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FRAUEN
21.05.2012

Frauen II: Hoffenheim ist Oberligameister

Kaum ein Trainer, Verantwortlicher oder eine Spielerin hatte mehr an den Aufstieg in die Regionalliga geglaubt. Am 22. und letzten Spieltag der Oberliga Baden-Württemberg passierte dann aber doch das Unerwartete. Beim TV Derendingen sicherte sich Hoffenheim einen 2:1 (0:0)-Sieg und verdrängte den Karlsruher SC dank des besseren Torverhältnisses vom ersten Platz.

Die Spielerinnen konnten ihr Glück nicht fassen. Nicht, als Derendingen ihnen zum Aufstieg gratulierte und auch, als ihnen die Meisterschaftsurkunde überreicht wurde, blickten viele noch ungläubig drein. „Der KSC ist doch Meister“, lauteten die Worte vieler Spielerinnen. Anders als Derendingen und auch Karlsruhe selbst, wusste Hoffenheim bis nach Abpfiff nicht, dass die Karlsruherinnen ein Spiel am grünen Tisch verloren hatten. Damit wurde der Siegtreffer durch Leonie Keilbach in der Nachspielzeit beim TV Derendingen noch wertvoller. In der 94. Minute gelang der eingewechselten Keilbach das 2:1, nachdem Kristina Joisten die 1:0-Führung von Derendingen aus der ersten Halbzeit in der 70. Minute ausgeglichen hatte. Ein Unentschieden hätte Hoffenheim nicht gereicht, mit dem Sieg zogen sie in der Tabelle aber nach Punkten mit Karlsruhe gleich. Am Ende entschied das um neun Treffer bessere Torverhältnis über die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga.

Während der KSC sein Spiel beim SC Unterzeil-Reichenhofen mit 3:1 gewann – einmal mehr souverän – tat sich Hoffenheim in Derendingen schwerer. Der TVD, der eine tolle Saison als Aufsteiger auf einem sehr guten dritten Platz beendete, kam gut ins Spiel und hielt gegen die offensiv ausgerichteten Hoffenheimerinnen von Beginn an dagegen. In der ersten Hälfte sahen die Zuschauer noch keine Tore, aber ein deutliches Chancenplus der Gastgeberinnen, die mehrfach gefährlich vor dem Tor von 1899-Keeperin Nicole Vuk auftauchte. Hoffenheim selbst hatte seine besten Möglichkeiten nach Distanzschüssen, die aber alle nicht das Ziel fanden.

Überraschende Meisterfeier

Der Führungstreffer gelang Derendingen aber erst nach der Pause. Ein schnell ausgeführter Freistoß überraschte die Hoffenheimer Defensive. Tina Wurster tauchte allein vor Vuk auf und schob den Ball zum 1:0 über die Linie (55.). Hoffenheim hätte mit diesem Spielstand keine Chance gehabt, den KSC noch einzuholen, kämpfte sich trotz des Rückstandes aber zurück in die Partie. In einer spannenden Partie legte Hoffenheim in den zweiten 45 Minuten eine Schippe drauf, hatte jetzt deutlich mehr Ballbesitz und erarbeitete sich zahlreiche Torchancen. 20 Minuten vor dem Ende, als Kristina Joisten nach einem Alleingang den Ausgleich erzielte, setzten die Gäste alles auf eine Karte. Derendingen kam nur noch vereinzelt vor das Hoffenheimer Gehäuse, die Gäste erspielten sich Chance um Chance, das Tor ließ aber auf sich warten. An der Seitenlinie waren Trainer und Spielerinnen sichtlich nervös und hofften auf den erlösenden Treffer. Dieser fiel dann auch noch: in der Nachspielzeit erlöste die eingewechselte Leonie Keilbach die gesamte Mannschaft, als sie den Ball nach einem Pass der ebenfalls eingewechselten Laura Bertsch zum 2:1-Siegtreffer über die Linie schob (94.).

Bis das Trainerteam und die Spielerinnen den Triumph realisiert hatten und die Abschlusstabelle im Internet kein schlechter Scherz war, dauerte es einige Minuten. Erst als ein Vertreter des Baden-Württembergischen Fußball-Verbands auf den Platz kam, die Meisterschale überreichte und die Angelegenheit mit dem Karlsruher SC aufklärte, wurde dem Team bewusst, dass die Oberliga Geschichte ist. Der Jubel kannte anschließend keine Grenzen mehr. Das Trainerteam wurde mit Sekt überschüttet, musste im Derendinger Bach baden und die Spielerinnen sangen, grölten und feierten den Aufstieg in die Regionalliga. „Wir sind überglücklich“, war alles, was das Trainerteam Lena Forscht und Marco Göckel los werden wollte – mehr musste auch nicht gesagt werden.

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