TSG schlägt den Tabellenführer
Ausgangslage
Die letzte Liga-Niederlage kassierte der VfL Wolfsburg im Oktober 2021 in Hoffenheim, seither marschiert der amtierende Double-Sieger überzeugend durch die nationalen Wettbewerbe. Auch in der Champions League wird der ungeschlagene Tabellenführer als Titelfavorit gehandelt. Im Pokal-Viertelfinale setzten sich die Wölfinnen am Dienstag gegen den 1. FC Köln durch. Die TSG schied hingegen aus, dem FC Bayern München unterlag das Team von Nadine Rolser mit 0:2.
Aufstellung
Aufgrund der Verletzungen von Julia Hickelsberger (Knieblessur) und Jana Feldkamp (Sprunggelenksverletzung) musste Nadine Rolser im Vergleich zum Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern München zwei Änderungen in der Anfangsformation vornehmen. Luana Bühler rückte für Feldkamp in die Innenverteidigung, Nicole Billa startete in der Offensive. Melissa Kössler übernahm für Hickelsberger auf der rechten Außenbahn, Billa agierte im Angriffszentrum.
Spielverlauf
Die Partie beim Tabellenführer begann aus TSG-Sicht denkbar ungünstig. Im AOK Stadion war noch nicht einmal eine Minute gespielt, als Jule Brand nach einem Ballgewinn durch die Hoffenheimer Defensive steuerte und Martina Tufekovic mit einem platzierten Schuss überwand. Die Rolser-Elf ließ sich vom frühen Rückstand aber nicht verunsichern und es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem die Hoffenheimerinnen sogar etwas aggressiver und bissiger wirkten. Durch gute Ballgewinne ergaben sich auch einige aussichtsreiche Umschaltsituationen, die aber viel zu unpräzise ausgespielt wurden. In der Defensive verteidigte die TSG konzentriert, sodass die Gastgeberinnen keine hochkarätigen Tormöglichkeiten zu verzeichnen hatten. Kurz vor der Halbzeit belohnten sich die Hoffenheimerinnen dann auch noch für ihren starken Auftritt beim Double-Sieger. Nach einer Naschenweng-Flanke drückte Linder das Leder aus kurzer Distanz über die Linie (44.).
Mit etwas mehr Druck des VfL Wolfsburg begann der zweite Durchgang. Die TSG arbeitete aber weiter fokussiert gegen den Ball und hielt den Tabellenführer so über weite Strecken weit genug vom eigenen Tor fern. Schnell kamen auch die Hoffenheimerinnen wieder zu mehr Spielanteilen, auch im Vorwärtsgang wurde es immer gefährlicher. In der 70. Minute nutzte die Rolser-Elf schließlich einen präzise ausgespielten Konter durch Nicole Billa zur verdienten Führung. In Folge wehrten sich die Wölfinnen mit großen Offensivbemühungen gegen die drohende Niederlage, die TSG setzte immer wieder zu Kontern an. Am Ende fehlte auf beiden Seiten aber die Präzision im Abschluss, sodass es beim knappen, aber verdienten 2:1 blieb.
Zitat des Spiels
Nadine Rolser: „Wir sind überglücklich mit den drei Punkten, die natürlich nicht mit eingerechnet waren. Wir nehmen sie aber sehr gerne mit. In der ersten Minute haben wir dafür, dass wir mutig und selbstbewusst auftreten wollten, direkt die Quittung bekommen. Jeder Fehler wird hier bestraft. Natürlich steht nicht im Matchplan, dass man so früh 0:1 hinten liegt. Aber ich muss meinem Team ein Riesenkompliment machen: Wir haben sofort weitergemacht, sind drangeblieben und haben immer wieder gute Angriffe gefahren und gute Umschaltsituationen gehabt. Auch defensiv standen wir sehr gut und haben wenig zugelassen. Das 1:1 war aus meiner Sicht verdient. Ein Schlüssel war heute auch, dass wir die zweiten Bälle bekommen haben und im Zentrum viele Zweikämpfe gewinnen konnten. In der zweiten Halbzeit hatte ich das Gefühl, dass wir nicht ganz so gut reingekommen sind. Die kurze Drangphase haben wir aber gut überstanden. Und dann gab es immer wieder gute Umschaltsituationen, eine konnten wir nutzen und den Führungstreffer erzielen. Leider haben wir dann die ein oder andere wirklich gute Gelegenheit liegen gelassen. Am Ende haben wir dann auch noch ein bisschen Glück gehabt, aber dieses Spielglück haben wir uns heute erarbeitet. Entsprechend sind wir sehr froh über die drei Punkte und ich bin sehr zufrieden mit der geschlossenen Mannschaftsleistung.“
Ausblick
In acht Tagen (12. März, 13 Uhr) geht es für die TSG im Dietmar-Hopp-Stadion gegen den SV Meppen. Der Aufsteiger holte in der laufenden Saison bereits vier Siege, das Hinspiel gewannen die Hoffenheimerinnen mit 2:0. Tickets für die Begegnung gibt es im Onlineshop und an der Tageskasse.
