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MÄNNER
01.03.2023

Dietmar Hopp will auf Sonderstatus verzichten

Die Stimmrechtsmehrheit an der Fußball-Spielbetriebs GmbH soll wieder beim Mutterverein, dem TSG 1899 Hoffenheim e.V., liegen. Der bisherige Mehrheitsgesellschafter, Dietmar Hopp, möchte auf die zum 1. Juli 2015 wirksam gewordene Ausnahmegenehmigung verzichten und die Mehrheit seiner Stimmrechtsanteile ohne Entschädigung zurück an den Verein übertragen. Die TSG Hoffenheim würde damit wieder zum Kreis der „50+1“-Regelklubs gehören.

Acht Jahre ist es her, dass die Mitglieder des TSG 1899 Hoffenheim e.V. auf ihrer Versammlung am 9. Februar 2015 den Beschluss fassten, Dietmar Hopp die Mehrheit der Stimmrechte an der TSG 1899 Hoffenheim Fußball-Spielbetriebs GmbH zu übertragen. Ermöglicht hatte dies eine am 18. Dezember 2014 vom Vorstand des Ligaverbandes erteilte und wenige Tage später durch das DFB-Präsidium bestätigte Ausnahmegenehmigung für die in den Statuten von Deutscher Fußball Liga (DFL) und Deutschem Fußball-Bund (DFB) festgeschriebene so genannte „50+1“-Regel. Diese sieht die Stimmrechtsmehrheit beim Mutterverein vor.

Mit der Erteilung einer Ausnahme von der 50+1-Regel wurde das seit mehr als 20 Jahre bestehende erhebliche finanzielle Engagement von Dietmar Hopp für den Profi- und Amateurfußball sowie den Breitensport des Klubs gewürdigt.

„Mir ging es nie um Macht“, sagt Dietmar Hopp heute. „Ich habe das Privileg, das der Ligaverband und die Mitglieder mir damals eingeräumt haben, immer als Wertschätzung meines Engagements erachtet. Dafür bin ich noch heute dankbar“, erklärt der 82 Jahre alte TSG-Gesellschafter und betont: „Wir haben vor und nach der Erteilung der Ausnahmegenehmigung immer im Sinne von 50+1 agiert. Der Sonderstatus diente nie dazu, diese Regelung aushöhlen oder unterwandern zu wollen.“ Hopp erinnert auch daran, dass „meine Mehrheitsbeteiligung immer wieder für Misstrauen und Anfeindungen gesorgt hat. Ich weiß, dass die 50+1-Regelung, die ich immer befürwortet habe, ein hohes Gut im deutschen Fußball darstellt.“

Gerade in den vergangenen Monaten ist das Thema wieder verstärkt kontrovers diskutiert worden. Das führte bis zu einem Verfahren beim Bundeskartellamt. „All dies hat mich nun dazu veranlasst, die mir gewährte Sonderrolle aufgeben zu wollen, um wieder den Status herbeizuführen, in dem wir schon vor dem 1. Juli 2015 erfolgreich und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben“, erklärt Hopp. Dazu werden in den nächsten Tagen die Voraussetzungen geschaffen und abschließende Fragen zur Abwicklung mit den beteiligten Gremien, Institutionen sowie der Finanzbehörde geklärt. Ein Kapital-Abfluss ist mit dem Schritt nicht verbunden.

„Für mich stand es stets außer Frage, alle wesentlichen Entscheidungen im Einklang und im Einvernehmen mit dem Verein abzustimmen. Mit dem leider viel zu früh verstorbenen Präsidenten Peter Hofmann verband mich nicht nur eine enge Freundschaft. Ich hatte immer hohen Respekt vor seiner Arbeit, die ebenso wie bei seinem Nachfolger, Kristian Baumgärtner, stets den Willen der Mitglieder widerspiegelte“, sagt Dietmar Hopp. „Im Zuge der Debatten ist es mir jetzt wichtig, für die TSG klare Verhältnisse im Sinne der geltenden Regularien zu schaffen, denen ich mich immer verpflichtet gefühlt habe.“

„So außergewöhnlich die Entscheidung damals war, so bedeutend ist der nun von Dietmar Hopp angekündigte Schritt, den gewährten Sonderstatus wieder aufgeben zu wollen. Das sagt viel über die Person aus. Jeder im Verein, in der Region und darüber hinaus weiß, was wir Dietmar Hopp zu verdanken haben, nicht nur im Fußball“, würdigt TSG-Klubchef Kristian Baumgärtner das vielfältige Wirken von Hopp, der den Klub auch weiterhin unterstützen wird. „Es geht hier bei der TSG vor allem um das Ausbilden junger Menschen, sportlich wie menschlich. Die Infrastruktur und Energie, die wir dafür seit vielen Jahrzehnten nutzen können, gehen allein auf das Engagement von Dietmar Hopp zurück“, ergänzt Baumgärtner.

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