TSG-Fans auf Gedenkstättenfahrt: „Niemals vergessen – Fußballfans auf Spurensuche“
Unter dem Motto „Niemals vergessen – Fußballfans auf Spurensuche“ machten sich 28 Teilnehmende – Jugendliche und Erwachsene im Alter von 16 bis 86 Jahren – gemeinsam auf den Weg nach Krakau und Auschwitz. Ziel war es, die historischen Verbindungen zum Holocaust nachzuvollziehen, das Gedenken wachzuhalten und insbesondere lokale Schicksale aus Nordbaden, wie das der Familie Ledermann, sichtbar zu machen.
In Krakau stand zunächst die Erkundung der Altstadt und des jüdischen Viertels Kazimierz auf dem Programm. Hier erhielten die Teilnehmenden bewegende Einblicke in das jüdische Leben vor und während der Zeit des Nationalsozialismus. Auch das ehemalige Ghetto Podgórze und das Museum „Schindlers Fabrik“ gehörten zur Reise, wobei insbesondere der Kontrast zwischen historischen Fakten und filmischen Darstellungen von „Schindlers Liste“ thematisiert wurde.
Ein besonderes Highlight war das Zeitzeuginnen-Gespräch mit Monika Goldwasser, die als Kleinkind von einer polnischen Familie gerettet wurde und ihre jüdischen Wurzeln erst im Erwachsenenalter entdeckte. Ihre Geschichte von Verlust, Identitätssuche und Versöhnung beeindruckte alle zutiefst.
Der Besuch der Gedenkstätten der Konzentrationslager Auschwitz I und Auschwitz-Birkenau markierte den emotionalen Höhepunkt der Reise. Die Teilnehmenden folgten den Spuren der Opfer, erfuhren von den grausamen Abläufen der Selektion und Vernichtung und beschäftigten sich mit den Dimensionen der systematischen NS-Verbrechen. Besonders berührend war die Suche nach Namen aus der Heimat im Buch der Namen.
In Workshops und Gesprächsrunden reflektierte die Gruppe gemeinsam das Erlebte. Auch ein weiteres Zeitzeuginnen-Gespräch mit Stefania Wernik, die als Baby in Auschwitz geboren wurde, verdeutlichte erneut, wie wichtig persönliche Geschichten für das Erinnern sind.
„Die gemeinsame Gedenkstättenfahrt war eine zutiefst bewegende Erfahrung. Die Erinnerungen an die Orte und die Gesichter der Opfer werden uns für immer begleiten und stets daran erinnern, wie wichtig es ist, niemals zu vergessen“, sagte Teilnehmerin Nadja, 43 Jahre. Die 17 Jahre alte Leonie fügte hinzu: „Während der Reise hat sich eine Gemeinschaft gebildet mit Menschen aus jedem Lebensabschnitt, die sich trotz der Unterschiede so gut verstanden hat. Und genau das sollte diese Reise in meinen Augen bewirken. So bunt wie unsere Gruppe war, muss auch die Gesellschaft sein.“
Die TSG Hoffenheim bedankt sich herzlich bei allen Kooperationspartner*innen, die diese Fahrt ermöglicht haben, insbesondere beim Verein Alte Synagoge e.V., der DFL und Anastasia Moor und Barbara Dudek.
Die Botschaft der Teilnehmenden ist klar: Erinnerung endet nicht mit dieser Reise – sie beginnt hier. Damit „Nie wieder“ nicht nur Worte bleiben.

