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29.05.2023

Frank Briel scheidet aus TSG-Geschäftsführung aus

Frank Briel verlässt den Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim. Der 48 Jahre alte Diplom-Kaufmann arbeitete seit 2006 für den Klub, in den vergangenen 13 Jahren als einer von drei Geschäftsführern der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH. Er verantwortete neben den Finanzen auch die Ressorts IT, Organisation und Verwaltung. Seit 2018 kümmerte er sich innerhalb des Führungsgremiums auch um die sportlichen Belange.

„Es war eine außergewöhnliche und spannende Reise, die ich mit der TSG unternehmen durfte“, resümiert Frank Briel. „Für die vielen Erfahrungen und einzigartigen Erlebnisse bin ich dankbar. Ich habe aber nun mehr als ein Drittel meines Lebens bei der TSG verbracht und habe für mich im Laufe des vergangenen Jahres die Entscheidung getroffen, dass nach dieser Saison Schluss sein wird, und ich mich gerne noch einmal neu orientieren möchte“, erklärt Briel seine Entscheidung. „Umso glücklicher war ich, dass wir nach einer intensiven, komplizierten und aufreibenden Saison den Ligaverbleib sichern konnten. Ich habe diesen Klub aus der Regionalliga bis in die Champions League begleitet, dabei interessante Menschen kennengelernt und spannende Projekte in leitender Position verantworten dürfen. In den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten waren gerade auf finanzieller Ebene enorme Herausforderungen zu meistern, ein mittelständisches Unternehmen durch die Pandemie-Jahre zu führen, stach dabei besonders heraus“, blickt der scheidende Geschäftsführer zurück.

„Frank Briel war ein zuverlässiger Wegbegleiter und ein exzellenter Fachmann, dessen Arbeit auch ligaweit auf hohe Anerkennung gestoßen ist“, lobt Gesellschafter Dietmar Hopp den Mann, den er 2010 zum Geschäftsführer ernannt hatte. „Ich danke Frank für seine geleistete Arbeit und wünsche ihm für seine neuen Pläne viel Erfolg und persönlich alles Gute.“

Frank Briel kam im Jahr 2006 zur TSG Hoffenheim. Zuvor hatte er mehrere Jahre im Konzerncontrolling des Walldorfer Software-Konzerns SAP gearbeitet, später auch als Assistent von Konzern-Vorstand Gerhard Oswald. Schon dort war Briel dem Fußball nah, das von ihm ins Leben gerufene Abteilungsteam hatte einen programmatischen Namen: „Controllierte Offensive“. Dem Sport ist der gebürtige Wiesbadener schon von Kindesbeinen an verbunden, er spielte leidenschaftlich Basketball, lief dort für die südhessische TGS Ober-Ramstadt in der 2. Bundesliga auf.

An der Universität Stuttgart studierte Briel Controlling, Organisation und Verfahrenstechnik, das Thema seiner Diplomarbeit: „Controlling in Profi-Sportorganisationen am Beispiel von Borussia Dortmund“. Als er nach der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland 2006 zur TSG in die Regionalliga wechselte, war ein Vergleich mit Dortmund allerdings noch Zukunftsmusik. Als Geschäftsleiter hatte er in den ersten Jahren vor allem Infrastruktur-Projekte zu bewältigen, beginnend mit dem Ausbau der alten Hoffenheimer Spielstätte. Ein Bild des schmucken Dietmar-Hopp-Stadions hing lange Zeit hinter seinem Schreibtisch in der TSG-Geschäftsstelle in Zuzenhausen – als Erinnerung an den Ausgangspunkt.

Briel stieg in der Hierarchie auf, wurde 2010 zum Geschäftsführer ernannt. Seinem Grundsatz der kontrollierten Offensive blieb er treu. „Die Konstellation mit Dietmar Hopp als Gesellschafter ist ein Riesenprivileg“, sagte Frank Briel bereits 2015. „Aber für mich als Kaufmann ist es jedes Mal schmerzhaft, wenn ein negatives Ergebnis zu präsentieren ist.“ Schon frühzeitig hatte der Diplom-Kaufmann den ihm auferlegten Anspruch formuliert: „Mittel- und langfristig wollen und müssen wir die schwarze Null ausweisen. Wir haben die klare Aufgabe, dass die TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH auf eigenen Beinen stehen kann. Das ist herausfordernd, aber zu leisten und definitiv möglich.“

Dieses Ziel konnte viele Jahre dank sportlich herausragender Entwicklung und parallel dazu erwirtschafteter Transferüberschüsse auch bewerkstelligt werden. Seit der Spielzeit 2015/16 hatte die TSG mehr als 120 Millionen Euro Gewinn erwirtschaften können. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie aber machten dem Klub ebenso wie allen Mitbewerbern zu schaffen, zuletzt musste Frank Briel einen zweistelligen Millionen-Verlust verkünden. Für den scheidenden TSG-Geschäftsführer, der in den vergangenen Jahren auch den Sport verantwortete, war es eine schmerzhafte Erfahrung.

Für die nun zu Ende gehende Saison 2022/23 prognostiziert Frank Briel die Rückkehr in die Gewinnzone und verlässt damit ein gesundes Unternehmen, dessen Ausrichtung der 48-Jährige zuletzt wie folgt beschrieb: „Wir sind dem Grunde nach ein kleiner, agiler Mittelständler, der es mit seinem Weg immer wieder geschafft hat, deutlich größere Mitbewerber herauszufordern.“

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