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AKADEMIE
13.10.2021

Von Olivenkernen und skandinavischen Wasserfällen

In den Zentren der TSG-Akademie wurden die zurückliegenden Monate dazu genutzt, einige Umbaumaßnahmen durch- und Neuerungen einzuführen, die neben funktionellen Aspekten vor allem auch den Ansprüchen eines nachhaltig und ökologisch denkenden Vereins gerecht werden. Von der Installation neuer Flutlichter über die Einführung von E-Autos bis hin zum Anschluss an das Fernwärmenetz – ein Überblick über die kürzlich erfolgten Umbaumaßnahmen.

Die Flutlichtmasten im Dietmar-Hopp-Stadion wurden in den Sommermonaten aufgerüstet, um die ab der Saison 2022/23 geltenden Auflagen für die Frauen-Bundesliga – und theoretisch auch die für die 3. Liga der Herren – erfüllen zu können. Dafür sind unter anderem Werte von mindestens 800 Lux notwendig. Die Strahler der neuen, modernen LED-Anlage erreichen 1.000 Lux und sind deutlich energiesparender. Darüberhinaus wurden zusätzliche Blenden angebracht, um das Licht auf das Spielfeld zu konzentrieren und die Lichtemissionen in die umliegenden Wohngebiete auf ein Minimum zu reduzieren. Nur dank der neuen Anlage ist es auch möglich, die Heimspiele in der Gruppenphase der UEFA Women‘s Champions League im Dietmar-Hopp-Stadion auszutragen.

Im Parkplatz-Bereich des Dietmar-Hopp-Stadions und entlang der Silbergasse bis zur Schule am Großen Wald war es in den vergangenen Wochen sehr laut, weil der Asphalt aufgerissen werden musste. Der Grund dafür: Die Heizung des Stadionareals wurde an das Fernwärmenetz Hoffenheim angeschlossen. Somit bezieht die TSG ihre Wärme per Zertifikat zu 98,9 Prozent aus regenerativen Energieträgern. 

In allen Standorten der TSG-Akademie – also dem Dietmar-Hopp-Stadion, dem Leistungszentrum in Hoffenheim und der Akademie-Arena in Zuzenhausen – wird zudem ab sofort Ökostrom bezogen, der zu 100 Prozent in skandinavischen Wasserkraftwerken erzeugt wird. Die Beschaffung und Lieferung des Stroms erfolgt auf Basis von Zertifikaten, die die Herkunft nachweisen und den aktuell geltenden EU-Richtlinien entsprechen. Die Abwicklung und Überwachung dieser Lösung erfolgt über ein sogenanntes „Greenbookmanagement“, das nach TÜV-Standard zertifiziert ist und der TSG eine zuverlässige und nachvollziehbare Lieferung garantiert.

Hohe gesellschaftliche Verantwortung

Der Kunstrasenplatz im Grundlagenzentrum, wo die Mannschaften von der U9 bis zur U13 beheimatet sind, wurde in der Sommerpause abgetragen. Bei der Installierung der neuen Anlage durch einen Anbieter, der auch zahlreiche American-Football-Felder in den Vereinigten Staaten baut, wurde eine alternative Rohstoffquelle genutzt: Kunststoffabfall. In Europa fallen jährlich ca. 35 Millionen Tonnen Kunststoffabfall an, die hauptsächlich verbrannt werden, um daraus Energie zu gewinnen. Dabei werden ca. 90 Millionen Tonnen Kohlendioxid emittiert. In einem besonderen chemischen Prozess (Pyrolyse) kann der Kunststoffabfall in Öl verwandelt werden, aus dem schließlich Polyethylen zur Herstellung von Kunstrasen hergestellt werden kann, der zu 100 Prozent recyclebar ist. Anstatt des mittlerweile verbotenen Granulats wurden geschredderte Olivenkerne als Füllmaterial verwendet. Der abgebaute Kunstrasen wird übrigens in Großteilen wiederverwertet – und beim Anpfiff-ins-Leben-Partner Ludwigshafener SC neu aufgebaut. 

Für das Spielerwohnheim in Zuzenhausen wurde bereits ein erstes Elektro-Auto angeschafft, weitere sollen in naher Zukunft folgen und den Fahrzeug-Pool der TSG-Akademie nachhaltig erweitern. Doch mit energiesparenden Strahlern, Olivenkernen, skandinavischen Wasserkraftwerken und der Umrüstung auf E-Mobilität ist es noch nicht getan. „Bei allen Renovationen und Umbauten an unseren Standorten spielt das Thema Nachhaltigkeit für uns eine zentrale Rolle“, sagt Kai Rosar, der als Infrastrukturmanager des TSG Hoffenheim e.V. für alle erwähnten Baumaßnahmen verantwortlich zeichnet. „Gerade weil wir mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sind wir uns unserer gesellschaftlichen Verantwortung sehr bewusst und wollen dazu beitragen, unseren Planeten auch für kommende Generationen zu erhalten. Deshalb sind wir hier immer offen für innovative und umweltschonende Techniken. Im Fuhrpark setzen wir beispielsweise für die Zukunft auch große Hoffnungen in die Wasserstofftechnologie und behalten die Entwicklungen dort sehr genau im Auge.“

Anregungen findet Rosar unter anderem auch in der Arbeitsgemeinschaft „Ökologie“, der neben ihm abteilungsübergreifend weitere Akademie-Mitarbeiter angehören. So stand dort auch auf der Tagesordnung, bei den Spieltagen ein Pfandbechersystem einzuführen, um den Plastikmüll zu reduzieren – auch dieser Baustein wurde inzwischen umgesetzt.

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