Die Wochen nach dem Wechsel
Kaum ein Thema beschäftigte die deutsche Fußball-Landschaft in den vergangenen Wochen so sehr wie der Trainerwechsel beim FC Bayern München. Julian Nagelsmann musste nach der 1:2-Niederlage bei Bayer 04 Leverkusen und dem daraus resultierenden Rückfall auf den zweiten Tabellenplatz gehen – in Thomas Tuchel war der Wunschkandidat frei und bereit, den Branchenprimus zu übernehmen. In der Liga sind die Münchener wieder auf Kurs, dem 4:2-Erfolg im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund folgte ein 1:0 in Freiburg. Am Wochenende brillierten die Bayern, unter der Woche offenbarten sich aber Probleme.
Denn von den drei Titelchancen vor zwei Wochen ist womöglich nur eine übrig geblieben. Im DFB-Pokal verlor Bayern zu Hause gegen den SC Freiburg (1:2), in der Champions League ging das Hinspiel bei Manchester City 0:3 verloren – es bedarf einer großen Aufholjagd im Rückspiel, um die Möglichkeiten auf den Henkelpott zu erhalten.
Thomas Tuchel sah trotz des „bitteren Ergebnisses“ aber eine gute Leistung seines Teams gegen das Star-Ensemble von Pep Guardiola. Der 49-Jährige war nach der 0:3-Niederlage gar „ein bisschen schockverliebt“ in seine noch neue Mannschaft. Auch der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn gab sich auf dem Bankett nach dem Dämpfer kämpferisch: „Wir können uns jetzt nicht erlauben, groß in Gedanken zu versinken. Wir müssen sofort am Samstag nachlegen.“
Die TSG muss also aufpassen. Nach den bisherigen vier Pflichtspiel-Niederlagen in dieser Saison gewann der FC Bayern stets die folgende Partie. Und durch beiden jüngsten englischen Wochen rückt die Bedeutung des Liga-Spiels gegen die TSG Hoffenheim für die Bayern ohnehin nochmal in ein anderes Licht – es gilt, die wohl einzige Titelchance zu erhalten.