Frauen: Guter Auftritt im vorletzten Test
Unter Flutlicht und dem harten, fast eisigen und rutschigen Rasen, begann die Partie für die Gastgeberinnen zunächst mit Defensivarbeit. Sand begann sehr aggressiv, stand hoch und setzte Hoffenheim früh unter Druck. Immer wieder kamen die Südbadenerinnen so zu Ballgewinnen und schalteten schnell in die Offensive um. Die neu formierte Innenverteidigung um Selina Hünerfauth und Stefanie Zinner (Sophie Howard ist die ersten zwei Spiele aufgrund einer Rot-Sperre gesperrt) wehrte die Angriffswellen aber weitestgehend ab. Einzig ein Pfostenschuss der Gäste sorgte für Gefahr vor dem Hoffenheimer Tor. In die andere Richtung tat sich Hoffenheim mit erfolgsversprechenden Offensivaktionen zunächst schwer. Die Versuche, Sand per Kurzpassspiel zu bezwingen, scheiterten. Die einzige Möglichkeit in dieser Phase hatte Sabine Stoller, die mit Ball die linke Seite überwand, ihr Abschluss ging aber knapp am Tor vorbei.
Der Zweitligist stellte sein Spiel ab sofort um und wollte die Sander Abwehr mit langen Bällen überwinden. Es war das richtige Mittel, denn die gegnerische Defensive stand sehr hoch und Stephanie Breitner sowie Sabine Stoller, Jennifer Schlee und Annika Eberhardt hatten nach den präzisen Bällen aus dem Mittelfeld immer wieder viel Platz auf den Außenbahnen. Sand wurde mehr und mehr in die Defensive gezwungen und nach einem Eckball von Theresa Betz das erste Mal bezwungen. Die Hereingabe an den langen Pfosten erwischte Breitner mit dem Knie, Eberhardt musste das Leder dann nur noch über die Linie drücken. Nur kurze Zeit später sorgte eine Ballstafette über drei Stationen für das 2:0. Janina Meißner bediente Eberhardt, die den Ball drei, vier Meter vor sich her trieb, ihn dann perfekt durch die Schnittstelle der Abwehr auflegte und Schlee zum 2:0 verwandelte. Bei den Gästen war der Knick im Spiel nun deutlich zu sehen, von der Anfangsaggressivität war kaum noch etwas zu erkennen und noch vor der Pause gelang Hoffenheim der dritte Treffer. Dieses Mal führte Betz eine Ecke kurz aus. Meißner legte auf Betz zurück und die 24-Jährige zirkelte den Ball mit rechts ins lange Eck.
1899 kontrolliert Spiel und Gegner
Zur zweiten Halbzeit brachte Trainer Jürgen Ehrmann acht frische Kräfte. Am Spielverlauf änderte sich nur wenig. Hoffenheim bestimmte das Spielgeschehen, Sand konnte sich kaum mehr aus der eigenen Hälfte befreien. Das Kurzpassspiel griff jetzt wieder besser und die Gastgeberinnen erspielten sich zahlreiche gute Möglichkeiten. Immer wieder wurde auch der Weg über die beiden Flügel gesucht. Das 4:0 entstand jedoch aus dem Mittelfeld. Jana Gramlich bediente Breitner mit einem gefühlvollen Lupfer im Strafraum. Breitner zog direkt ab und belohnte ihre gute Leistung mit dem vierten Tor. Dann erklärte Sand kurz und knapp, was Effektivität ist: Nach einem Fehler in der Vorwärtsbewegung Hoffenheims überbrückte Sand das Mittelfeld und die Abwehr mit einem langen Ball, der Weg aufs Tor war frei und mit einem trockenen Linksschuss landete das Leder zum 1:4 im Tor.
Der Gegentreffer konnte der Spielfreude Hoffenheims nichts antun, Kristin Götz, Chantal Fuchs und ein Eigentor der Gäste sorgten für die Tore fünf, sechs und sieben. Götz nagelte den Ball Vollspann unter die Latte, Fuchs schob den Ball nach einer guten Flanke von der rechten Seite und einem nicht gut geklärten Kopfball über die Linie. Beim Eigentor zum 7:1 grätschte eine Sander Verteidiger in die flache Hereingabe von Götz, der Ball kullerte ins Tor. Am Ende freute sich Hoffenheim zu Meißners 17. Geburtstag über einen verdienten Testspielerfolg. Das Trainergespann war mit der Leistung der Mannschaft zufrieden und hat nun noch einige Tage Zeit, um an Feinheiten zu feilen.
Bevor Hoffenheim im ersten Pflichtspiel des Jahres beim FV Löchgau antritt, steht noch ein Vorbereitungsspiel auf dem Programm. Am Sonntag, 26. Februar, spielen die Kraichgauerinnen bei Eintracht Wetzlar, dem Drittplatzierten der Regionalliga Süd. Anstoß zur Partie in Wetzlar ist um 14 Uhr.
1899 Hoffenheim: Tufekovic, Weiss, Eberhardt, Stoller, Breitner, Rauschenberger, Zinner, Hünerfauth, Meißner, Schlee, Betz – ab 46. Minute: Vuk, Fuchs, Gramlich, Hafke, Schneider, Pankratz, Howard, Götz