Sophie Howard: „Es bringt nichts, ewig zu hadern“
Hallo Soph, am Sonntag seid ihr mit einer Niederlage gegen Potsdam in die neue Saison gestartet. Wie gehst du damit um?
Sophie Howard: Am Montag war ich noch ziemlich enttäuscht und habe mich geärgert, auch darüber wie wir verloren haben. Das ist ja normal. Wir wollen die Leistung und die Niederlage nicht vergessen, sondern versuchen sie aufzuarbeiten. Unser Fokus liegt ganz klar auf dem nächsten Spiel. Wir sind uns in der Mannschaft alle einig, dass es nichts bringt, noch ewig zu hadern.
Die Titelfavoriten VfL Wolfsburg und Bayern München haben am ersten Spieltag Punkte liegen lassen. Waren die Ergebnisse schon richtungsweisend?
Howard: Das Spiel zwischen München und Freiburg habe ich im Fernsehen verfolgt. Das Unentschieden war ein gerechtes Ergebnis. Das zeigt, dass die Liga ausgeglichener ist und dass einige Mannschaften gut mit den Top-Teams mithalten können. Die Saison wird für Wolfsburg und München kein Selbstläufer, auch wenn sie die Titelfavoriten sind. Mit Freiburg und Sand hatten sie zum Auftakt aber auch gute Gegner.
Für dich ist es nach deinem dreijährigen Aufenthalt in den USA das zweite Jahr bei der TSG. Letzte Saison hast du außer aufgrund einer Gelb-Sperre in jedem Spiel in der Startelf gestanden. Hast du damit bei deiner Rückkehr gerechnet? Wie schaust du der neuen Saison entgegen?
Howard: Mir war von Anfang an klar, dass der Konkurrenzkampf in der Abwehr sehr groß ist. Letztendlich bin ich natürlich zufrieden, dass ich so viel gespielt habe. Ich habe mich immer wieder reingehängt, um mich zu beweisen. Letzte Saison haben wir oft mit einer Dreierkette gespielt, da gab es drei Plätze für Verteidigerinnen. Wenn wir jetzt auf Viererkette umstellen, fällt eine Position weg. Ich fühle mich in der Viererkette wohl und will natürlich auch diese Saison wieder auf dem Platz stehen. Am Ende entscheidet der Trainer, wer spielt. Ich selbst kann nur immer wieder Vollgas geben.
Am Sonntag geht es für dich und deine Mannschaft zur SGS Essen. Die letzten fünf der insgesamt sechs Aufeinandertreffen habt ihr gewonnen. Wie siehst du eure Chancen, am Wochenende einen Dreier einzufahren?
Howard: Es ist gefährlich zu sagen, dass Essen uns besonders liegt, nur, weil wir die letzten Male gewonnen haben. Jedes Spiel beginnt beim Null zu Null. Es ist eine neue Saison, Essen hat neue Spielerinnen und einen neuen Trainer. Es tut gut zu wissen, dass ein Sieg möglich ist, weil wir die Duelle schon oft gewonnen haben. Das sollte uns zwar Mut geben, uns aber nicht übermütig machen. Essen ist sehr spielstark und man darf sie nicht spielen lassen. Das ist uns in der Vergangenheit gut gelungen, aber nur, wenn wir unsere Stärken abrufen, kann es auch am Sonntag klappen.
Auf die Partie in Essen folgt eine Länderspielpause. Freust du dich auf das spielfreie Wochenende? Verfolgst du die EM-Qualifikation?
Howard: Am liebsten würde ich jedes Wochenende spielen. Aber wir können natürlich von einer Pause profitieren, um weiter an einigen Punkten zu arbeiten. Zudem kann man richtig Vollgas geben, wenn am Wochenende kein Spiel ansteht. Natürlich interessiere ich mich für die anstehenden EM-Quali-Spiele, vor allem, weil mit Dóra (Dóra Zeller), Nici (Nicole Billa), Mosi (Martina Moser) und Tini (Kristin Demann) gleich vier Spielerinnen für ihre Nationen auflaufen. Ich drücke den Mädels von zuhause die Daumen!
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