Emotional angeschlagen – aber die Spitze anvisiert
Spiele gegen Borussia Dortmund haben für die TSG einen besonderen Stellenwert. Zwar spricht die Bundesliga-Bilanz bei 13 BVB-Siegen und sieben Hoffenheimer Erfolgen klar für die Westfalen, die zudem seit sechs Spielen gegen die Kraichgauer ungeschlagen sind (5 Siegen, 1 Unentschieden) – dennoch denken TSG-Fans immer gern an Duelle mit den Schwarz-Gelben zurück. Im Jahr 2013 verhinderte Hoffenheim im legendären Endspiel durch einen 2:1-Auswärtserfolg den Abstieg. Fünf Jahre später gelang durch einen 3:1-Heimsieg die erstmalige Qualifikation für die Champions League. 2020 erzielte Andrej Kramarić beim legendären 4:0-Sieg in Dortmund vier Treffer und schoss die TSG so am 34. Spieltag direkt in die Europa League.
Historische Hoffenheimer Spiele, doch auch viele übrige Begegnungen beider Klubs waren torreich und spektakulär, wie das Torverhältnis von 46:43 für Dortmund aus den bisherigen 30 Duellen belegt. Knapp drei Treffer pro Partie – auch am Freitag (20:30 Uhr/Liveticker auf tsg-hoffenheim.de) dürfen sich TSG-Fans auf einen offensiven Schlagabtausch freuen. Allerdings präsentierte sich Hoffenheim (12:6-Tore) in der noch jungen Spielzeit deutlich Angriffslustiger als der BVB (9:5), der als Tabellensechster mit elf Punkten einen Zähler und einen Rang hinter der TSG steht.
Auswärts legte die Mannschaft von Edin Terzic aber den bislang besten Auftritt der Spielzeit hin. Zwischen den enttäuschenden Gastspielen in Bochum (1:1) und in der Königsklasse bei Paris Saint-Germain (0:2) feierte der BVB einen 4:2-Sieg beim SC Freiburg. Dort überzeugte Mats Hummels mit zwei Toren und sprang für die Stürmer in die Bresche, die in dieser Spielzeit noch nicht so richtig in Fahrt gekommen sind. Niclas Füllkrug, Sebastian Haller, Youssoufa Moukoko und Karim Adeyemi sind allesamt noch torlos. Anführer der internen Torschützenliste sind Donyell Malen (3), Marco Reus und eben Hummels (jeweils 2).
Der Blues ob der verpassten Meisterschaft ist noch immer nicht verflogen. Das folgenschwere 2:2 gegen den 1. FSV Mainz 05 am letzten Spieltag der Vorsaison hat sichtlich Spuren hinterlassen. Fußballerisch liegt das Team weit hinter den Ansprüchen zurück, Trainer Terzic sah sich bereits öffentlicher Kritik ausgesetzt. Und auch mental tut sich der BVB schwer, wie Haller im Sport-BILD- Interview diese Woche eindrucksvoll zugab: „Es ist wirklich so: Der verpasste Titel bereitet mir mehr Schmerzen, als es die Krebs-Diagnose damals getan hat. Wenn du krank bist, dann kannst du nichts dran ändern. Du musst es akzeptieren und da durchgehen. Aber den Titel hatten wir selbst in der Hand, wir konnten alles selbst beeinflussen.“
Trotz der unliebsamen Erinnerung an das Saisonfinale und dem holprigen Start in die neue Spielzeit bietet das Flutlicht-Duell dem BVB eine große Chance: Mit einem Sieg kann der Klub zumindest für eine Nacht die Tabellenführung unternehmen. Das gilt allerdings auch für die TSG Hoffenheim.
Daten & Fakten zum Spiel »
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