Vor #SCFTSG: "Gute Fußballer sind unangenehm"
JULIAN NAGELSMANN ÜBER...
... den Gegner:
Der SC Freiburg ist eine gute Mannschaft mit einem sehr guten Trainer. Christian Streich macht dort tolle Arbeit und ich schätze ihn sowohl als Trainer als auch als Mensch, der immer eine klare Meinung hat. Nicht nur zum Fußball, sondern auch zum Weltgeschehen. Sein Team ist taktisch sehr variabel und er orientiert die Ausrichtung oft am Gegner. Zudem hat er im Kader eine gute Mischung aus jungen, hungrigen und erfahrenen Spieler, die alle eine sehr hohe Qualität haben. Sie haben viele gute Zocker, gute Fußballer - das ist unangenehm. Dazu kommt, dass sie giftig und gallig sind und im Stadion eine besondere Atmosphäre herrscht. Ich denke, sie könnten sogar noch mehr Punkte haben.
... das Personal:
Jeremy Toljan hat in dieser Woche voll und gut trainiert. Er ist deutlich weiter als vor einer Woche und eine echte Alternative. Ansonsten werden uns die Spieler fehlen, die auch schon gegen Ingolstadt nicht einsatzbereit waren: Mark Uth, Lukas Rupp, Pavel Kaderabek und Fabian Schär. Fabi und Lukas sind von diesen Vieren schon weiter. Ich hoffe, dass sie in der kommenden Woche ganz oder zumindest teilweise ins Mannschaftstraining einsteigen können. Bei Mark und Pavel wird es eher noch etwas länger dauern. Pavel hat doch einen größeren Faserriss in der Wade und kann aktuell nur laufen. Bei Mark müssen wir aufgrund des Einrisses im Knorpel vorsichtig sein.
... die sportliche Situation I:
Gegen ein 6:1 wie in Barcelona am Mittwochabend hätte ich nichts, Christian Streich aber wahrscheinlich auch nicht. Das Spiel am Samstag muss gar nicht verrückt werden, wenn es ein schönes Spiel wird, reicht das schon.
... die sportliche Situation II:
Wir wollen in den restlichen Spielen dieser Saison das festigen, was wir bisher gezeigt haben. In der Offensive haben wir noch ein paar Schritte zu gehen. Zuletzt haben wir es wieder besser gemacht, aber wir hatten in der Rückrunde auch schon einige Spiele mit sehr viel Ballbesitz, der keinen Zweck hatte. Es war Ballbesitz um seiner selbst Willen. Da müssen wir wieder zielstrebiger agieren. Zudem müssen wir uns bei der Balleroberung direkt nach einem Ballverlust verbessern. Wir müssen situativ zielstrebiger sein und Überzahlen besser ausspielen, wenn es das Spiel hergibt. Wir gehen dann noch zu oft in kontrollierten Ballbesitz über oder eben nicht, wenn wir schon führen. Da gibt es Entwicklungspotenzial.
DIE BISHERIGEN DUELLE:
Nach 13 Bundesliga-Duellen ist die Bilanz zwischen Hoffenheim und Freiburg völlig ausgeglichen. Beide Teams konnten jeweils drei Siege verbuchen, sieben Mal wurden die Punkte geteilt. Gegen kein anderes Team spielte "Hoffe" so häufig Unentschieden. Die jüngere Vergangenheit spricht für die TSG - seit September 2012 hat Hoffenheim gegen den SCF nicht mehr verloren. Seither gab es vier Remis und zwei Siege. Auch das bisher letzte Duell gewann das Team von Julian Nagelsmann - in der Hinrunde trafen Sandro Wagner und Andrej Kramaric beim 2:1-Erfolg.
DIE FORM DES GEGNERS:
Freiburg sammelt fleißig Punkte, lag seit Beginn der Saison in der Tabelle nie schlechter als Rang zwölf. Seit dem 16. Spieltag ist der Tabellenplatz sogar einstellig. Zuletzt gab es sieben Punkte aus fünf Partien, inklusive eines Sieges bei Eintracht Frankfurt am vergangenen Spieltag. Die Mannschaft von Trainer Christian Streich läuft absolut rund.
DAS SCHLÜSSELDUELL:
Die TSG hat den Ball gerne am Fuß, die TSG kontrolliert gerne das Spiel, hat viel Ballbesitz und versucht fußballerisch dominant aufzutreten. Aber, die TSG kann auch ganz anders. Das Team von Julian Nagelsmann gehört zu den Mannschaften der Liga, die am genauesten flankt, sie hat schon zehn Kopfballtore erzielt und gewinnt 52,1 Prozent ihrer Luftzweikämpfe. Gegen Freiburg hat die TSG also einen deutlichen Vorteil in der Luft: denn, der SCF gewinnt lediglich 47,3 Prozent seiner Luftzweikämpfe und hat erst zwei Kopfballtore erzielt.