Schema
Aufstellungen:
TSG Hoffenheim: Tufekovic – Linder, Bühler, Specht, Naschenweng – Dongus, Harsch, Hagel (90.+1 Leimenstoll) - Kössler, Billa (80. Krumbiegel), Memeti (87. Corley)
VfL Wolfsburg: Frohms - Hendrich (41. Wilms), Hegering, Janssen, Rauch - Lattwein (77. Bremer), Oberdorf, Popp - Brand (63. Roord), Pajor (63. Waßmuth), Jonsdottir (77. Blomqvist)
Tore: 1:0 Brand (1.), 1:1 Linder (44.), 1:2 Billa (70.)
Schiedsrichterin: Nadine Westerhoff
Zuschauerzahl: 3523
Der Spielfilm
Wolfsburg führt
Viel zu einfach. Jule Brand trifft zur Führung. Nach einem Ballgewinn steuert die Ex-Hoffenheimerin durchs Zentrum Richtung Tor, lässt Katharina Naschenweng stehen und vollendet ihr Solo freistehend vor Martina Tufekovic mit einem wuchtigen und platzierten Schuss zum 1:0.
Gefährliche Ecke
Nach einigen aussichtsreichen Umschaltsituationen, die die TSG nicht zielstrebig genug ausspielt, wird es nach einem Eckball erstmals richtig gefährlich im VfL-Strafraum. Luana Bühler setzt sich am langen Pfosten gut durch, ihre Direktabnahme kommt aber zu zentral aufs Tor. Schade!
Verdienter Ausgleich!
Da ist das 1:1! Die TSG belohnt sich für ihren starken Auftritt endlich auch mit einem Tor. Katharina Naschenweng wird auf der linken Seite freigespielt, ihre Flanke kann die Wolfsburger Defensive nicht entscheidend klären und Sarai Linder schiebt das Leder über die Linie.
Fast die Führung!
Was für eine Chance! Die TSG spielt sich über Nicole Billa und Ereleta Memeti in die gegnerische Hälfte, Katharina Naschenweng bringt das Leder in den Strafraum. Dort kommt Melissa Kössler in höchstem Tempo zwar nicht richtig an den Ball, doch der Abschluss trudelt durch den Strafraum und springt vom Pfosten zurück ins Feld.
Tor für die TSG!
Das ist ganz stark gespielt! Endlich ein erfolgreicher Konter! Chantal Hagel schlägt den Ball lang auf die startende Melissa Kössler, die ganz cool bleibt und mit einem präzisen Pass die mitgelaufene Nicole Billa bedient. Aus elf Metern schiebt die Angreiferin das Leder an Merle Frohms vorbei. 2:1!
Fast das 3:1
Das muss der dritte Treffer sein! Nicole Billa steckt durch zu Sarai Linder, die von der rechten Seite in den Strafraum flankt. Chantal Hagel trifft aber freistehend den Ball nicht richtig, auch Ereleta Memeti bringt das Leder nicht über die Linie.
Popp köpft vorbei
Das war knapp! Pauline Bremer flankt von links in die Mitte. Der Ball segelt einmal quer durch den Strafraum. Am langen Pfosten rauscht Alexandra Popp heran, köpft aber knapp rechts vorbei.
Krumbiegel fehlen Zentimeter
Die TSG verpasst erneut die Entscheidung! Wie so oft macht Katharina Naschenweng über links ordentlich Dampf, hat Platz und legt die Kugel in den Rückraum. Aus etwa zwölf Metern kommt Paulina Krumbiegel frei zum Schuss, verfehlt allerdings um Zentimeter das linke untere Toreck.