Last-Minute-Sieg bei Lerch-Debüt
Ausgangslage
Nach erfolgreichen Wochen mit Interimstrainerin Nadine Rolser übernahm Stephan Lerch am Montag wie geplant das Cheftrainer-Amt bei der TSG. Sein Comeback im Frauenfußball sollte den 38-Jährigen ins Dreisamstadion zum Tabellennachbarn SC Freiburg führen. Während die Hoffenheimerinnen nach vier Liga-Siegen in Folge mit Selbstvertrauen in den Breisgau reisten, lief es für den Sport-Club nach einer guten Hinrunde zuletzt nicht so rund. Sowohl gegen Frankfurt (1:4) als auch gegen die SGS Essen (1:2) ging das Team von Trainerin Theresa Merk als Verlierer vom Platz.
Aufstellung
Taktisch sah Stephan Lerch in seinem ersten Spiel als Cheftrainer der TSG-Frauen keinen Änderungsbedarf. Die Hoffenheimerinnen agierten wie gewohnt in einem 4-3-3. Personell nahm Lerch im Vergleich zur Partie gegen Meppen zwei Wechsel vor. Für Nicole Billa begann Melissa Kössler im Offensivzentrum, im Mittelfeld rückte Franziska Harsch für Gia Corley in die Anfangsformation.
Spielverlauf
Schon in der Anfangsphase bestimmte die TSG im Dreisamstadion das Spielgeschehen und erarbeitete sich so auch schnell die ersten guten Offensivaktionen. Richtig gefährlich wurde es erstmals nach einem Eckball (5.), keine zehn Minuten später verpasste Ereleta Memeti nach einem Konter die Führung. Aus elf Metern setzte die Ex-Freiburgerin das Leder an die Latte (13.) Die Hoffenheimerinnen blieben dominant und drängten den Sport-Club so über weite Strecken in seine Spielhälfte. Nach einer halben Stunde kamen die Gastgeberinnen durch Judith Steinert zu ihrem ersten guten Abschluss. Das bessere Team war aber weiterhin die TSG, Freiburg konnte nur wenige Nadelstiche setzen. Ohne Tore ging es schließlich in die Halbzeit.
Druckvoll startete die Lerch-Elf auch in die zweite Hälfte. Paulina Krumbiegel verpasste aber einmal mehr die Führung (50.). Anschließend kamen auch die Freiburgerinnen besser ins Spiel und es entwickelte sich ein offenes Duell. Viele zweite Bälle landeten nun beim Sport-Club, der das auch zu aussichtsreichen Offensivaktionen nutzte. Zwingende Torabschlüsse blieben aber Mangelware. Beiden Teams fehlte im Vorwärtsgang die letzte Präzision, sodass es in der Schlussphase schon nach einem torlosen Remis aussah. Melissa Kössler sorgte schließlich aber doch noch für einen Last-Minute-Sieg. In der letzten Spielminute feuerte die Angreiferin einen Abpraller aus 15 Metern wuchtig aufs Tor, SC-Torhüterin Lena Nuding hatte keine Abwehrchance.
Zitat des Spiels
Stephan Lerch: „Ich muss mich erstmal beruhigen, gerade die Schlussphase hatte es in sich. Aber am Ende nehmen wir natürlich sehr gerne heute drei Punkte mit. Die Begegnung war bis zum Ende sehr umkämpft. In der zweiten Halbzeit war es ein offenes Spiel, beide Mannschaften haben keine Kontrolle in die Partie bekommen. Dass wir dann kurz vor Schluss noch die Führung erzielen, war natürlich etwas glücklich. Aber aufgrund der ersten Hälfte war es unter dem Strich nicht unverdient. Wir haben von Anfang an viel Druck gemacht, haben Freiburg über lange Phasen hinten rein gedrängt. Wenn wir da das ein oder andere Tor erzielen, kriegen wir auch mehr Ruhe ins Spiel. Das haben wir versäumt, denn wir haben einige Möglichkeiten liegen gelassen. Nach der Pause war Freiburg deutlich mutiger, hat sich gut aus unserem Pressing herausgespielt und wir hatten so auch keinen Zugriff mehr."
Ausblick
Bevor im April eine zweiwöchige Liga-Pause wartet, stehen für die Hoffenheimerinnen noch zwei wichtige Duelle auf dem Programm. Am Sonntag (13 Uhr) empfängt die TSG das junge Team der SGS Essen im Dietmar-Hopp-Stadion, eine Woche später (Samstag, 1. April, 13 Uhr) gastiert das Team von Stephan Lerch zum richtungsweisenden Spiel um die Champions League-Qualifikation bei Eintracht Frankfurt.
Schema
Aufstellungen:
TSG Hoffenheim: Tufekovic – Linder, Bühler, Specht, Naschenweng – Dongus, Harsch (73. Corley), Hagel (90. De Caigny) - Krumbiegel (73. Billa), Kössler (90. Leimenstoll), Memeti (90. +1 Diehm)
SC Freiburg: Nuding - Karl, Stegemann, Steuerwald, Müller - Felde, Minge, Kayikci (84. Xhemaili) - Steinert (84. Schasching), Hoffmann (80. Kolb), Vojtekova (62. Bouziane)
Tor: 0:1 Kössler (90.)
Schiedsrichterin: Mirka Derlin
Zuschauerzahl: 1823
Der Spielfilm
Starker Start!
Die TSG startet dominant! Eine Ecke von Katharina Naschenweng verlängert Janina Minge aus dem Getümmel mit dem Kopf aufs eigene Tor, doch Ereleta Memeti verhindert auf der Linie die frühe Führung. Freiburg klärt.
Memeti an die Latte
Das gibt es nicht! Das muss die Führung sein. Nach einem Einwurf der Freiburgerinnen in der TSG-Hälfte schaltet Paulina Krumbiegel schnell um und schlägt den Ball in den Lauf von Melissa Kössler, die sich mit viel Tempo gegen Greta Stegemann durchsetzt. Von der rechten Seite legt die Angreiferin nochmal quer zur völlig freistehenden Ereleta Memeti, die den Ball vom Elfmeterpunkt aber nur an die Querlatte schiebt.

