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AKADEMIE
25.06.2018

WM-Serie (12/13): Manuel und die Furia Roja

Die 21. Fußball-Weltmeisterschaft zieht uns bis zum 15. Juli in ihren Bann. 32 Nationen kämpfen in Russland um den Titel. Wir fiebern mit, aber nicht nur mit der deutschen Elf. Auf achtzehn99.de präsentieren Spieler, Trainer und Mitarbeiter der TSG Akademie ihr Land. Zum Beginn des dritten Gruppenspieltages geht es heute im vorletzten Teil der Serie um Spanien. Vorgestellt von U12-Co-Trainer Manuel Sanchez.

DAS SAGT UNSER MANN

Obwohl in Deutschland geboren, drückt Manuel Sanchez bei der WM dem Heimatland seines Vaters die Daumen. „Ich habe eine enge Bindung zu Spanien“, sagt der Co-Trainer der U12, dessen väterliche Familie aus Málaga stammt und dessen voller Name Manuel Sanchez Jimenez lautet. „Ich bin oft in Andalusien im Sommerurlaub und besuche meine Familie“, so der 27-jährige Sportstudent, der auch als Werkstudent für den TSG AOK Campus arbeitet und noch beim FSV Bissingen in der Oberliga Fußball spielt.

An Spanien schätzt er vor allem die Küche, die Strände und Promenaden sowie die spanische Lebenseinstellung. Und natürlich den Fußball: „Die Spiele der Nationalmannschaft haben für mich auf jeden Fall einen besonderen Stellenwert und ich verfolge, wenn möglich, jedes einzelne.“

Zwei Spielern sieht Sanchez besonders gern zu. „Marco Asensio und Isco sind meine Lieblingsspieler. Asensio wegen seiner jungen, unerschrockenen und technisch herausragenden Qualitäten mit unglaublichem Tempo. Isco wegen seiner Eleganz und seinen technischen, kreativen Qualitäten auf engstem Raum.“

Aber auch vom Rest der Furia Roja – der Roten Furie, wie die spanische Auswahl genannt wird – hat Sanchez eine hohe Meinung. „Dieser Mischung aus extrem erfahrenen Spielern, die seit mehr als einem Jahrzehnt auf höchstem internationalen Niveau spielen, und jungen, hungrigen Spielern ist auf jeden Fall alles zuzutrauen.“

Er selber sieht seine Spanier gar als neuen Weltmeister: „Weil sie über einige der besten individuellen Spieler sowie ein starkes Kollektiv verfügen und die Gegner nicht so leicht Mittel finden werden, um diese Mannschaft zu stoppen.“ Auch gegen die Marokkaner, die nach zwei Niederlagen gegen den Iran und Portugal bereits keine Chance mehr auf das Erreichen des Achtelfinales haben, wird sich Spanien heute Abend durchsetzen, glaubt Sanchez: „Ich tippe auf ein 3:1 für Spanien, da ich denke, dass Marokko sich ordentlich von der WM verabschieden will und noch mal richtig Gas gibt, Spanien sich allerdings aufgrund der höheren Qualität letztlich verdient durchsetzt.“

DER WEG NACH RUSSLAND

Zehn Spiele, neun Siege – die starke Bilanz der Spanier in der WM-Qualifikation brachte der Furia Roja nicht nur das direkte Russland-Ticket. Sie unterstrich auch, dass die Spanier nach der enttäuschenden EM 2016 in Frankreich (Aus im Achtelfinale gegen Italien) und der schmachvollen WM 2014 in Brasilien (Vorrunden-K.o.) zurück in der Erfolgsspur sind.

In einer Gruppe mit Italien, Israel, Albanien, Mazedonien und Liechtenstein holten die Iberer nur beim 1:1 in Italien keine drei Punkte. Ansonsten gab es ausnahmslos Siege und insgesamt nur drei Gegentore. Auffallend war in der Quali die starke Bilanz von Mittelstürmer Diego Costa (Atlético Madrid), der in fünf Spielen fünf Mal traf. Gemeinsam mit David Silva (Manchester City), Isco (Real Madrid) und Álvaro Morata (Chelsea FC), der vom kurz vor dem WM-Start entlassenen Nationaltrainer Julen Lopetegui überraschenderweise nicht nominiert wurde, war Costa damit Toptorjäger der Furia Roja in der Qualifikation.

BEKANNTE NAMEN

Der spanische Fußball befindet sich derzeit in seiner absoluten Blütezeit. Nachdem die Nationalmannschaft der Iberer lange Zeit zwar meistens bei den großen Turnieren dabei war, aber seit dem EM-Titel 1964 nicht mehr in die Nähe eines Titels kam, setzte sie 2008 zu einer regelrechten Trophäenjagd an. Europameister 2008, Weltmeister 2010, Europameister 2012. Der spanischen Auswahl um die Ikonen Iker Casillas, Carles Puyol, Xavi, Xabi Alonso, Andrés Iniesta oder David Villa war vier Jahre lang nichts entgegenzusetzen.

