U19 lässt gegen Junglöwen Punkte liegen
„Wir haben heute zwei außerordentlich dumme Gegentore gefressen“, ärgerte sich Nubbemeyer nach den 90 Minuten, in denen seine Elf vor allem im zweiten Abschnitt deutlich mehr vom Spiel hatte, gegen aufopferungsvoll verteidigende Junglöwen jedoch Steigerungspotenzial im Abschluss offenbarte.
Die Partie begann schwungvoll und die Sechziger suchten ihr Glück in der Offensive. Nach vier Minuten musste TSG-Keeper Tim Philipp das erste Mal eingreifen, um Matthias Roithmayrs Versuch aus spitzem Winkel zu entschärfen. Auf der anderen Seite war es Paul Hennrich, der auf Zuspiel Tiago Pollers Münchens Schlussmann Miran Qela erstmals prüfte (6.). Poller selbst hätte nach Ricardo Wagners Pass die Führung erzielen müssen, schoss jedoch aus zentraler Position Qela an (8.).
Die Junglöwen schwammen sich bald wieder frei – und erzielten nach einem Einwurf das 1:0. Xaver Kiefersauer spielte den Ball von der Grundlinie in die Mitte, wo ihn Noah Klose aus einem Meter unter die Latte hämmerte (23.). Kurz durchschütteln und weiter, die Hoffenheimer ließen sich durch den Rückstand nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich war es Max Moerstedt, der nur acht Minuten später den Ausgleich markierte, als ihn Hennrich im Fünfmeterraum bediente. Der Nationalspieler konnte sich die Ecke aussuchen und entschied sich für die linke.
Doch so wie das 0:1 die Hausherren nicht aus der Ruhe brachte, so wiegte sie das 1:1 zu sehr in Sicherheit. Denn wiederum nur drei Minuten später gerieten sie erneut ins Hintertreffen. Als ein Freistoß in den Strafraum segelte und die Kugel im Fünfmeterraum herumwaberte, traf TSG-Kapitän Hennes Behrens beim Klärungsversuch den Münchner Sean Dulic mitten ins Gesicht. Von dort flog das Spielgerät ins Netz, den Jubel bekam Dulic benommen am Boden liegend mit. Zwar drängte die TSG noch vor der Pause auf den erneuten Ausgleich, doch Hennrichs Schuss aus 17 Metern stand der rechte Pfosten im Weg (43.), Kelven Frees bekam kurz darauf nach einem Eckball keinen Druck in seinen Kopfball.
Abschlussschwäche verhindert Ausgleich
Zweiter Durchgang. Die TSG war nun klar spielbestimmend und erarbeitete sich eine Vielzahl an Chancen, ohne jedoch Torgefahr zu versprühen, während sich die Sechziger in jeden Ball warfen und für jede gelungene Defensivaktion leidenschaftlich feierten. Jamie Wähling hätte aus zehn Metern direkt abziehen können, zog aber noch einmal auf und wurde schließlich geblockt (53.), nach einem Freistoß Florian Michelers auf Frees scheiterte der erneut mit dem Kopf (61.).
Die guten Gelegenheiten häuften sich, trugen aber keine Früchte. Leonard Krasniqi auf Micheler, der auf Blessing Makanda, doch dessen Schuss drehte Qela zur Ecke (70.). Fünf Minuten später rutschte Moerstedt um wenige Zentimeter an einer Wähling-Hereingabe vorbei. Die beste Möglichkeit zum 2:2 ließ Makanda liegen, als er von Micheler stark in Szene gesetzt frei vor Qela auftauchte, der aber die richtige Ecke ahnte, abtauchte und den nicht optimal platzierten Schuss stark klärte (84.).
In der Schlussphase segelten die hohen Bälle im 30-Sekunden-Takt in den Strafraum der Junglöwen, doch es tat sich nichts mehr. „Uns hat in der Box die Mentalität gefehlt“, kommentierte Nubbemeyer die an diesem Tag mangelnde Abschlussqualität. „Darüber werden wir reden müssen. Wir haben viele Chancen kreiert und müssen mehr daraus machen. Was dieses Spiel angeht, gibt es jetzt kein Zurück mehr. Wir schauen nach vorne.“
TSG 1899 Hoffenheim – TSV 1860 München 1:2 (1:2)
Hoffenheim: Philipp – Frees, Strobl, Behrens, Rehuš (60. Krasniqi), Dağdeviren, Hennrich, Onos (57. Micheler), Moerstedt, Poller (46. Wähling), Wagner (46. Makanda).
München: Qela – Reich, Dumitru, Dulic, Fuchs, Kiefersauer, Roithmayr (68. Althaus), Garza (85. Faßmann), Gevorgyan (81. Dursun), Klose (81. Lippmann), Ott (81. Zentrich).
Tore: 0:1 Klose (23.), 1:1 Moerstedt (32.), 1:2 Dulic (35.). Zuschauer: 101. Schiedsrichter: Gregor Wiederrecht. Karten: Gelb für Frees, Dağdeviren, Krasniqi / Garza, Roithmayr, Gevorgyan.