JUNIORINNEN
21.05.2025

Weber: „Fleiß, Disziplin und hervorragende Trainingsmentalität"

Eine starke erste Saison in der Regionalliga Süd endet für die U20 der TSG Hoffenheim auf dem zweiten Tabellenplatz. Im Interview blickt Cheftrainer Rico Weber auf die Spielzeit zurück, ordnet das Abschneiden seiner Mannschaft ein und zieht ein abschließendes Fazit.

Hi Rico, lass uns auf die gerade zu Ende gegangene Saison zurückblicken. Kannst du eure Gefühlslage vor der Spielzeit beschreiben?

Wir hatten, wie in der U20 üblich, relativ viele Veränderungen im Kader. Zusätzlich war da dann natürlich auch die große Ungewissheit über die neue Liga, wir wussten nicht, was uns erwartet und wo wir stehen werden. In der Vorbereitung haben wir aber schnell zueinander gefunden, sodass wir gut starten konnten.

Aus welcher Position seid ihr in die Saison gestartet und welche Ziele hattet ihr euch gesetzt?

Nach einer sehr, sehr harten Saison 2023/24 war die Frage Wie gut sind wir eine Liga tiefer?" Wir sind schon davon ausgegangen, dass wir eine gute Rolle spielen können, weil wir auch in der zweiten Liga nicht komplett unterlegen waren. Zu Saisonbeginn haben wir viele Spielerinnen aus der vorherigen U17 dazubekommen, bei denen es spannend zu sehen war, wie sie sich in das bestehende Konstrukt integrieren. Wenn derart viele junge Spielerinnen in eine Mannschaft rutschen, sorgt das erstmal für Veränderung. Davon haben wir es schließlich abhängig gemacht, wie wir in der Liga abschneiden können. Für uns war im Anschluss relativ schnell klar, dass wir unter den ersten drei Mannschaften stehen wollen. Das Wort Aufstieg haben wir jedoch eigentlich nie in den Mund genommen und uns auch darüber nicht definieren wollen.

Nach dem abschließenden Spieltag beendet deine Mannschaft die Saison auf dem zweiten Tabellenplatz: 19 Siege bei zwei Unentschieden und nur einer Niederlage, dabei ein Torverhältnis von 81:20 (+61). Wie zufrieden seid ihr mit dieser Bilanz?

Es war eine herausragende Leistung der Spielerinnen, die wir vor der Saison in diesem Ausmaß nicht erwartet hatten. Gerade auch so eine Konstanz am Ende hinzulegen und seit dem Hinspiel gegen Stuttgart kein Spiel mehr zu verlieren, ist für eine derart junge Truppe außergewöhnlich. Dementsprechend muss ich ein ganz großes Kompliment an die Mannschaft aussprechen.

Gab es Momente, sowohl sportlich als auch zwischenmenschlich im Team, die entscheidend für den Saisonverlauf waren?

Ich glaube, die Saisonvorbereitung war sehr prägend. Wir hatten sehr intensive Tage im Trainingslager, dann aber auch das U20-Turnier in Leipzig, das wir gewinnen konnten. Das sind Momente, die eine Mannschaft zusammenschweißen und Selbstbewusstsein schaffen. In den ersten Saisonspielen mussten wir dann aber auch regelmäßig Widerstände überwinden, woraus die Mannschaft viel Stärke gezogen und gelernt hat, aus schwierigen Phasen herauszukommen.

Welche bemerkenswerten Entwicklungsschritte hat deine Mannschaft in dieser Saison gemacht und in welchen Bereichen war sie vielleicht nicht ganz an dem Punkt, an dem du sie gerne gehabt hättest?

Ich glaube, die Entwicklung ist auf vielen Ebenen passiert. Gerade weil so viele junge Spielerinnen zur Mannschaft gestoßen sind, waren es auch Entwicklungen im persönlichen Bereich, die durchlaufen wurden. Ich sehe ganz viele Spielerinnen, mit denen man heute auf andere Weise arbeiten und umgehen kann als das noch zu Beginn der Saison der Fall war. Wenn man darüber hinaus auf die Statistiken blickt, haben wir in der Rückrunde sehr gut gegen den Ball gearbeitet und nur wenige Gegentore bekommen. Das ist für eine junge Mannschaft nicht selbstverständlich! Dementsprechend sind wir dort ebenfalls einen Schritt nach vorne gegangen, was aber auch an unserem Spiel mit dem Ball zu tun hatte. Wir sind dominater geworden, haben den Ball besser laufen lassen und waren bei seinem Verlust direkt im Gegenpressing. Es war also eine sehr vielschichtige Entwicklung. Wenn ich bewerten müsste, wo noch ein wenig gefehlt hat, dann wären es Themen wie der entscheidende Kontakt im Strafraum, die passende Abschlusssituation zu finden oder die Mitspielerin mit einer passenden Flanke zu bedienen. Das sind technische Details, mit denen wir noch genauer und präziser sein können, um aus unserem spielbestimmenden Auftreten noch mehr Profit schlagen zu können.

In der ersten Saison in der Regionalliga Süd hat es nicht zum direkten Wideraufstieg in die zweite Bundesliga gereicht, obwohl ihr unbestreitbar ein absolutes Spitzenteam wart. Wie blickst du nach der Saison auf die Liga und wo lagen die hauptsächlichen Gründe, dass es mit dem Aufstieg nicht geklappt hat?

Die Liga hat uns uns über lange Zeit sehr gut getan hat, weil wir uns mit Ball einfach ausprobieren und auch mal Fehler machen konnten, die verziehen wurden. Gegen Ende war sicherlich das eine oder andere Spiel dabei, das wir uns herausfordernder gewünscht hätten. Aufgrund der guten Entwicklung der Mannschaft ist es jedoch auch nicht negativ zu sehen, wenn Spiele deutlich in unsere Richtung gehen. Dass es mit dem Aufstieg nicht geklappt hat, liegt eindeutig daran, dass wir mit dem VfB Stuttgart eine absolute Spitzenmannschaft in der Liga hatten. In der Hinrunde haben wir relativ deutlich gegen sie verloren, im Rückspiel nach zwischenzeitlicher Führung ein 2:2-Unentschieden geholt. Mich würde interessieren, wie wir nun gegen sie abschneiden würden...

Mit welchen Gefühlen blickt ihr als Mannschaft auf die Saison zurück?

Ich hoffe, dass alle im Team wissen, was sie geleistet haben. Dass wir eine super Arbeit gemacht haben und dass unser Erfolg nicht von allein kam, sondern das Ergebnis von Fleiß, Disziplin und einer hervorragenden Trainingsmentalität war. Was wir alle mitnehmen sollten, ist, dass es sich lohnt, über eine lange Zeit an sein Limit zu gehen und man langfristig dafür belohnt wird.

Welche drei Eigenschaften haben dein Team in dieser Saison am besten beschrieben?

Fleißig, auf jeden Fall lernfähig und charakterstark.

Kannst du bereits einen Blick auf den Sommer und die bevorstehende Vorbereitung werfen?

Die Vorbereitung wird relativ ähnlich zum zurückliegenden Sommer verlaufen. Wir beginnen im Juli, trainieren knapp vier Wochen bis zu den Sommerferien und absolvieren an deren letzten Wochenende unser Trainingslager. Nach einer kurzen Pause folgt erneut das U20-Turnier in Leipzig, an dem wir wieder mit viel Freude teilnehmen werden. Und schließlich kommt der Saisonstart im August, diesmal ein bisschen früher als in der vergangenen Saison. Wir sind schon sehr gespannt darauf, was wir in der neuen Saison leisten können!

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