Wieder die TSG
Klares Chancenplus für die Hoffenheimerinnen: Paulina Krumbiegel steckt durch zu Melissa Kössler, die den Ball an SC-Schlussfrau Lena Nuding vorbeispitzeln kann. Das Leder landet vor den Füßen von Sarai Linder, deren Schuss aufs leere Tor in höchster Not von Marie Müller geklärt wird.
Chance für Steinert
Glück gehabt! Im Spielaufbau verliert Michaela Specht den Ball an Ex-Hoffenheimerin Judith Steinert, die aus gut 20 Metern abzieht. Der Heber über die weit vor den Tor stehende Martina Tufekovic geht knapp rechts vorbei.
Gefährliche Szene im SC-Strafraum
Paulina Krumbiegel läuft Greta Stegemann aggressiv an, die Innenverteidigerin will das Leder wegschlagen, doch die Hoffenheimerin kann blocken. Der Ball springt allerdings knapp links vorbei.

Guter Schuss von Krumbiegel
Chantal Hagel erobert auf der linken Seite stark den Ball und flankt direkt in den Sechzehner. Dort legt sich Paulina Krumbiegel das Leder nochmal zurecht, schießt aus zwölf Metern aber wuchtig rechts am Tor vorbei.

Hagel glücklos
Katharina Naschenweng bringt den Ball einmal mehr von links in die Gefahrenzone. Dort steht Chantal Hagel bereit, trifft die Kugel aber nicht richtig. Auch im Nachsetzen kann die Hoffenheimerin das Spielgerät nicht aufs Tor bringen.
Kössler trifft!
JAAAA! Doch noch die Führung für die TSG! Gia Corley und Katharina Naschenweng bringen den Ball bis zum Strafraum, Nicole Billa versucht es aus halbrechter Position mit dem Abschluss. Der Schuss wird geblockt und der Ball landet vor den Füßen von Melissa Kössler, die aus 15 Metern direkt abzieht. Der wuchtige Abschluss schlägt in den Maschen ein - keine Chance für Nuding.

Daten & Fakten zum Spiel »