Aus dem Weltmeisterkader von 2010 sind nun immer noch sechs Spieler dabei. Neben Torhüter Pepe Reina (SSC Neapel) sind dies das Weltklasse-Innenverteidigerduo Sergio Ramos und Gerard Piqué sowie die drei Mittelfeldspieler Sergio Busquets (FC Barcelona), Silva (Manchester City) und Iniesta (FC Barcelona, ab 2018/19 Vissel Kōbe). Mit Ausnahme von Reina sind auch bei Lopetegui-Nachfolger Fernando Hierro acht Jahre nach dem Titel von Südafrika alle WM-Helden gesetzt.

Das Angebot an spanischen Weltklassespielern ist zudem in den vergangenen Jahren nicht kleiner geworden. Torhüter David de Gea (Manchester United), die Außenverteidiger Jordi Alba (FC Barcelona) und Daniel Carvajal (Real Madrid) sowie die Mittelfeldspieler Isco (Real Madrid), Asensio (Real Madrid) oder Saúl Ñíguez (Altético Madrid) genügen allerhöchsten Ansprüchen und machen die Furia Roja zu einer der am stärksten besetzten Nationalmannschaften der Welt.

WM-HISTORIE

Ein vierter Platz beim Turnier in Brasilien 1950 war lange Zeit Spaniens größter WM-Erfolg. Spätestens im Viertelfinale war für die seit 1978 stets qualifizierten und häufig im erweiterten Favoritenkreis gehandelten Iberer Schluss. Und das trotz Spielern wie Emilio Butragueño, Míchel, José Antonio Camacho, Josep „Pep“ Guardiola oder Raúl. Doch dann kam die WM 2010.

In Südafrika verlor die Mannschaft von Trainer Vicente del Bosque zwar ihr Auftaktspiel gegen die Schweiz, doch mit Siegen gegen Honduras und Chile gewann die Furia Roja noch ihre Gruppe. In der K.o.-Runde reichten dann drei 1:0-Siege gegen Portugal, Paraguay und Deutschland, um ins Finale von Johannesburg einzuziehen. Und auch gegen die Niederlande hieß es am Ende 1:0 für Spanien – diesmal nach Verlängerung und durch das goldene Finaltor von Iniesta. Die WM in Südafrika war auch die Geburtsstunde des Tikitaka, des ewigen und extrem sicheren Kurzpassspiels, das fortan als das Nonplusultra im Weltfußball galt.

Nur vier Jahre nach dem Triumph von Johannesburg war der Zauber allerdings schon wieder verflogen. In Brasilien setzte es zum Auftakt in der Neuauflage des Endspiels von 2010 ein herbes 1:5 gegen die Niederlande. Auch im zweiten Gruppenspiel gegen Chile gab es eine Niederlage, womit bereits vor dem letzten Spieltag das vorzeitige Aus des Titelverteidigers perfekt war. Es war bei der 14. WM-Teilnahme der Spanier das fünfte Vorrundenaus.

FAKTEN

Verband
RFEF| Real Federación Española de Fútbol [Königlich-spanischer Fußballverband]

Gründung
1913

Spitzname der Nationalmannschaft
La Furia Roja („Die rote Furie“)

WM-Teilnahmen
14 | 1934, 1950, 1962, 1966, 1978, 1982, 1986, 1990, 1994, 1998, 2002, 2006, 2010, 2014

Größter WM-Erfolg
Weltmeister 2010

WM-Duelle gegen Deutschland
1966, Vorrunde, Spanien – BR Deutschland 1:2
1982, Zweite Finalrunde, Spanien – BR Deutschland 1:2
1994, Vorrunde, Spanien – Deutschland 1:1
2010, Halbfinale, Spanien – Deutschland 1:0

Trainer
Fernando Hierro (seit Juni 2018)

FIFA-Weltrangliste
8.

Große Klubs
Real Madrid, FC Barcelona, Atlético Madrid, Athletic Bilbao, Valencia CF, Sevilla FC

Aktueller Meister / Pokalsieger
FC Barcelona

Einwohner (Weltrangliste)
46,6 Millionen (30.)

Fläche
505.370 Quadratkilometer (Verhältnis zu Deutschland 1,5:1)

Ergebnisse und Termine
Fr., 15.06., 20 Uhr: Portugal – Spanien 3:3
Mi., 20.06., 20 Uhr: Iran – Spanien 0:1
Mo., 25.06., 20 Uhr: Spanien – Marokko [Kaliningrad]

Alle Zeiten MESZ.

Weitere Teile der WM-Serie

1 Russland [Nick Breitenbücher]
2 Marokko [Yanis Outman]
3 Island [Lukas Petersson]
4 Serbien [Marjan Petković]
5 Schweden [Filston Mawana]
6 Japan [Patrick Hey]
7 Portugal [Gilson Pereira]
8 Nigeria [Benjamin James]
9 Belgien [Amadou Onana] 
10 Polen [Paul Tolasz]
11 England [Nicolas Wähling] 

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