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AKADEMIE
23.12.2021

Rasiejewski: Rückblick auf 2021, drei große Aufgaben für 2022

Ein weiteres Jahr im Zeichen der Corona-Pandemie geht zu Ende. Doch anders als noch 2020 konnte der Spielbetrieb 2021 weitgehend aufrechterhalten werden. Für Akademie-Leiter Jens Rasiejewski der wichtigste Entwicklungsschritt des zu Ende gehenden Jahres. Im Interview blickt der 46-Jährige außerdem auf die sportliche Bilanz der U-Teams zurück und verrät, was 2022 in der TSG-Akademie besser werden soll.

Jens, Du bist im Juni als neuer Akademie-Leiter zurück zur TSG gekommen. Wie schnell hast Du Dich nach deiner Zeit als U17-Cheftrainer von 2011 bis 2015 wieder als Hoffenheimer gefühlt?

Das hat nicht lange gedauert, denn die Mitarbeiter der Akademie haben es mir sehr einfach gemacht. Es war ein schöner Start in die neue Aufgabe und der Übergang war relativ fließend.

Was waren die ersten Dinge, die Du als Akademie-Leiter angehen wolltest?

Als ich im Juni kam, war ich ja gleich schon mittendrin. Erst einmal ging es darum, die neueren Mitarbeiter kennenzulernen. Und dann standen ja auch noch wichtige Aufgaben bei der Kaderplanung an – vor allem bei der U23. Generell bin ich an alles ziemlich wertfrei rangegangen und wollte mir viel Zeit nehmen, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen und Eindrücke zu sammeln.

Welche Entwicklungsschritte hat die Akademie in dem zu Ende gehenden Jahr gemacht?

Der wichtigste Schritt im Vergleich zu 2020 war, dass wir fast komplett durchspielen konnten. Neben der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung waren dafür viel Disziplin und Sensibilität bei den Spielern, Trainern und Mitarbeitern gefordert. Unabhängig von Corona hat außerdem die Arbeitsweise in den Teams gut funktioniert und die Mannschaften haben sich sportlich sehr ordentlich präsentiert.

Wo haben wir noch etwas Nachholbedarf? Was soll 2022 aus Deiner Sicht also besser werden?

Da gibt es drei Themen, die wir angehen wollen: Zum einen eine Qualitäts- und Bildungsoffensive der Mitarbeiter. Dann soll die Verzahnung zwischen Nachwuchs und Profis besser werden. Und schließlich wollen wir wieder mehr auf den Hoffenheimer Weg zurückkehren, was die Spielidentität und die grundsätzliche Haltung von Spielern und Mitarbeitern angeht. Wir alle sind motiviert und gewillt, uns diesbezüglich wieder mehr darauf zu besinnen, was uns auch früher schon stark gemacht hat.

Kommen wir zum Sportlichen: Bei der U19 hätte im Oktober nach dem plötzlichen Abgang von Cheftrainer Marcel Rapp und der Neubesetzung durch Marc Kienle leicht Unruhe aufkommen können. Wie ist dieser Übergang gelungen?

Das war in der Tat eine Challenge, denn Mannschaft und Trainer waren eingespielt und gut gestartet. Doch auch nach dem Trainerwechsel haben die Spieler ihr Talent gezeigt. Somit sind sie unfallfrei über den Wechsel gekommen und haben weiter ihr hohes Niveau bewiesen.

In den Topspielen gegen Bayern und Stuttgart war die U19 jeweils die bessere Mannschaft. Zu einem Sieg in den beiden Bundesligaduellen und dem Pokalspiel gegen die Bayern hat es jedoch nicht gereicht. Wo hakt es bei unseren A-Junioren noch, um solche Big Points einzufahren?

In zwei der drei Spiele haben wir ein spätes Gegentor bekommen, das uns den Sieg gekostet hat. Daher gilt es für unsere Jungs, auch in der Schlussphase gelassen und ruhig zu bleiben und der eigenen Stärke zu vertrauen. Alle drei Spiele waren aber Duelle auf hohem Niveau vor guter Kulisse. Solche Erfahrungen bringen die Jungs weiter.

Wie ist unserem U17-Trainer Stephan Lerch, der im Sommer von den Frauen des VfL Wolfsburg kam, der Übergang vom Frauen- in den Juniorenfußball gelungen?

Die U17 hat sich in der Liga gut positioniert und ich habe das Gefühl, dass Stephan im Jugendfußball angekommen ist.

Auch bei der U17 gab es ergebnistechnisch ähnliche Probleme gegen die großen Klubs. Gegen den VfB Stuttgart, Mainz 05 und Bayern München mussten unsere 2005er-Jungs Niederlagen hinnehmen. Was hat der U17 in diesen Spielen gefehlt?

Ein bisschen mehr Mut, eine aktivere Spielweise und das Bewusstsein, dass es in hochklassigen Spielen auf Kleinigkeiten ankommt. Man hat gesehen, dass gegen diese Gegner Fehler sofort bestraft werden.

Etwas mehr Sorgen hattest Du in der Hinrunde wahrscheinlich mit der U23, die nach einem guten Saisonstart eine längere Negativserie zu verkraften hatte. Wo siehst Du die Gründe dafür?

Leider hatten wir bei der U23 sehr stark mit Corona zu kämpfen. Hinzu kamen viele Verletzungen. Deshalb gab es einfach wenig Konstanz in der Aufstellung. Da wünschen wir uns für die Restrückrunde mehr Kontinuität, damit sich das Team wieder besser entwickelt.

Was hat Dir trotz des nicht ganz zufriedenstellenden Tabellenplatzes bei der U23 in der ersten Saisonhälfte gefallen?

Die Perspektivspieler haben sich gut entwickelt. Fisnik Asllani kam sogar schon bei den Profis zum Einsatz. Außerdem waren viele U23-Spieler bereits in der Saisonvorbereitung oder später im Training der Profis dabei.

Wie beurteilst du die Leistungen der jüngeren Teams ab der U16?

Hier lief es, was die Spielweise und die Ergebnislage angeht, extrem gut. Alle Teams sind oben dabei oder sogar Tabellenführer. Und das, obwohl die Umstände auch für sie nicht immer einfach waren. Gerade die U15 hatte zwischenzeitlich sehr mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie zu kämpfen.

Das große Ziel der Akademie bleibt natürlich, Spieler für die Profis auszubilden. Wie sind wir 2021 in dieser Hinsicht vorangekommen?

Gut. Mit Tom Bischof und Nahuel Noll stehen schon jetzt zwei Spieler im Profikader, die noch für die U19 spielberechtigt sind. In Toms Fall ja sogar noch für die U17. Neben den erwähnten Spielern der U23 hat auch bei der U19 schon der eine oder andere Perspektivspieler Trainingseinheiten bei den Profis mitmachen dürfen. Und bei den A-Jugend-Spielen haben sich schon einige U19-Jungs in den Fokus gespielt.

Zum Abschluss von 2021: Was wünscht Du Dir für die Akademie im kommenden Jahr?

Sportlich, dass unsere Teams weiterhin gute Leistungen zeigen, die zu noch konstanteren Ergebnissen führen. Allgemein lässt sich für die Akademie festhalten, dass wir mittendrin in einer Zeit des Wandels sind. Deshalb ist es zunächst unser Ziel, dass wir uns wieder stabilisieren. Über allem steht aber natürlich der Wunsch, dass der Spielbetrieb trotz Corona aufrechterhalten wird, damit unsere Jungs sich über den Wettbewerb weiterentwickeln können.

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