Frauen: Hoffenheim scheitert im Achtelfinale
Hoffenheim hatte sich viel vorgenommen und wollte den Tabellenletzten der ersten Bundesliga ärgern. Doch das Vorhaben ließ sich nicht so leicht umsetzen wie gewünscht. Zum einen konnte 1899 nicht an die Leistung der vergangenen Woche gegen den 1. FC Köln anknüpfen, zum anderen hatte Bad Neuenahr Celia Okoyino da Mbabi in ihren Reihen. Die Nationalspielerin schoss Hoffenheim quasi im Alleingang aus dem Wettbewerb, denn sie erzielte alle drei Tore für ihr Team. 1899 begann keineswegs schlecht und kam gut in die Partie. „Wir haben gut begonnen, das Spiel dann aber aus der Hand gegeben“, sagte Jürgen Ehrmann später. Und tatsächlich: das 0:1 in der 26. Minute brachte einen kleinen Bruch in das Spiel der Hoffenheimerinnen. Nach einer Flanke von der linken Seite kam da Mbabi am Fünfmeterraum zum Kopfball. Kristina Kober lenkte den Ball noch an die Latte, von dort sprang dieser aber hinter die Linie. Es war nicht die erste Chance des Bundesligisten. Da Mbabis Volleyschuss kurz nach dem Anpfiff flog knapp über das Tor, ein Kopfball von Ramona Petzelberger verfehlte das Ziel nur um wenige Zentimeter. Auf der anderen Seite hatte Hoffenheims auffälligste Akteurin, Christine Schneider mit einem Distanzschuss die erste Möglichkeit für die Gäste. Diesen parierte Torhüterin Almuth Schult aber. Auch Janina Meißner prüfte die Torhüterin der Gastgeberinnen mit einem Schuss aus der zweiten Reihe. Nach dem Gegentreffer wirkte Hoffenheim unsicher, viele unnötige Ballverluste luden Bad Neuenahr zu Chancen ein. Dennoch war die Möglichkeit zum 1:1 da. Als Kristin Götz den Ball direkt zu Claire Savin weiterleitete, fand die sich alleine vor dem gegnerischen Tor wieder, aber Schult vereitelte den Ausgleich. Zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt fünf Minuten vor der Pause gelang dem Bundesligisten das 2:0. Vor allen Dingen für Kober war das zweite Gegentor ärgerlich, denn die 22-Jährige hatte zuvor im Eins gegen Eins toll reagiert. Danach bekam Hoffenheim den Ball aber nicht aus dem 16er und da Mbabi staubte aus elf Metern zum 2:0 ab.
Die „überragende Spielerin“ entscheidet die Partie
Trotz des Zwei-Tore-Rückstands gelang Hoffenheim ein guter Start in die zweiten 45 Minuten. „Die zweite Halbzeit konnten wir offener gestalten“, sagte Ehrmann und auch Bad Neuenahrs Trainer Colin Bell erkannte: „Unsere zweite Hälfte war nicht mehr so flüssig.“ Die erste Möglichkeit hatte wieder Bad Neuenahr und erneut war es da Mbabi, die ihre fußballerischen Qualitäten mit einem Seitfallzieher zeigte. Zu unplatziert landete dieser aber genau in den Armen von Kober. Das Spiel verlagerte sich ins Mittelfeld, allzu viele Strafraumaktionen gab es nicht mehr. Savin hatte aber einmal mehr die Gelegenheit, den Anschlusstreffer für 1899 zu erzielen. Nach einem langen Ball wollte sie das Leder ins Tor lupfen, der Versuch ging aber einige Meter am Tor vorbei. Als in der 69. Minute das 3:0 fiel, war die Partie entschieden. Sophie Howard war in den Augen von Schiedsrichterin Marija Kurtes im Strafraum zu hart eingestiegen. Es gab Elfmeter für Bad Neuenahr, den da Mbabi souverän und ohne Abwehrchance für Kober verwandelte. Der Treffer zum 3:1 für Hoffenheim in der 76. Minute kam zu spät, um sich noch in die Verlängerung zu retten. Schneider staubte aus acht Metern ab. Die Kraichgauerinnen müssen also weiterhin auf den Einzug ins Viertelfinale warten. „Der Sieg ist insgesamt verdient. Mit ihrer überragenden Spielerin hat Bad Neuenahr die Tore gemacht. Trotzdem bin ich nicht unzufrieden“, lautete das Fazit von Trainer Ehrmann. Sein Gegenüber Colin Bell war in erster Linie über eine Sache froh: „Ich freue mich, dass wir endlich mal ein Spiel gewonnen haben. Der Sieg tut der Mannschaft gut. Wir sind gut ins Spiel reingekommen, hatten gute Chancen und haben schöne Tore erzielt. Über das Gegentor ärgere ich mich, aber für das Team ist es wichtig, endlich mal wieder ein Erfolgserlebnis zu haben.“