art und Weise, wie sich die Mannschaft präsentiert hat und welche Entwicklung sie über die gesamte Hinrunde hinweg genommen hat. In den letzten Spielen sind wir zusätzlich zu unserer offensiven Effizienz auch defensiv stabiler geworden und haben dementsprechend weniger Gegentore bekommen. Unsere Siege haben wir uns in jedem Spiel verdient.“
In welchen Bereichen hast du die von dir angesprochene Entwicklung besonders wahrgenommen?
„Wir haben mittlerweile eine klare, eigene Spielweise entwickelt. Zu Beginn der Saison haben wir die Grundsteine gelegt, über die ersten Spiele hinweg hat man dann auch gemerkt, dass die Mechanismen immer besser greifen und alle auf dem Feld wissen, wie wir in welchen Phasen einer Partie agieren wollen. Die Mannschaft hat zudem gelernt, mit schwierigen Spielphasen umzugehen, zum Beispiel wenn man ein Gegentor fängt oder es brenzlig wird. Da gelingt es uns immer besser, die Kontrolle zu behalten und unser Spiel weiter aufrecht zu erhalten.“
In welchem Bereich siehst du hingegen noch Verbesserungspotenzial?
„Wenn die gegnerische Mannschaft viel Druck macht, sind wir oftmals noch zu verspielt und wollen die Situation zu fußballerisch über kurze Pässe lösen. Da müssen wir noch cleverer werden, indem wir gegnerische Ketten auch mal überspielen und auf anderen Wegen nach vorne gelangen. Ansonsten steht vor allem im Fokus, die Spielerinnen individuell zu fördern. Jede Spielerin hat Optimierungspotenzial und wir arbeiten tagtäglich daran.“
In der vergangenen Saison hat die U20 noch in der 2. Bundesliga gespielt, nach dem verpassten Klassenerhalt tritt sie nun in der Regionalliga Süd an. Wie schätzt du nach etwas mehr als einer Hinrunde das Niveau der neuen Liga ein?
„Wir hatten das ein oder andere Spiel, bei dem das Ergebnis deutlich für uns ausgefallen ist. Aber auch aus diesen Spielen kann man etwas lernen, sie sollten jedoch nicht jede Woche stattfinden. Im Großen und Ganzen waren die meisten Spiele jedoch eng oder phasenweise hart umkämpft. Deshalb denke ich, dass die Mannschaft aktuell ihrem Leistungsvermögen entsprechend gefordert ist und ihr dieses Niveau guttut. Die Spielerinnen können auch mal etwas mit dem Ball ausprobieren und Selbstvertrauen aufbauen. Ich sehe eine Mannschaft, die von sich selbst überzeugt auftritt. Das ist ein klarer Unterschied zur vergangenen Saison.“
Nur drei Punkte vor euch steht aktuell der VfB Stuttgart auf dem ersten Tabellenplatz, hinter euch ist die Situation sehr eng. Zwischen dem Dritt- und Siebtplatzierten liegen nur vier Punkte. Entspricht die Tabelle deinen Erwartungen?
„Stuttgart steht wenig überraschend an der Tabellenspitze. Sie haben einen starken Kader, der diese Spitzenposition auf jeden Fall hergibt. Hinter uns sprechen wir von einem guten und breiten Mittelfeld, mit Gegnern, die es einem durchaus schwer machen können. Im Verlauf der Rückrunde wird sich zeigen, welche dieser Mannschaften noch angreifen und uns auf dem zweiten Tabellenplatz unter Druck setzen kann. Die besten Karten scheint aktuell der FFC Wacker München zu haben, die mit einem Nachholspiel in der Hinterhand auf dem dritten Rang liegen. Aber auch der Karlsruher SC, die Kickers Offenbach, der TSV Jahn Calden und der FSV Hessen Wetzlar werden weiterhin ihre Punkte sammeln.“
Das letzte Spiel des Kalenderjahres liegt bereits hinter euch. Was steht nun noch an, bevor es in die Winterpause geht?
„Es war uns wichtig, die verbleibenden Wochen sinnvoll zu nutzen. Wir wollten weiterhin intensiv trainieren, gleichzeitig kann man es ohne anstehendes Spiel auch etwas lockerer angehen. Deshalb stehen auch noch einige Termin außerhalb des Platzes auf dem Programm, mit denen wir unter anderem den Teamgeist stärken wollen. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Kochkurs und Besuche in der Soccer-Halle, eine Weihnachtsfeier haben wir auch geplant. Das Programm sollte bewusst abwechslungsreich sein, bevor wir in eine wohlverdiente Winterpause gehen.“
Wie wichtig ist es für euch, dass es nun nach einem anstrengenden Jahr in die Winterpause geht?
„Das zurückliegende Jahr war sehr intensiv, auch weil wir jede Woche und in jedem Training an unser Limit gehen. Wir haben viele junge Spielerinnen im Kader, die diesen Trainingsumfang nicht gewohnt sind. Einige sind im Sommer von zuhause ausgezogen, haben Orts- und Schulwechsel auf sich genommen, um bei uns Fußball zu spielen. Gerade diese Spielerinnen brauchen die Pause, sodass sie ihre Kräfte wieder aufladen können.“
Wann startet ihr wieder in die Vorbereitung und welche Pläne habt ihr für die Zeit, bis es wieder in der Liga weiter geht?
„Wir starten am 8. Januar in die Wintervorbereitung. Das ist sehr früh, wenn man bedenkt, dass unser erstes Ligaspiel erst Anfang März ansteht. Eine derart lange Wintervorbereitung muss entsprechend geplant werden. Wir haben bereits einige hochkarätige Testspielgegner organisiert, wollen auch abseits des Platzes etwas mit der Mannschaft unternehmen. So wollen wir uns bestmöglich vorbereiten, um genauso erfolgreich in die ausstehenden Spiele zu starten, wie wir das Kalenderjahr 2024 beendet haben.“