U19 verspielt Führung beim 4:4 in Trier
„Wenn man in einem zähen Spiel zehn Minuten vor dem Ende mit 4:2 führt, muss man den Sieg nach Hause bringen. Das haben wir nicht geschafft. Wir haben die entscheidenden Duelle in der Abwehr nicht gewonnen und den Sieg auf diese Weise verspielt“, sagte TSG-Coach Stephan Lerch nach der Partie und verhehlte seine Enttäuschung nicht. Der Trainer führte weiter aus: „Trier hat bis zum Schluss daran geglaubt, das muss man dem Gegner hoch anrechnen. Es war aber nicht so, dass sich die Treffer abgezeichnet hätten. Sie sind aus dem Nichts gefallen, weil wir sie ihnen ermöglicht haben. Das muss unsere große Lektion nach diesem Spiel sein.“
Die Hoffenheimer trafen in Trier erwartungsgemäß auf einen tiefstehenden Gegner, der auf Konter lauerte und ansonsten versuchte, die Chancen der Kraichgauer in Grenzen zu halten. „Wir mussten Lösungen finden und haben es zu Beginn der Partie auch ganz ordentlich gemacht. Es war klar, dass wir nicht im Minutentakt zu Abschlüssen kommen würden, wir hatten aber unsere Chancen schon vor der Pause“, fasste Lerch zusammen. Die Blau-Weißen gingen schließlich auch sehenswert in Führung, als David Mokwa mit einem Fallrückzieher in der zwölften Minute das 1:0 markierte. Alles schien also in der richtigen Bahn zu liegen.
Fehler führen direkt zu Gegentreffern
Dann jedoch leisteten sich die Kraichgauer die ersten Fehler in der Verteidigung, die die Trierer gnadenlos ausnutzten. Mit ihren ersten Abschlüssen durch Noah Lorenz (23.), der mehr oder weniger unbedrängt draufhalten konnte, und Raphael Adiele (25.), der nach einer zunächst abwehrten Ecke in der zweiten Welle nicht entscheidend gestört wurde, drehte die Eintracht das Spiel. Die Hoffenheimer rannten fortan einem Rückstand hinterher, kamen aber noch vor dem Seitenwechsel zum Ausgleich: Nach einer Eckballvariante vollendete Tim Ottlinger (45.+3). Die Basis für den zweiten Durchgang war somit gelegt.
Und das Lerch-Team blieb am Drücker. Nach einem Angriff durchs Zentrum erzielte Mokwa mit seinem zweiten Treffer in der 60. Minute das 3:2. Zehn Minuten später chippte Florian Micheler den Ball gefühlvoll an den langen Pfosten, wo Adam Mulele nur noch den Kopf hinhalten musste und auf 4:2 stellte (70.). Die Kraichgauer hatten den Gegner grundsätzlich im Griff, abgesehen von einem Lattenschuss passierte nicht viel in der eigenen Hälfte. Dann allerdings verteidigten die Blau-Weißen eine Standardsituation des Aufsteigers einmal nicht konsequent, sodass Adiele mit dem Kopf in der 81. Minute verkürzte und eine Überraschung aus Sicht des Heimteams wieder in greifbare Nähe rücken ließ.
Eigentlich keine Trierer Druckphase – das 4:4 fällt dennoch
Gleichwohl blieb eine Druckphase der Eintracht in den letzten Minuten eigentlich aus. „Wir waren weiterhin im Ballbesitz“, betonte Lerch und haderte damit, dass der Ausgleich dennoch fiel: Nach einem vermeidbaren Ballverlust der Hoffenheimer blieb Triers Maximilian Uhlig zunächst noch hängen, traf dann jedoch mit seinem Schuss aus etwa 20 Metern in die Maschen und sorgte für großen Jubel auf der einen und Ernüchterung auf der anderen Seite.
Die Hoffenheimer gehen nun in die Länderspielpause, in der am kommenden Freitag um 19 Uhr ein Testspiel gegen den Ludwigshafener SC ansteht.
Eintracht Trier – TSG 1899 Hoffenheim 4:4 (2:2)
Trier: Kappel – Sulejmani (85. Kunz), Adiele, Brenner, Holbach, Kappes (62. Fuchs), Herber, Zaporozhetsw (85. Zakari), Poth, Lorenz (72. Trombini), Uhlig.
Hoffenheim: Siegers – Ottlinger, Gebauer, Sørensen, Hör, Dağdeviren, Hennrich, Micheler (90. Rehuš), Mulele (81. Perrone, 90. Wagensommer), Mokwa, Obiogumu (72. Arnst).
Tore: 0:1 Mokwa (12.), 1:1 Lorenz (23.), 2:1 Adiele (25.), 2:2 Ottlinger (45.+3), 2:3 Mokwa (60.), Mulele (70.), 3:4 Adiele (81.), 4:4 Uhlig (89.). Zuschauer: 200. Schiedsrichter: Christian Steib. Karten: Gelb für Zaporozhetsw, Uhlig, Poth / Hör.