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27.11.2021

U19 kassiert Last-Minute-Ausgleich gegen Stuttgart

Denkbar knapp hat die U19 im Spitzenspiel der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest den ersten Sieg gegen den VfB Stuttgart seit fast vier Jahren verpasst. Beim 2:2 (1:0) gegen den Tabellenzweiten bekam die Mannschaft von Trainer Marc Kienle den Ausgleichstreffer erst in der Nachspielzeit durch einen Foulelfmeter. Zuvor hatten Bambasé Conté in der ersten und Rolands Bočs in der zweiten Halbzeit die TSG jeweils in Führung gebracht.

Zum letzten Heimspiel des Jahres stand für die U19 noch einmal ein Höhepunkt auf dem Programm. Der VfB Stuttgart kam zum Prestigeduell ins Dietmar-Hopp-Stadion und mit einem Sieg hätten die TSG-Junioren am Tabellenzweiten vorbeiziehen können. Beide Kontrahenten wollten zudem am Überraschungsspitzenreiter 1.FC Nürnberg dranbleiben.

In den Startaufstellungen der beiden Kontrahenten fand sich je ein Spieler wieder, der bereits gestern im Einsatz war. Aufseiten der TSG hütete Nahuel Noll das Tor, der Freitagabend auch für die U23 beim 0:0 bei der SG Sonnenhof Großaspach in der Regionalliga aufgelaufen war. Beim VfB begann der Franzose Alexis Tibidi im Angriff. Der 18-Jährige gehörte tags zuvor zum Aufgebot der Stuttgarter Profi-Mannschaft im Bundesligaspiel gegen Mainz 05, wurde jedoch nicht eingewechselt.

Conté mit dem Hammer zum 1:0

Die ersten 20 Minuten der Partie sparten noch mit Torraumszenen. Stattdessen sahen die 150 Zuschauer viele Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Die erste gefährliche Aktion des Spiels verzeichnete die TSG in der 20. Minute, doch nach Rücklage von Rolands Bočs an die Strafraumgrenze brachte Tom Bischof zu wenig Kraft und Präzision hinter seinen Schuss.

Drei Minuten später dann die einzige nennenswerte Aktion der Gäste in den ersten 45 Minuten: Eine Balleroberung nutzte der VfB, um über seinen Toptorjäger Thomas Kastanaras rechts vorzudringen. Der Querpass des Stürmers landete im Zentrum zehn Meter vor dem Tor bei Tibidi, der jedoch nur mit einem lange Bein an den Ball kam und ihn deshalb nicht aufs Tor bringen konnte.

Doch einen Höhepunkt hielt diese intensive erste Halbzeit dann doch noch parat: Fünf Minuten vor der Pause zog TSG-Kapitän Bambasé Conté von der rechten Seite mit Zug ins Zentrum und Richtung Strafraum, um dann aus 19 Metern einen kraftvollen Schuss halbhoch in die rechte Ecke zu schicken. 1:0.

Starke Phase nach der Pause

Mit der Führung im Rücken startete die Kienle-Elf entsprechend schwungvoll in die zweiten 45 Minuten. Nach nicht einmal einer Minute jagte Bočs einen Volleyschuss aus 16 Metern aufs Tor, der jedoch gerade noch zur Ecke geblockt wurde. Unmittelbar danach flankte Bischof von der linken Seite auf Conté, dessen Kopfball am langen Pfosten vorbeiflog.

„Die Phase nach der Halbzeit war unsere beste“, fand Kienle und in der Tat machte seine Mannschaft nun ordentlich Betrieb und drückte auf das 2:0. Das hätte dann spätestens in der 52. Minute folgen können: Nach einem Steilpass von Conté war TSG-Toptorjäger Umut Tohumcu frei durch, legte sich den Ball links im Strafraum vom linken auf den rechten Fuß und schloss ab. Doch VfB-Torwart Tobias Werdich parierte.

Rasantes Spiel in der zweiten Halbzeit

Die Partie war nun nicht mehr mit der aus der ersten Halbzeit zu vergleichen. Plötzlich ging es hin und her und rauf und runter. Chancen gab es beinahe im Minutentakt. Auch der VfB war nun wieder besser in der Partie und hatte gute Möglichkeiten auf den Ausgleich. Etwa als Innenverteidiger Marvin Schuster eine Freistoßflanke aus dem linken Halbfeld haarscharf mit dem Kopf am rechten Pfosten vorbeisetzte (56.).

Zwei Minuten später fiel der Ausgleich dann tatsächlich. Nach einem Angriff über die rechte Seite war der VfB bis zur Grundlinie durchgekommen und den Rückpass an die Fünfergrenze drückte der erst zwei Minuten zuvor eingewechselte Davino Knappe zum 1:1 über die Linie. Nun hatten die Gäste ihre beste Phase und drängten auf das zweite Tor. Doch Kastanaras‘ Freistoß aus 20 Metern entschärfte Noll (61.) und der Freilauf des VfB-Torjägers auf Noll im TSG-Kasten endete mit einem Schuss knapp neben das Gehäuse (65.).

