U17 kommt gegen VfB stark zurück
Die Stuttgarter setzten schon nach zwei Minuten ein erstes Ausrufezeichen, als Jannik Oettinger mal eben aus 20 Metern die Querlatte zum Erbeben brachte. Doch die Hoffenheimer zeigten sich vom selbstbewussten Auftreten des VfB unbeeindruckt und hätten nur wenig später selbst in Führung gehen können, Metin Şen verzog aber aus aussichtsreicher Position – als einige den Torschrei schon auf den Lippen hatten (5.).
Dann musste Kuhn einen ersten Nackenschlag hinnehmen, als Jykese Fields früh verletzt raus musste (7.). „Der Junge hat in den vergangenen Wochen viel Intensität in unser Spiel gebracht. Schade, dass ihn nun eine Zerrung wieder zurückgeworfen hat.“ Und doch durften die Hausherren kurz danach jubeln. Zidan Tairi schickte auf der rechten Seiten Emmanuel Owen auf die Reise, der den freien Raum zu nutzen wusste, vors Tor sprintete und auf Lion Wagenbach ablegte, der keine Mühe hatte, zum 1:0 zu vollstrecken (11.).
„Wir haben einen super Start hingelegt, waren schnell in der Partie und sind verdient in Führung gegangen“, so Kuhn, der aber dann mit ansehen musste, wie nach einigen Abwehrpatzern innerhalb von nur zehn Minuten aus dem 1:0 ein 1:3 wurde. „Natürlich wurden da Erinnerungen wach“, gab Kuhn zu, an die hohe Heimniederlage im vergangenen Dezember gedacht zu haben. „Aber die Jungs haben eine gute Entwicklung genommen und schon in den vergangenen Wochen Comeback-Qualitäten gezeigt. So auch heute.“
Zwischen der 16. und 26. Minute sah es aber nicht so gut aus. Zunächst hielt Matheos Tsigkas seinen Fuß in eine Oettinger-Hereingabe von der rechten Seite (1:1, 16.), dann wurde der Ex-Hoffenheimer Luca Rega nicht entscheidend gestört, als er aus 17 Metern abzog (1:2, 19.), und schließlich traf noch der aufgerückte Linksverteidiger Mareg Rohm nach einem Standard (1:3, 26.).
Mit ein bisschen Glück hätte die TSG noch vor der Pause ausgleichen können. Doch nach starker Vorarbeit von Lion Wagenbach parierte VfB-Keeper Florian Hellstern gegen den einschussbereiten Şen per Fußabwehr (31.), fünf Minuten später setzte Tairi einen Freistoß an die Latte. Unterm Strich ging die Halbzeitführung des körperlich robusteren Tabellenführers aber in Ordnung.
Wagenbachs Elfmeter wendet das Blatt
Unmittelbar nach dem Wiederanpfiff waren die Hoffenheimer mit den Gedanken noch in der Kabine, nach einem haarsträubenden Aufbaufehler schob jedoch Tsigkas glücklicherweise am leeren Tor vorbei (46.). Das rüttelte die Kuhn-Truppe durch und holte sie ins Spiel zurück. Wagenbach beschäftigte die VfB-Defensive immer wieder, und als er an der Grundlinie in die Zange genommen wurde, deutete der Unparteiische auf den Punkt. Wagenbach trat selber an, und verwandelte sicher, auch wenn Hellstern die Ecke geahnt hatte (60.).
Der VfB zog sich im Anschluss immer mehr zurück, ohne an Gefährlichkeit einzubüßen. In der 76. Minute brach dann Owen auf der rechten Flanke durch, seine scharfe Hereingabe landete im Fünfmeterraum genau bei Wagenbach, der nur knapp seinen Dreierpack verpasste, weil Hellstern rechtzeitig aus dem Tor geeilt war, doch Malik Tubić, der für den früh ausgeschiedenen Fields gekommen war, stand goldrichtig, um den Abpraller zu verwerten, und staubte zum 3:3 ab.
In der Schlussphase gingen beide Seiten auf den Siegtreffer. Noah Mikrut, der sich unter der Woche im Training gezerrt hatte und als Einwechsler für frischen Wind sorgte, bediente Wagenbach, der aber einen Schritt zu spät kam (83.), dann parierte TSG-Schlussmann Kevin Malaka stark gegen Salvatore Mule, der freistehend vor ihm aufgetaucht war (89.). Das späte 3:4 wäre sehr bitter - und zu diesem Zeitpunkt auch unverdient - gewesen.
„Wir haben zwischendurch ein bisschen leiden müssen, weil der VfB natürlich auch eine starke Mannschaft hat“, so Kuhn. „Trotzdem Kompliment an meine Jungs, die stark zurückgekommen sind. Am Ende können beide Teams gewinnen, wir nehmen den einen Zähler daher gerne mit. Wenn es uns in Zukunft gelingt, die Abwehrfehler noch zu minimieren, sind wir auf einem sehr guten Weg. Die Entwicklung der vergangenen Wochen ist jedenfalls ordentlich.“
TSG 1899 Hoffenheim – VfB Stuttgart 3:3 (1:3)
Hoffenheim: Malaka- Avdić (46. Delikaya), Maier, Spranger, Pfeiffer, Owen (88. Bouzelha), Şen (88. Siutin), Tairi (67. Mikrut), Moore, Fields (7. Tubić), Wagenbach.
Stuttgart: Hellstern – Matic (84. Radis), Kempf, Agzikara, Rohm, Catovic, Janjic, Oettinger (76. Klickovic), Durna (67. Mule), Rega (67. Petrovskiy), Tsigkas (84. Obi).
Tore: 1:0 Wagenbach (11.), 1:1 Tsigkas (16.), 1:2 Rega (19.), 1:3 Rohm (26.), 2:3 Wagenbach (60., Strafstoß), 3:3 Tubić (76.). Zuschauer: 200. Schiedrichter: Lauritz-Philipe Hafner. Karten: Avdić, Moore / Catovic, Agzikara, Petrovskiy.
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