Interview Wolfgang Heller (U14): Drei Meisterschaften in drei Jahren

Wolfgang, vor drei Jahren hast Du mit der U14 noch in der Landesliga Rhein-Neckar gespielt. Es folgten zwei Aufstiege und nun erneut die Meisterschaft. Wie erklärst Du diese beeindruckende Bilanz?

Ich bin jetzt insgesamt sechs Jahre hier, und die Strukturen haben sich seitdem enorm entwickelt. Unsere Sichtungsmaßnahmen werden immer besser, wir haben das Training umgestellt und der Philosophie angepasst, die wir uns auf die Fahnen geschrieben haben. Letztendlich ist aber der Wille der Jungs maßgebend gewesen, etwas für sich und das Team erreichen zu wollen.

Und trotzdem kam doch der Durchmarsch überraschend?

Dass wir auf Anhieb Oberliga-Meister werden, war nicht zu erwarten, zumal wir viele Verletzte zu beklagen hatten. Dafür sind dann andere in die Bresche gesprungen, die ihre Sache gut gemacht haben. Es hat jeder seine Chance bekommen, ich will aus der Truppe auch niemanden herausheben.

Welche Faktoren führten zu diesem Erfolg?

Die Ausgeglichenheit im Kader. Wir waren in jedem Mannschaftsteil ohne Schwachstelle, haben sehr kompakt gespielt und waren trotzdem offensiv. Im Aufbau haben wir eine gute Mischung gefunden und so gespielt, wie wir eben spielen wollen. Unsere Neuzugänge haben sich schnell integriert, es hat alles gepasst. Wir haben nicht nur die wenigsten Niederlagen kassiert, sondern auch die meisten Tore erzielt, die wenigsten bekommen – und waren die fairste Mannschaft. Über die gesamte Runde gesehen haben wir sieben, acht Mal einen Rückstand gedreht. Auch das ist eine Qualität.

Um ein Haar hättest Du sogar mit weißer Weste gefeiert, aber am vorletzten Spieltag hat es die U14 beim Tabellenzweiten erwischt. Wie sehr ärgert Dich das?

Wir hätten an dem Tag mit einem Unentschieden schon die Meisterschaft feiern können. Die Niederlage in Mannheim hatte aber auch etwas Gutes: Wir haben aus ihr gelernt und am letzten Spieltag gegen Heidenheim wieder schneller umgeschaltet und weniger gebolzt…

… und mit einem 4:0 alles klar gemacht. Wann hast Du gewusst, dass ihr den Titel holt?

Vor dem Spiel in Mannheim haben wir überragende Partien gegen den SC Freiburg und den VfB Stuttgart abgeliefert. Und wir haben uns trotz einiger Ausfälle weiter gesteigert.

Hat es die Meisterfeier getrübt, dass die U14 gar nicht aufsteigen darf? Als zweite Mannschaft muss sie eine Klasse unter der ersten bleiben…

Die Jungs interessiert das überhaupt nicht, sie kommen ja ohnehin in die U15 und spielen dann in der Regionalliga – egal, welchen Platz sie in der Oberliga belegt haben. So gehen sie wenigstens mit breiter Brust hoch.

Und persönlich? Rein tabellarisch kann es ja nur noch schlechter werden… Woher nimmst Du die Motivation für die kommende Runde?

Ich will jedes Spiel gewinnen. Außerdem messe ich mich nicht an der Tabelle. Die Jungs sollen alles geben und nach vorne kommen.

Der U14-Kader 2011/12:

TOR

Paul Kruse, Pascal Lindenfelser

ABWEHR

Marius Bentheimer, Jonas Düll, Kan Leonce Kouadio, Nico Königsmann, Daniel Mühlbauer, Maximilian Neck, Justin Rehberger

MITTELFELD

Selim Aksuoğlu, Aaron Augustin, Dennis Geiger, Gaetano Giordano, Yunus Güder, Pasqual Pander, Theodoros Politakis

ANGRIFF

Daniele Cardinale, Furkan Çevik, Nico Franke, Cedric Massoth, Meris Skenderović