Chancen hüben wie drüben

Das Momentum wog nun hin und her. Mal waren die TSG-Junioren am Drücker, dann wieder der VfB. Nach starker Kombination und einem Zuspiel von Tohumcu traf TSG-Mittelfeldspieler Lucas Tamarez mit einem Schuss aus 14 Metern das Lattenkreuz (70.). Unmittelbar danach rettete der diesmal als Innenverteidiger aufgebotene Valentin Lässig in höchster Not aus kurzer Distanz gegen Kastanaras (71.).

TSG-Stürmer Uche Obiogumu hatte dann die ganz große Chance auf das 2:1, nachdem er durch einen tollen Pass von Conté frei vor dem Stuttgarter Tor auftauchte. Doch sein Abschluss mit dem Außenrist rollte knapp am linken Pfosten vorbei (72.). Auf der anderen Seite kam wieder mal Kastanaras frei im Strafraum zum Schuss, verfehlte aber ebenfalls das Tor (73.).

Tohumcu vergibt die Großchance zum 3:1

Dass es bei dieser Vielzahl an Chancen nicht beim 1:1 bleiben würde, war klar und so fiel in der 78. Minute endlich das dritte Tor der Partie. Erneut war es die TSG, die in Führung ging, nachdem eine Flanke von der linken Seite zentral sechs Meter vor dem Tor heruntergefallen war, Bočs zum Ball gegangen war und ihn energisch ins Tor gedrückt hatte.

Den Deckel auf den ersten Sieg einer TSG-U19 gegen den VfB nach zuletzt fünf erfolglosen Versuchen hätte dann Tohumcu nach einem Geistesblitz von Bischof machen können. Der schnell ausgeführte Freistoß des U17-Nationalspielers brachte Tohumcu halbrechts im Strafraum frei vor dem Stuttgarter Tor in Abschlussposition, doch der Kapitän der deutschen U18-Nationalmannschaft entschied sich für einen Vollspanschuss auf die kurze Ecke, den Werdich im VfB-Tor halten konnte (84.).

Die hoch rasante und intensive Partie, in deren Verlauf insgesamt zehn Gelbe Karten gezeigt wurden, hatte dann noch einen dramatischen Abschluss, auf den die TSG-U19 gerne verzichtet hätte. In der Nachspielzeit drang Tibidi links in den Strafraum ein, kreuzte den Laufweg von Felix Hagmann und kam zu Fall. Elfmeter! Kastanaras legte sich den Ball zurecht, um nach zahlreichen Fehlversuchen an diesem Mittag doch noch sein Tor zu machen. Den Strafstoß trat er halbhoch in die linke Ecke, Noll war zur Stelle und lenkte den Ball stark an die Unterkante der Latte. Doch von dort prallte die Kugel hinter die Torlinie und zurück ins Feld. Der Schiedsrichter-Assistent hob die Fahne, um das Tor anzuzeigen, und das Endresultat stand fest: 2:2.

Kienle: „Ein tolles Jugendspiel“

Kienle musste nach der intensiven Partie und dem dramatischen Finish erst einmal durchatmen. „Es war ein emotionales Spiel, in dem die Mannschaft sehr engagiert war. Mit der Leistung bin ich zufrieden, aber dass es am Ende nicht zum Sieg gereicht hat, ist natürlich ein Wermutstropfen“, so der U19-Chefcoach, der das Ergebnis jedoch als gerecht ansah und sich von der Partie an sich angetan zeigte. „Es war für die Zuschauer ein tolles Jugendspiel und solche engen und intensiven Vergleiche bringen unsere Spieler auch weiter. Am Ende müssen wir auch mit einem Punkt gegen einen starken Gegner wie den VfB zufrieden sein.“

Für die TSG stehen nun vor der Winterpause noch zwei Auswärtsspiele an: Zunächst geht es zum letzten Bundesligaspiel des Jahres kommende Woche zu Eintracht Frankfurt, in der Woche danach ist dann noch das bfv-Pokal-Viertelfinale beim SV Sandhausen angesetzt. In der Tabelle verbesserte sich die Kienle-Truppe vorerst auf den dritten Platz. Der Rückstand auf Spitzenreiter 1.FC Nürnberg beträgt bei einem Spiel weniger weiterhin acht Punkte.

 

TSG 1899 Hoffenheim – VfB Stuttgart 2:2 (1:0)
Hoffenheim: Noll – Hagmann, Lässig, Gebauer, Bähr – Tamarez – Conté, Bischof, Tohumcu – Obiogumu (84. Kambala), Bočs (90. Camara).
Stuttgart: Werdich – Hoppe, Schuster, Littig, Reichardt – Winkler, Laupheimer – Damasio Ribeiro (46. Drakas/84. Wagner), Paula (56. Knappe) – Tibidi (90.+5 Sahin), Kastanaras.
Tore: 1:0 Conté (40.), 1:1 Knappe (58.), 2:1 Bočs (78.), 2:2 Kastanaras (90.+3, Foulelfmeter). Zuschauer: 150. Schiedsrichter: Kevin Rösch (Veitsbronn). Karten: Gelb für Obiogumu, Tamarez, Conté, Lässig, Bischof, Noll, Camara / Damasio Ribeiro, Tibidi, Paula.

Daten & Fakten zum Spiel »

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